2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: UNLV Rebels

Co­ro­na ver­län­gert Hie­pens War­ten auf den Fuß­ball

Der Ex-Bo­rus­se kann in Las Ve­gas nicht für das Uni-Team spie­len, weil die Sai­son we­gen der Pan­de­mie ver­scho­ben wur­de. Sein letz­tes Spiel war im Au­gust 2019.

Lou­is Hie­pen hat zu­letzt Fo­tos ge­pos­tet, die ihn im Tri­kot des Fuß­ball­teams der Uni­ver­si­tät von Las Ve­gas zei­gen, den Re­bels. Ein frü­he­rer Bo­rus­se, der zu­dem ein ge­bür­ti­ger Mön­chen­glad­ba­cher ist, im rot-wei­ßen Look, das ist durch­aus ge­wöh­nungs­be­dürf­tig.

Doch nichts wä­re Hie­pen lie­ber, als „end­lich“ in die­ser Kluft zu spie­len. Doch der 20-Jäh­ri­ge muss sich ge­dul­den. We­gen der Co­ro­na-Pan­de­mie wur­de die Col­le­ge-Sai­son in den Fe­bru­ar 2021 ver­scho­ben.

„Ich hat­te sechs Wo­chen Trai­ning, das ist aber auch fast zwei Mo­na­te her. Ich stu­die­re ei­gent­lich ak­tu­ell nur“, sagt Hie­pen, der in die­sen Ta­gen auf Hei­mat­ur­laub ist. Am 27. De­zem­ber, gleich nach Weih­nach­ten, geht es dann zu­rück in die USA in den Bun­des­staat Ne­va­da. Dort geht das War­ten auf den Fuß­ball dann wei­ter.

„Der Fuß­ball fehlt mir sehr. Ich ha­be seit über ein­ein­halb Jah­ren kein ver­nünf­ti­ges Spiel mehr ge­macht“, sagt Hie­pen. Tat­säch­lich pas­sier­te sein letz­ter Pflicht­spiel­ein­satz am 24. Au­gust 2019, da­mals spiel­te er für die Glad­ba­cher U23 in der Re­gio­nal­li­ga ge­gen den SV Lipp­stadt. Dann zog er sich ei­nen Au­ßen­band­riss zu, fiel lan­ge aus und kam nach die­ser Ver­let­zung nicht mehr rich­tig rein in die Sai­son, die we­gen der Pan­de­mie dann ab­ge­bro­chen wur­de. Hie­pen ent­schied sich, ei­nen neu­en Weg zu ge­hen und das An­ge­bot aus Las Ve­gas an­zu­neh­men, er ver­ließ Bo­rus­sia und Deutsch­land. Doch Co­vid-19 bremst ihn nun aus bei sei­nem ame­ri­ka­ni­schen Aben­teu­er.

Auch jen­seits des Sports. Denn an­ge­sichts der Pan­de­mie geht es im nor­ma­ler­wei­se so pom­pö­sen Spie­ler-Pa­ra­dies wie über­all auf der Welt ge­flis­sent­li­cher zu als frü­her. „Die Si­tua­ti­on ist ähn­lich wie in Deutsch­land. Vie­les hat ge­schlos­sen oder nur ge­öff­net, wenn die Ab­stands­re­geln ein­ge­hal­ten sind“, sagt Hie­pen. Kein or­ga­ni­sier­ter Sport, we­nig Frei­zeit­mög­lich­kei­ten, da kann er sich ganz aufs Ler­nen kon­zen­trie­ren. „Das meis­te ist aber on­line, nur ab und zu gibt es ei­nen Kurs, bei dem ich an­we­send sein muss“.

Man­de­la Eg­bo, ei­nem wei­te­ren Ex-Glad­ba­cher in den USA, geht es da als Pro­fi beim MLS-Klub New York Red Bulls bes­ser. Er kann sei­nem Job nach­ge­hen und Fuß­ball spie­len. Das Team des Eng­län­ders, der 84 Spie­le für Glad­bachs U23 mach­te und ein­mal in der Bun­des­li­ga zum Ein­satz kam am 24. Fe­bru­ar 2018 beim 1:0-Sieg in Han­no­ver, be­leg­te in der Li­ga Rang sie­ben in der Eas­tern Con­fe­rence der MLS. Nun im Ach­tel­fi­na­le der MLS Cup Play-offs gab es ein 2:3 bei Co­lum­bus Crew. Eg­bo war am 30. Ja­nu­ar 2020 von Darm­stadt 98 zur RB-Au­ßen­stel­le in New York ge­wech­selt. Neun Ein­sät­ze ka­men für ihn seit­her zu­sam­men, ein Tor er­ziel­te er, ei­nes be­rei­te­te er vor.

Sol­che Er­leb­nis­se hät­te sich Hie­pen auch ge­wünscht in den USA. Doch fühlt er sich „im Mo­ment eher wie ein Frei­zeit­sport­ler. Ich ge­he je­den Tag in das gro­ße Fit­ness­stu­dio mei­ner Uni, um nicht nicht nur fit zu hal­ten, son­dern noch fit­ter zu wer­den“. Auf Ins­ta­gram zei­gen Vi­de­os sei­ne Ak­ti­vi­tät im Stu­dio. Na­tür­lich hat er ei­nen Ball da­heim in der Woh­nung, ganz oh­ne geht es dann doch nicht. „Ich ge­he auch manch­mal mit ein paar Jungs ki­cken, aber ich kon­zen­trie­re mich mehr auf mei­ne Fit­ness“, sagt Hie­pen. Er will kör­per­lich be­reit sein, wenn das War­ten ein En­de hat.

„Auch wenn es mit dem Fuß­ball noch nicht so ge­klappt hat, ist es sehr gut hier. Aber wenn es dann nach Weih­nach­ten rich­tig los­geht, ist es na­tür­lich noch 100-mal bes­ser. Ich will end­lich wie­der Fuß­ball spie­len“, sagt Hie­pen.

Aufrufe: 05.12.2020, 22:00 Uhr
RP / Karsten KellermannAutor