Beeck dominiert das Spiel
Die Beecker hatten ihre Lehren aus dem Schalke-Spiel gezogen, als sie sich von den aggressiven Gästen zu sehr hinten reindrängen ließen. Von Beginn an nahmen sie in Bonn das Heft in die Hand, standen deutlich höher und überraschten Bonn mit frühem Pressing. Ballbesitz, Ecken, Chancen, Zweikämpfe – in allen Belangen waren die Gäste deutlich im Plus in den ersten 45 Minuten.
Die ersten Warnschüsse gingen auf das Tor von Stefan Zabel, doch Beecks Keeper hatte gegen Bonns Kapitän Kris Fillinger (3.) und Pauls Wiese (7.) keine Probleme. Eine Chance des Ex-Alemannen Dario Schumacher vereitelte Geerkens (8.). Nach einem weiten Einwurf passte Justin Hoffmanns auf Shpend Hasani in der Zentrale, der aus der Drehung gekonnt den Ball zum 1:0 (16.) aus gut fünf Metern ins Netz setzte.
Das Führungstor wirkte wie eine Initialzündung – für Beeck, denn Bonn war geschockt. Beeck setzte nach, erkämpfte den Ball und nutzte die vielen Ballverluste der Gastgeber. Sebastian Wilms steckte auf Hasani durch, der Jeff-Denis Fehr fand, doch dessen Schuss (21.) wurde abgefälscht. Hasani, dessen Verletzung aus der Vorbereitung wieder aufgebrochen war, musste vorzeitig (25.) vom Platz.
Doch es ging gut weiter: Eine Ecke von Fehr zimmerte Meik Kühnel im Nachschuss aufs Tor. Der Ball wurde abgewehrt, kam wieder zu Kühnel, der es erneut versuchte, genau auf den Kopf von Innenverteidiger Nils Hühne, der zum 2:0 (33.) traf. Wieder zeigten sich die Gastgeber beeindruckt – und der Gast setzte unvermindert nach. Fehr (40.) hatte sich rechts durchgesetzt, seine Flanke wurde abgefälscht. Und Wilms (41.) prüfte Bonns Keeper Jonas Hupe nach einer Ecke.
Statt frisch weiter anzugreifen, zogen sich die Beecker nach der Pause zurück, ließen Bonn mehr Raum und verlegten sich aufs Kontern. Jedoch wurden die Möglichkeiten nicht mehr konsequent genug zu Ende gespielt. „Wir wollten zwar das dritte Tor nachlegen, haben nach der Pause aber zwangsläufig tiefer gestanden und verteidigt. Nach dem Erlebnis gegen Schalke will man nicht wieder so spät einen Treffer kassieren und verlegt sich aufs Verteidigen“, so Burlet.
Bonns Mittel waren zum Glück limitiert, die wenigen Gelegenheiten ergaben sich aus Standards. Nachdem Manuel Kabambi (53.) mit einer Flanke von außen am BSC-Keeper gescheitert war, versuchte Paul Wiese (54.) es auf der Gegenseite, fand aber keinen Abnehmer. Thomas Nehrbauer wollte kurz darauf ein Handspiel der Gäste ausgemacht haben, der Pfiff blieb aus. „Eine Schlüsselszene“, befand der BSC-Coach etwas überraschend. Die beste Bonner Chance hatte Georgios Touloupis (64.) nach einer Kizil-Flanke, doch ein Beecker Abwehrbein fälschte den Schuss ab. Auch Schumachers Freistoß (74.), zentral aus rund 20 Metern, strich rechts am Pfosten vorbei. Und auch der Kopfball von Tackie Sai (77.) nach einer Schumacher-Ecke ging knapp drüber. Gemeinsam stemmte sich die Beecker Elf gegen die letzten Angriff – den späten K.o. gegen Schalke im Hinterkopf. Tom Meurer eroberte den Ball noch mal energisch und schob ihn auf Kabambi (79.) durch, doch der scheiterte freistehend an Hupe – die beste Beecker Chance in Hälfte zwei.
„In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut Fußball gespielt“, fand Hasani, der am Mittwoch gegen Meister Rödinghausen pausieren muss. „In der zweiten Hälfte haben wir gut verteidigt, die drei Punkte sind gut fürs Selbstvertrauen.“