2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Baindts Kapitän Philipp Boenke bejubelte am Samstag das 7:1 gegen den SV Weingarten II (Torwart Sven Fritzen am Boden). Rolf Schultes
Baindts Kapitän Philipp Boenke bejubelte am Samstag das 7:1 gegen den SV Weingarten II (Torwart Sven Fritzen am Boden). Rolf Schultes

Boenke schießt Baindt mit 36 Treffern zur Meisterschaft

Kreisliga A: Jo Vees feiert im ersten Trainerjahr Meisterschaft und Aufstieg mit dem SVB – Freude auf die kommende Bezirksligasaison

Baindt / sz - Groß war der Jubel in Baindt am Samstagabend, als die Fußballer des SVB mit einem klaren 7:1-Heimsieg gegen den SV Weingarten II den Meistertitel in der Kreisliga A (Staffel I) perfekt machten. Die Baindter spielten eine überragende Saison mit einem Schnitt von 2,5 Punkten pro Spiel und erzielten sensationelle 103 Tore. Da ihnen der ärgste Verfolger vom SV Wolfegg bis zum letzten Spieltag auf den Fersen blieb, war es bis zum letzten Spieltag extrem spannend. Für die Bezirksliga sagt Spielertrainer Johannes Vees bereits jetzt eine schwere Runde voraus.

Nachdem der SV Baindt in der letzten Saison aus der Bezirksliga Bodensee abgestiegen war, trat er in dieser Spielzeit mal wieder in der Kreisliga A (Staffel I) an. Dem SVB gelang auf der Trainerbank bereits vor der Saison die vielleicht wichtigste Verpflichtung. So holte man mit Johannes "Jo" Vees einen Spielertrainer mit Landes- und sogar Oberligaerfahrung nach Baindt. Assistiert wird er dabei von seinem Bruder Marius Vees, der die Geschicke von der Seitenlinie aus leitet. "Die Kreisliga A war für mich eine ganz neue und total andere Herausforderung, die aber unglaublich interessant ist", sagt Jo Vees, "teilweise war es echt schwer, aber ich habe zum Glück mit meinem Bruder jemanden an der Seitenlinie, der genau gleich denkt wie ich."

Der Saisonstart verlief für den späteren Meister ideal. Man fegte den letztjährigen Aufstiegsaspiranten SV Bergatreute mit 4:0 vom Platz und siegte eine Woche später auch in Ankenreute mit 2:0. Anschließend trennte man sich im ersten Spitzenspiel mit 1:1 vom SV Wolfegg. In den folgenden Wochen ließ man dann sechs sehr souveräne Siege folgen und konnte so ab dem siebten Spieltag von der Tabellenspitze grüßen.

Am 11. Spieltag gab es dann den ersten Rückschlag. Bei der wie immer sehr heimstarken TSG Bad Wurzach verlor man mit 3:0. Nachdem man danach zunächst nochmal zwei Siege folgen ließ, folgten dann direkt vor und nach der Winterpause einige schwere Spiele für die Baindter, in denen man einige Punkte liegen ließ. So kam es in einem der besten Spiele der Saison zu einem 4:4 im Derby gegen die SG Baienfurt und in Bergatreute kam man zwei Wochen später nicht über ein 3:3 hinaus. Als man dann im ersten Spiel nach der Winterpause noch das Spitzenspiel beim SV Wolfegg mit 1:3 verlor, sah es so aus als würde dem SV Baindt die Puste ausgehen. "Die Kreisliga A hat einige starke Mannschaften und wir wussten, dass wir auch mal Punkte liegen lassen werden.

Die Phase rund um die Winterpause würde ich deshalb nicht als Schwächephase bezeichnen. Wir wollten vor der Saison unter die ersten drei Mannschaften und deshalb haben wir uns auch gerade in dieser Phase nicht verrückt machen lassen", so Jo Vees.

Die Tabellenführung wanderte zur Saisonmitte immer wieder hin und her. Mal war der SV Wolfegg Tabellenführer, dann wieder der SV Baindt. Am 23. Spieltag verlor der SVB mit 0:1 in Vogt und musste die Tabellenführung letztmals abgeben. Nur eine Woche später eroberte man sie aber mit dem höchsten Saisonsieg (18:0 gegen den TSV Berg III) zurück und gab sie nicht mehr her. Die letzten sieben Spiele wurden nämlich allesamt gewonnen. "Natürlich ging es in der Endphase der Saison auch darum, die Nerven im Griff zu haben. Da war es natürlich besonders bitter, dass Wolfegg drei Punkte am grünen Tisch zugesprochen bekam. Alles in allem haben wir es dann aber mehr als ordentlich gemeistert", sagt Vees zur spannenden Schlussphase, "wobei wir zugegebenermaßen schon die ein oder andere Situation hatten, wo wir Nerven gezeigt haben – vor allem im Derby gegen Baienfurt (4:3-Sieg, bei dem man zwischenzeitlich eine 3:1-Führung verspielte)."

Nach dieser spannenden Saison war der Jubel am Samstag dann natürlich riesengroß in Baindt und die Feierlichkeiten dauerten bis in die späten Morgenstunden.

20 Tore von Vees

Großen Anteil am Erfolg hatte vor allem auch Torjäger Philipp Boenke, der mit 36 Treffern Torschützenkönig wurde. Dazu steuerte Spielertrainer Johannes Vees selbst nochmal 20 Tore bei, womit die beiden zusammen 54 Prozent aller Baindter Treffer erzielten. "Natürlich sind gute Einzelspieler wichtig und 36 Tore wie Philipp zu erzielen ist keine Selbstverständlichkeit. Trotzdem sehe ich unseren Erfolg vor allem in der tollen Defensivarbeit der ganzen Mannschaft", fasste Vees zusammen.

Auf die kommende Bezirksligasaison freut er sich, weiß aber auch dass es schwer werden wird: "Uns verlassen ein paar Spieler aus verschiedensten Gründen. Es wird in der nächsten Runde also extrem schwer. Nichtsdestotrotz wollen wir genug Teams hinter uns lassen".

Aufrufe: 07.6.2017, 15:53 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Stephan BischofAutor