2024-05-02T16:12:49.858Z

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Jochen Hauler (rechts, hier im Zweikampf mit Achstettens Miron Sander) will mit dem SV Birkenhard gegen Berkheim den Klassenerhalt klarmachen. Foto: sz-Foto: Volker Strohmaier
Jochen Hauler (rechts, hier im Zweikampf mit Achstettens Miron Sander) will mit dem SV Birkenhard gegen Berkheim den Klassenerhalt klarmachen. Foto: sz-Foto: Volker Strohmaier
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Birkenhard wartet auf den BSC Berkheim

Fußball, Relegation zur Bezirksliga: SV Birkenhard will drinbleiben – der BSC spielt ohne Druck

Biberach / sz - Der SV Birkenhard als erster Nichtabsteiger der Fußball-Bezirksliga und der BSC Berkheim als Sieger des ersten Relegationsspiels vom vergangenen Dienstag treffen am heutigen Samstag, 10. Juni, in Stafflangen um 18 Uhr im entscheidenden Spiel um den letzten freien Platz in der Bezirksliga aufeinander. Beide trennt im letzten Spiel der Saison ein Sieg vom Bezirksoberhaus, die Eintrittskarte gibt es allerdings nur für einen.

Chancen nutzen, gewinnen und drinbleiben – das Trainerduo Hauler/Macht vom SV Birkenhard fordert im entscheidenden Spiel um den Klassenverbleib von der eigenen Truppe vollste Konzentration ein. "Ich will nicht nochmals ein Relegationsspiel verlieren", betont Spielertrainer Jochen Hauler unmissverständlich vor dem wichtigsten Spiel der Saison. In der Saison 2012/13 musste der SVB in der Landesliga trotz starker 43 Punkte in die Abstiegsrelegation und unterlag dort in letzter Minute mit 3:4 gegen Bad Buchau.

Die Qualität ist wieder da

Dass der SVB die nun vierte Saison in der Bezirksliga nach dem Abstieg am Ende nur als Drittletzter abschließen konnte, begründet der nunmehr 16 Jahre in Birkenhard spielende und in Schemmerhofen wohnende Hauler vor allem mit riesigem Verletzungspech. Zwischen dem zehnten und 19. Spieltag erntete der SVB in zehn Spielen nur einen Punkt, nicht wenige Außenstehende sahen im SVB einen sicheren Abstiegskandidaten. 17 Punkte aus dem letzten Saisondrittel, darunter ein Remis gegen Meister Mietingen und ein Sieg gegen den Dritten Dettingen belegen aber den Formanstieg des SVB deutlich.

Hauler und sein Trainer-Pendant Simon Macht waren aufmerksame Beobachter des ersten Relegationsspiels am Dienstag, dem A-I-Herausforderer zollt man Respekt. "Der BSC ist als kompakte Einheit aufgetreten, hat in der Abwehr mit einem starken Torwart hohe Qualität. Die super Saison der Berkheimer kommt nicht von ungefähr, die werden nochmals alles raushauen", resümiert Hauler. "Wir müssen bei aller Konzentration locker bleiben und das spielen, was wir können." Der SVB-Spielertrainer hofft, dass der zu erwartende Zuschauerandrang der Mission Klassenerhalt eher zu- als abträglich ist. "Die wenigsten von uns haben schon vor großer Kulisse gespielt", sagt Hauler. Simon Macht gehört ganz sicher nicht dazu, der zweite SVB-Spielertrainer schlüpft aber wohl zum letzten Mal ins SVB-Trikot, zumindest legt er nach dem Spiel eine halbjährige Fußballpause ein. SVB-Abteilungsleiter Thomas Schlay misst der Relegationspartie auch größten Stellenwert bei: "Durch die Fusion mit Warthausen haben wir zukünftig klar bessere personelle Möglichkeiten. Das wollen wir in der Bezirksliga beweisen."

Berkheim gibt den Druck ab

Beim BSC Berkheim geht man den letzten Akt des Relegations-Zweiteilers entspannt an. Sportliche Sonderaktionen wird es vor dem entscheidenden Spiel nicht mehr geben, alles soll seinen gewohnten Gang nehmen. So wie seit eineinhalb Jahren, in denen Spielertrainer Philipp Birk-Braun und Abteilungsleiter Daniel Schmid die sportlichen Fäden beim BSC ziehen. Sechs Punkte hatte der Illertal-Traditionsverein bei der Amtsübernahme von Birk-Braun im Oktober 2015 auf dem Konto stehen. Am Ende der Saison 2015/16 stand der, wenn auch glückliche Klassenerhalt.

Den eingeschlagenen Jugendstil ist man beim BSC ohne Kompromisse weitergegangen, laut Abteilungsleiter Daniel Schmid stimmt die Mischung beim BSC: "Die A-Jugend-Spieler haben prächtig eingeschlagen. Wir haben aber auch noch einige alte Hasen in unserem Team, die in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren." Seinen Spielertrainer lobt Schmid über den grünen Klee: "Der Philipp findet immer die richtige Ansprache, nimmt den Spielern den Druck und hat alle in ihrer sportlichen Entwicklung weitergebracht."

Für die Relegationspartie rechnet Schmid wieder mit großem Zuspruch der grün-weißen Fans, die nach seiner Aussage keinen Druck ausüben, "sondern sich einfach nur freuen, dass wir um den Bezirksliga-Aufstieg spielen". Dass beim BSC nicht mit der branchenüblichen Viererkette gespielt wird, sondern mit klassischem Libero, stört Philipp Birk-Braun nicht die Bohne. "Es ist das System, das am besten zu uns passt", sagt er. Beweise dafür lieferte der Vizemeister der A I zuhauf. Torwart Stefan Bufler holte nur 22 Mal die Kugel aus dem eigenen Netz, Libero Jochen Kunz ist laut Birk-Braun in der "Form seines Lebens". Dass der BSC aber auch offensiv kann, beweisen immerhin 59 Treffer in der abgelaufenen Saison. 16 davon gehen auf das Konto von Markus Bufler, der vor dieser Saison vom BSC Memmingen zum BSC Berkheim gestoßen ist.

Birk-Braun schanzt die Favoritenrolle trotz allem dem Bezirksligisten zu: "Wir haben in der letzten Woche schon einige Körner liegen lassen, Birkenhard geht ausgeruht in die Partie. Wir werden aber nichts unversucht lassen, die Überraschung zu schaffen."

Mit Blessuren plagen sich beim BSC noch Mike Schlander und Simon Kammerlander, definitiv nicht mit von der Partie ist Daniel Welser, der sich im ersten Relegationsspiel die Außenbänder riss. In Sachen Relegations-erfahrung ist der BSC seinem Gegner um Welten voraus – der Illertalverein bestreitet seine siebte Relegation in zwölf Jahren.

Aufrufe: 09.6.2017, 21:56 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Gerhard KirchenmaierAutor