2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
– Foto: Boris Hempel

SC Verl feiert 3:1-Sieg über den Bonner SC

Verler machen den Sieg in der ersten Halbzeit perfekt. Aygün Yildirim glänzt als dreifacher Vorbereiter.

Nicht schön, aber effektiv: So lässt sich der Freitagabend-Auftritt des Regionalligisten SC Verl im Heimspiel gegen den Bonner SC zusammenfassen. Das Team von Trainer Rino Capretti gewann ohne jeden Glanz mit 3:1 und schaffte damit im vierten Saisonspiel den zweiten Sieg. Während das Spiel schnell abgehakt werden kann, verabschiedete Stadionsprecher Thorsten Nöthling die leicht enttäuschende Kulisse von 724 Zuschauern mit dem Blick aufs Wesentliche: „So langsam macht es auch Spaß, sich die Tabelle anzuschauen.“ Zumindest bis zu den Samstagspielen rangiert der Sportclub auf Rang fünf.

SC Verl - Bonner SC 3:1
Gegenüber dem 5:0-Sieg in Lippstadt hatte Capretti seine Anfangself auf zwei Positionen geändert: Für Daniel Mikic kehrte Kapitän Julian Stöckner in die Innenverteidigung zurück, und anstelle von Philip Semlits durfte Zlatko Janjic über den rechten Flügel angreifen. An diesen Personalien lag es aber nicht, dass die Verler eigentlich nie richtig ins Spiel fanden und in kaum einer Phase an die souveräne Vorstellung aus Lippstadt anknüpfen konnten. „Bonn hat uns richtig Probleme bereitet“, nannte der SCV-Coach einen Grund dafür. Tatsächlich waren die früh attackierenden und im Mittelfeld sehr robust agierenden Rheinlöwen über weite Strecken kämpferisch leicht überlegen. Der andere Grund für den spielerisch nicht überzeugenden Verler Auftritt: Es mangelte an Ruhe, Präzision und Kreativität im Aufbauspiel. „Wir haben zu kompliziert gespielt und bei Ballbesitz keine Lösungen gefunden“,monierte Capretti.


Besonders auffällig war das in der letzten halben Stunde, als der SCV ohne Ron Schallenberg auskommen musste. Der 20-jährige Mittelfeldspieler hatte bei einer Abwehraktion im eigenen Strafraum das Knie eines Gegenspielers an den Kopf bekommen, war benommen liegen geblieben und musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden. „Er wusste den Spielstand nicht mehr“, schilderte Präsident Raimund Bertels die Folgen des Zusammenstoßes.


Zu diesem Zeitpunkt führten die Verler mit 3:0, weil sie in der letzten Viertelstunde der 1. Halbzeit eine beeindruckend effektive Phase hatten. Fast aus dem Nichts hatte Janjic in der 34. Minute nach Vorarbeit von Jan Schöppner und Aygün Yildirim das 1:0 erzielt. Gegen die dadurch aus dem Tritt gekommenen Bonner legte Schallenberg in der 42. Minute das 2:0 nach – wieder nach einer Yildirim-Hereingabe von rechts. Und mit dem 3:0 in der 44. Minute machte Matthias Haeder den Spielstand für die geschockten Gäste noch unverständlicher. Mit seinem giftigen Nachsetzen war erneut Aygün Yildirim der Vorbereiter. Dass er die eigenen Chancen vergab – vor allem die riesige in der 84. Minute – erklärte der 24-Jährige auch mit noch fehlender Kraft nach einem auskurierten Infekt. „Aber an allen drei Toren beteiligt zu sein, liest sich auch nicht schlecht.“


Den Gästen mangelte es auf dem Platz und offenbar auch auf der Bank (nur zwei Wechsel) an offensivem Potenzial. Mit Dario Schumacher (75.) musst ein „Sechser“ für den Anschlusstreffer sorgen.


Zuschauer: 728
Tore: 1:0 Zlatko Janjic (34.), 2:0 Ron Schallenberg (42.), 3:0 Matthias Haeder (44.), 3:1 Dario Schumacher (73.)
Aufrufe: 023.8.2019, 22:05 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor