2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar
Die Kluft zwischen Profi- und Amateurbereich wächst.  Foto: BFV, Montage: dw
Die Kluft zwischen Profi- und Amateurbereich wächst. Foto: BFV, Montage: dw

BFV & Koch vergessen grundlegende Probleme

KOMMENTAR: Kluft zwischen Amateur- und Profibereich wird immer größer

Kevin Gudd, Redakteur der Nordbayerischen Nachrichten in Forchheim, kritisiert die Kluft zwischen Amateur- und Profifußball und gibt dafür vor allem dem BFV und seinem Präsidenten Rainer Koch die Schuld, der lieber seine "exklusive Regionalliga" bewirbt, anstatt die grundlegenden Probleme des Amateurfußballs anzugehen. Ein Kommentar.

Von der Bundesliga bis in die A-Klasse galt bisher das Phänomen, dass sich die Mauer bei Freistößen in der kurzen Zeit zwischen dem Pfiff des Unpartei­ischen und der Ballabgabe durch den Schützen auf magische Weise zu Letzterem hingezogen fühlt. Bei der WM in Brasilien wird nun der Sieg über die Anarchie gefei­ert, seit ein rasierschaumartiges Wunder-Spray selbst die härtes­ten Verteidiger dazu bringt, die Grenzen einhalten. Der disziplin­begeisterte DFB-Vizepräsident und Chef des bayerischen Verban­des, Rainer Koch, ist vom geglück­ten Sozialexperiment so begeis­tert, er will den Super-Schaum am liebsten auch im Amateurfuß­ball im Einsatz sehen.

Als ob es keine dringenderen Probleme gäbe. In der Gegenwart driftet die Schere zwischen Ama­teurbasis und Leistungsbereich immer weiter auseinander - und Kochs BFV überfordert die Ehren­ämtler in den Vereinen mit immer mehr Bürokratie. Anstatt mehr finanzielle Unterstützung zu leis­ten, wird viel Geld für Werbe­- und Imagekampagnen ausgege­ben. Die bewerben unter anderem das Lieblingsspielzeug, eine exklusive Regionalliga für die Nachwuchsteams der Profiklubs und ein paar potente Vereine.

Was bringt schon ein Frei­stoß-Spray, wenn in der Kreisliga in wenigen Jahren ohne Schieds­richter gespielt wird, weil es auch für diese Ämter keinen Nach­wuchs mehr gibt. Beschäftigen sollten sie sich in den Verbands­zentrale auch mit dem schlechten Einfluss der Weltstars, die vor Millionen junger Fernsehzuschau­ern mit Schwalben betrügen, ver­bal in einer Art ausrasten, die nicht mehr mit der Emotionalität des Spiels rechtzufertigen ist, und sogar Gegenspieler in die Schul­ter beißen.

Aufrufe: 04.7.2014, 07:33 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor