2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Nicht in Worte zu fassen: Lars Lokotsch (links) jubelt nach seinem Tor gemeinsam mit Ugur Dündar. FOTO: BORIS HEMPEL
Nicht in Worte zu fassen: Lars Lokotsch (links) jubelt nach seinem Tor gemeinsam mit Ugur Dündar. FOTO: BORIS HEMPEL

"Keine Ahnung, was mir beim 1:0 durch den Kopf ging"

Gro­ße Kon­zen­tra­ti­on, viel Adre­na­lin, ein Tor ge­gen die Bun­des­li­gast­ars und das Tri­kot von Mar­tin Har­nik

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Nach dem Schluss­pfiff stürm­te Lars Lo­kotsch noch ein­mal los. Di­rekt zu Han­no­vers Stür­mer Mar­tin Har­nik, um sich sein Tri­kot zu si­chern. Schließ­lich hat­ten die bei­den an die­sem Tag et­was ge­mein­sam – ein Tor im DFB-Po­kal ge­schos­sen zu ha­ben.

Für Lo­kotsch war es der bis­he­ri­ge Hö­he­punk­te sei­ner Kar­rie­re und al­les an­de­re als ein ge­wöhn­li­cher Sonn­tag. Um 10 Uhr klin­gel­te der We­cker, da­nach folg­te das Früh­stück. „Zwei, drei Bröt­chen, das muss­te rei­chen.“ Wich­tig ist ihm, mit der Fa­mi­lie zu­sam­men­zu­sit­zen. „Da le­ge ich im­mer viel Wert drauf“, er­zählt er. Doch ei­ne ge­wis­se Ner­vo­si­tät spür­te der 21-Jäh­ri­ge, der in der ver­gan­ge­nen Sai­son noch für Ober­pleis in der Lan­des­li­ga spiel­te, schon. „Am be­sten ist es, glau­be ich, wenn man da noch nicht so viel über das an­ste­hen­de Spiel nach­denkt.“

Das funk­tio­nier­te bei ihm al­ler­dings nicht. Ge­gen 11.30 Uhr ging es dann lang­sam los. Am Brü­cken­fo­rum traf sich die Mann­schaft zum ge­mein­sa­men Mit­ta­ges­sen. Auf dem Spei­se­plan: Nu­deln mit Hühn­chen. „Na­tür­lich Voll­korn, nichts an­de­res.“

Was Lo­kotsch be­son­ders ge­nos­sen hat: den Te­am-Spa­zier­gang am Rhein. „Aber nicht nur, um zu ver­dau­en, son­dern auch um sich vor dem Spiel zu kon­zen­trie­ren“, sagt er. Die Aus­sicht war da­bei ne­ben­säch­lich. „Man ist da schon ziem­lich im Tun­nel.“ Vom Brü­cken­fo­rum bis zum Post­to­wer und zu­rück war ge­nug Zeit, sich über den Geg­ner aus der Bun­des­li­ga zu un­ter­hal­ten und ihn zu ana­ly­sie­ren. Net­ter Ne­ben­ef­fekt: „Sehr vie­le Bon­ner ha­ben uns er­kannt. Al­le ha­ben uns viel Glück ge­wünscht, ein tol­les Ge­fühl.“Zwei Stun­den vor dem An­pfiff wur­de es dann Ernst. Im Sport­park Nord an­ge­kom­men, schau­ten sich die Spie­ler den Ra­sen ge­nau an. „Es ist wich­tig, sich durch ei­ne Platz­be­ge­hung noch­mal ver­traut zu ma­chen.“ Da­nach das Stan­dard­pro­gramm: An­spra­che von Trai­ner Da­ni­el Zill­ken, Warm­ma­chen.

Je nä­her der An­pfiff rück­te, de­sto hö­her wur­de der Adre­na­lin­pe­gel. Was ihm beim 1:0-Füh­rungs­tref­fer durch den Kopf ging? „Ich weiß es nicht, das muss ich erst­mal al­les rea­li­sie­ren. Für mich ist mit dem Spiel so­wie­so ein Traum in Er­fül­lung ge­gan­gen. Das Tor kann man ein­fach nicht in Wor­te fas­sen.“ Dass der Bon­ner SC mit ei­nem Un­ent­schie­den in die Halb­zeit ging, ist für Lo­kotsch der Be­weis, den „rich­ti­gen Match­plan“ ge­habt zu ha­ben. „Ge­gen En­de fehl­ten uns aber die Kräf­te.“

Und die Stim­mung in der Ka­bi­ne nach der 2:6-Nie­der­la­ge? „Durch­wach­sen.“ Auf der ei­nen Sei­te ste­hen sechs Ge­gen­to­re, auf der an­de­ren ein „über wei­te Stre­cken su­per Spiel“, sagt Lo­kotsch.

Aufrufe: 014.8.2017, 09:30 Uhr
General-Anzeiger / Nicolas OttersbachAutor