Zorbau verjagt eindrucksvoll den Fortuna-Fluch

Blau-Weiß Zorbau - SV Fortuna Magdeburg 4:0

Hoch zufrieden verließen die 185 Zuschauer das Zorbauer Stadiongelände, denn sie hatten eine sehr ansprechende Leistung ihrer Elf gesehen, die damit erstmals überhaupt gegen Fortuna Magdeburg gewinnen konnte. Und das tat sie eindrucksvoll.
Die erste Viertelstunde begann etwas zerfahren, beide Seiten mussten sich noch ein wenig finden und Torchancen waren eher Mangelware. Je einen Schussversuch der Kategorie „harmlos“ konnten die Trainer bis dahin notieren. Der Gastgeber fand dann aber schneller zu seiner Linie, übernahm mehr und mehr die Regie und das Geschehen verlagerte sich zusehends in die Fortuna-Hälfte. Die beste Chance besaßen jedoch die Fortunen, als Dennis Dickmann ernsthaft aus Nahdistanz geprüft wurde. Der frühe Wechsel in der 32.Minute sollte sich für Zorbau als genialer Schachzug erweisen. Khemgin Solivani kam für seinen Bruder Nejervan, ging auf die linke Außenbahn und Marvin Zott wechselte dafür nach rechts. Fortan wurde das Spiel über beide Seiten lebhafter und nur fünf Minuten später erzielte Khemgin Solivani die Führung per Kopf. Die Flanke dazu kam von Christopher Luther, der Ball fiel jedoch plötzlich wie ein fallendes Blatt und war gar nicht so einfach zu verarbeiten. Jetzt mehrten sich die Chancen und das 2:0 lag förmlich in der Luft. Es sollte jedoch bis zur 45.Minute dauern und bedurfte einem Freistoß, ehe es soweit war. Alexander Palme ließ sich die Position 20 Meter zentral vorm Tor nicht streitig machen, Sebastian Löbnitz täuschte den Schuss an, Palme schoss tatsächlich, das Leder wurde leicht abgefälscht, setzte noch einmal auf und Torhüter Salman Ghazbaf machte in dieser Szene auch nicht die glücklichste Figur. Das Tor fiel spät, aber eben auch zu einem sehr glücklichen Zeitpunkt, zumindest für die Gastgeber, die nach dem Seitenwechsel nahtlos an die erste Hälfte anknüpften. Bei einer Direktabnahme von Palme verhinderte der Iraner im Fortuna-Tor den nächsten Gegentreffer gerade noch mit einer Reflexreaktion, beim dritten Tor war er jedoch wieder aktiv beteiligt und wurde zum unfreiwilligen Vorlagengeber. Solivani hatte sich energisch durchgesetzt und abgezogen, Ghazbraf konnte das Leder nicht festhalten, Marvin Zott hatte sich auf der „falschen Seite“ herangestohlen und keine Mühe mit dem Abstauber. Die Tormelodie war gerade verstummt, als der Stadionsprecher den Doppelpack für Zott verkünden konnte. Nur sechzig Sekunden später kam er im Strafraum sträflich frei zum Schuss und ließ dem Keeper diesmal absolut keine Chance. In der Folge durften sich Sebastian Löbnitz und Falko Löser, bei ihren Auswechslungen von den Mitspielern etwas feiern lassen, denn sie hatten wie auch alle anderen an diesem Nachmittag einen tollen Job gemacht. Patrick Baudisch und Marc Barthmuß wollten dem nicht nachstehen, brachten noch einmal zusätzlich frischen Wind und so waren sogar noch ein, zwei Treffer mehr drin. Am Ende waren Trainer, Spieler und Zuschauer aber auch mit dem 4:0 zufrieden und der sieg- und torlos Fluch gegen Fortuna gebrochen. Ganz nebenbei wurde damit auch im dritten Anlauf, der erste Heimsieg eingefahren, gerade rechtzeitig zum Auftakt einer ganzen Reihe von Heimspielen am Stück. Gegen die wiedererstarkten Sangerhäuser muss man diese Leistung zumindest bestätigen, um auch danach weiter ungeschlagen zu sein.