Taktisch ging es von Beginn an anders zu als in den vorigen Heimspielen. Die Gäste stellten sich nicht tief in die eigene Hälfte, sie wollten mitspielen, was aber lange Zeit dennoch nicht dazu führte, dass sich Torchancen ergaben. Bis fünf Minuten vor der Pause hatten beide Teams je einen Torschuss vorzuweisen. Eine Standardsituation brachte die Borussen dann in Front. Ein scharf hereingespielter Freistoß von Torben Müsel landete genau auf dem Kopf des aufgerückten Innenverteidigers Markus Pazurek, der den Ball unhaltbar in den linken Torwinkel verlängerte.
Nach dem Wechsel zeigten die Borussen dann weit mehr Willen, den Platz als Sieger verlassen zu wollen. Fünf Minuten nach der Pause war es erneut Pazurek, der sich diesmal mit der Hacke an einem Abschluss versuchte, der noch gefährlicher geworden wäre, hätte den Ball nicht ein Gästespieler noch abgefälscht. Borussia erspielte sich jetzt Chance auf Chance. Schon der eingewechselte Giuseppe Pisano hätte in der 53. Minute nachlegen müssen, fünf Minuten später war es dann Müsel, der einen sehenswerten Angriff über den stärker werdenden Keanan Bennetts und Pisano routiniert vollendete. Zwischenzeitlich hätte sich das erhöhte Risiko einmal fast gerächt, doch die Gäste spielten eine Überzahl-Situation nicht gut aus.
Überwiegend verwaltete Borussia danach das Ergebnis, ehe in Justin Steinkötter dann doch noch ein Joker in der 88. Minute sein Tor erzielte, allerdings unter Abseits-Verdacht. „Als er das Tempo herausnahm, hatte ich die Szene schon abgeschrieben, aber er macht ihn dann halt trotzdem“, erklärte Trainer Arie van Lent. „In der Halbzeit hatte ich der Mannschaft gesagt, dass das ja nicht schlecht war, aber eben von allem nicht genug. Das hat sie dann umgesetzt und verdient gewonnen“, lobte er. Auch wissend, dass es kurz vor dem 3:0 zweimal Keeper Moritz Nicolas war, der den Anschluss verhindert hatte – und das ist ohne vorherige Prüfung auch alles andere als leicht.