2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Mitten rein: TSGler Andreas Buch (Mitte) stürzt sich ins Duell mit den Bingern Enes Sovtic (li.) und Joshua Iten.	Foto: BilderKartell/Dirigo
Mitten rein: TSGler Andreas Buch (Mitte) stürzt sich ins Duell mit den Bingern Enes Sovtic (li.) und Joshua Iten. Foto: BilderKartell/Dirigo

TSG benötigt acht Minuten

Heidenmann-Elf übernimmt im Rheinhessen-Duell gegen Hassia schnell das Kommando

Pfeddersheim. Es ist ja der Sinn des Spiels: Tore erzielen. Im Optimalfall eines mehr als der Gegner. Im Rheinhessenduell der Fußball-Oberliga zwischen der TSG Pfeddersheim und Hassia Bingen standen sich am Samstag zwei Mannschaften gegenüber, denen es darum ging, diesem Sinn gerecht zu werden. Der Heimelf gelang es besser: Die TSG siegte 5:2 (2:0). Verdient. Aber zu hoch. Denn zurecht durfte Gästetrainer Nelson Rodrigues später anmerken: „Wir waren immer kurz davor.“

Kurz davor in der Anfangsphase. Ohne den aus privaten Gründen verhinderten Mathias Tillschneider musste sich die TSG-Abwehr erst finden, was früh zum 0:1 hätte führen können. Auf Ablage von Vllaznim Dautaj tauchte Axel Neumann frei vor TSG-Keeper Patrick Stofleth auf, sein Abschluss aus 16 Metern blieb aber zu schwach (3.). „Die ersten acht Minuten gehen an Bingen“, räumte Marc Heidenmann ein. Der TSG-Trainer hatte genau auf die Uhr geschaut – und erlebte danach 38 Minuten, die 60 Sekunden der Nachspielzeit inklusive, die seiner Elf gehörten.

Los ging’s mit einer Ecken-Variante: Marcel Öhler knallt den Ball flach in Richtung Strafraumkante, wo Tobias Bräuner die Gegenspieler zwar auf sich zieht, die Kugel aber passieren lässt – und hinter ihm Fabio Schmidt aus 18 Metern in die Maschen hämmert (11.). „Wir waren zu weit weg vom Gegner“, analysierte Rodrigues den weiteren Verlauf. Ausgangspunkt für den zweiten TSG-Treffer war aber ein Ballgewinn am eigenen 16er: Langer Ball von Christopher Ludwig auf Andreas Buch, dieser setzt sich wuchtig im Laufduell durch und legt mustergültig für Sebastian Kaster auf – 2:0 (38.). Zwei, drei weitere Szenen im Gästestrafraum eröffneten sich den TSGlern, die zwar den Zeitpunkt für den Abschluss verpassten. Keinen Widerspruch erntete Heidenmann aber: „Die Führung war verdient.“

Zweite Hälfte. Wieder waren die Gäste „kurz davor“. Ein Freistoßgeschenk am linken Strafraumeck hätte Philipp Schrimb gerne angenommen, seinen Schlenzer aufs lange Eck faustete Stofleth aber aus dem Winkel (47.). Und sechs Minuten später fehlte nach einem weiten Einwurf nur der entscheidende Tick durch Kapitän Enes Sovtic, als die Kugel im TSG-Torraum umher hoppelte. „Wir wollten ansetzen in vorderster Front“, erläuterte Rodrigues, dessen Team Druck aufbaute – und auf einen Gastgeber stieß, dem es nicht gelang, das Tempo rauszunehmen. „Wir hätten gerne etwas mehr den Ball gehabt, das hätte uns Ruhe gegeben“, gestand Heidenmann.

Erst eine Viertelstunde vor Schluss schien dies zu gelingen. Indes: Gerade hatte Gästekeeper Kay Schotte einen 18-Meter-Knaller von Atsushi Kikutani zur Ecke gefaustet (72.), da blieb die TSG-Abwehr bei einer langen Flanke von Serdal Günes zu zögerlich und Dautaj köpfte ein (77.).

Das 2:1 – es war der Auftakt für eine wilde Schlussphase. Wieder war der Gast „kurz davor“. Gegen eine TSG, die nicht gewillt war, die Führung einfach „nur“ über die Zeit zu schaukeln, gab es für die Hassia aber auch regelmäßig „einen Schlag ins Gesicht“ (O-Ton Rodrigues). Den ersten nach einer Öhler-Ecke, als Schotte den Buch-Kopfball noch parierte, Kikutani aber aus kurzer Distanz einnetzte (80.). Der zweite unmittelbar auf das erneute Anschlusstor (Schmidt in den eigenen Kasten, 84.): Bei einer „Kerze“ im Strafraum springt Buch höher, als Schotte greifen kann – 4:2 (85.). Kikutani traf noch die Latte (88.), Buch legte das 5:2 nach (90.+2). „Die zweite Hälfte ging mit leichten Vorteilen an Bingen“, räumte Heidenmann ein: „Unser Sieg ist aber verdient.“ Nur eben zu hoch.

TSG Pfeddersheim: Stofleth – Lutz, Himmel, Ludwig – Udagawa (90. Toco), Bräuner, Öhler (88. Bullinger), Schmidt – Kikutani – Kaster (83. Bhatti), Buch.



Aufrufe: 025.11.2018, 16:00 Uhr
Carsten SchröderAutor