2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
– Foto: FuPa Lüneburg, Thies Meyer

Vorfreude auf Gladbach

Kristian Arambasic: „Die Spieler sollen es genießen“

Am Samstag trifft der FC Oberneuland in der 1. Runde des DFB-Pokals auf Borussia Mönchengladbach. Gespielt wird wegen der gestiegenen Anforderungen an die Hygienevorschriften im Borussia-Park in Mönchengladbach.

Kristian Arambasic ist in diesen Tagen ein gefragter Mann. Er muss viele Interviews geben, die TV-Stationen wollen kurze und auch längere Kommentare von ihm und selbst früh morgens vor der Abfahrt nach Mönchengladbach ist noch ein kurzer Dreh mit der ARD angesetzt.

Um 7.00 Uhr fährt der Bus Richtung Mönchengladbach ab. Vorher wurde das Team insgesamt viermal auf Corona getestet. Am Abend ist ein Training neben dem Stadion angesetzt. „Bei dem Anblick wird die Aufregung bei den Spielern sicher langsam steigen“, so der Coach, der bisher keine große Aufregung bei den FCO-Kickern wahrgenommen hat. Kurz vor der Corona-Pause testete der Klub beim VfL Wolfburg und im Vorjahr war die Zweitligamannschaft vom SV Darmstadt 98 zu Gast. Seine Schützlinge haben also durchaus Erfahrung mit Profi-Teams.

Seinen genauen Matchplan wird er der Mannschaft am Abend per Videoanalyse vorstellen. Überraschungen scheinen ausgeschlossen. „Mit Mann und Maus verteidigen, viel Glück haben und ganz viel laufen. Aber wir müssen realistisch bleiben. Wir spielen gegen einen Champions-League-Teilnehmer.“ Borussia Mönchengladbach war einer der Wunschgegner von Arambasic: „Mönchengladbach war eines der drei Top-Lose. Bayern, Dortmund und dann kommt schon Gladbach. Daher wollen wir den Bremer Fußball bestmöglich vertreten. Die Spieler sollen das Spiel genießen. Zum Genießen gehört auch, dass wir nicht zweistellig verlieren wollen. Für uns ist das ein Bonus-Spiel“, so der 43-Jährige.

Arambasic legt das Augenmerk ganz klar auf die Regionalliga. „Wir bereiten uns bereits die ganze Woche auf das Spiel gegen den VfB Oldenburg am Mittwoch vor. Durch die Pokalwettbewerbe haben wir zwei Wochen Vorbereitung verloren, das müssen wir aufholen. Gegen den TSV Havelse haben uns die Körner gefehlt. Das Spiel gegen Gladbach ist daher für mich als Trainer top, da wir viel laufen müssen“, so der Übungsleiter.

Faire Gladbacher

Arambasic hat viel Lob für den Gegner übrig. Im Vorfeld halfen sich die Vereine gegenseitig mit Videoaufnahmen aus und pflegten einen sehr fairen Umgang miteinander. So brauchen die Bremer nicht komplett auf ein Heimspiel gegen den Champions-League-Teilnehmer verzichten.

„Borussia Mönchengladbach hat sich als fairer, sympathischer und pragmatischer Verhandlungspartner erwiesen. Das coronabedingte Heimspiel wird als Freundschaftsspiel in der Marko Mock-Arena später zusätzlich gespielt“, so FCO-Pressesprecher Uwe Piehl auf der Facebookseite des Vereins.

DFB-Pokal-Erfahrung kann der Coach des FCO bereits vorweisen. Unvergessen bleibt die Kabinenansprache vor dem DFB-Pokalspiel gegen die TSG Hoffenheim im Jahr 2013. Dort schwor er sein Team dermaßen ein, dass die Kabinenansprache ein wahrer Internet-Hit wurde. Das Spiel ging zwar 0:9 verloren, doch die emotionale Ansprache des Trainers sammelte bisher 600.000 Klicks auf YouTube. Nils Göcke, Denis Nukic und Kapitän Dennis Block waren beim Spiel gegen den Bundesligisten dabei und stehen mittlerweile im Kader des Regionalligisten.

Ohne Gästefans

Doch in diesem Jahr wird einiges anders sein. Gästefans sind im Bus nicht mit an Bord. Insgesamt zehn Personen darf der Regionalligist in der Loge unterbringen. Dazu gehört der Vorstand und Spieler, die am Spieltag nicht im Kader sind. Viele Amateurvereine zogen es daher vor in das Stadion des Bundesligisten zu ziehen. Aufgrund der Hygieneregeln und vielen Vorschriften lohnt sich der immense Aufwand, das Spiel im eigenem Stadion auszutragen, nicht.

Lukrativ ist es für die Vereine dennoch. In der Saison 2019/2020 gab es in der ersten Runde pro Verein 175.500 Euro. In der zweiten Runde wurden 351.000 Euro ausgezahlt. Im Achtelfinale waren Einnahmen von 702.000 Euro garantiert. Die Viertelfinalisten erhielten 1,4 Millionen Euro, die Halbfinalisten 2,8 Millionen Euro. Das Finale wurde extra abgerechnet.

Gladbach ohne Embolo

Die Fohlen haben mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen. Breel Embolo verletzte sich nach einem Tritt seines Vereinskollegen Matthias Ginter im Nations-League-Spiel gegen Deutschland am linken Sprunggelenk und wird definitiv fehlen. Alassane Plea fehlt ebenso wie Denis Zakaria, der sich nach einer Knie-OP im Aufbautraining befindet. Marcus Thuram wird im Kader sein, aber wohl vorerst auf der Bank Platz nehmen.

Gecoacht werden die Fohlen übrigens nicht von ihrem eigentlichen Cheftrainer. Marco Rose muss eine Sperre absitzen, die er sich mit einer Roten Karte beim Aus im Vorjahr gegen Borussia Dortmund einhandelte. Vertreten wird er durch seine Co-Trainer René Maric, Alexander Zickler und Frank Geideck.

Ohnehin war der Pokalwettbewerb für die Borussia in den jüngeren Vergangenheit oftmals früh beendet. In den letzten zehn Jahren schafften es die Gladbacher zweimal in das Halbfinale. In den anderen Jahren war spätestens im Achtelfinale der Traum von einem DFB-Pokalsieg beendet. Den Pokal holten die Fohlen zuletzt 1995 mit „Tiger“ Effenberg.



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Aufrufe: 011.9.2020, 11:30 Uhr
FuPa BremenAutor