2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Hassia-Kicker Baris Yakut (Mitte) kämpft mit dem Dillinger Giuliano Butz um den Ball. Später traf der Binger am Hessenhaus zum erlösenden 1:0.	Foto: Edgar Daudistel
Hassia-Kicker Baris Yakut (Mitte) kämpft mit dem Dillinger Giuliano Butz um den Ball. Später traf der Binger am Hessenhaus zum erlösenden 1:0. Foto: Edgar Daudistel

Mit Beharrlichkeit und Geduld

Oberligist Hassia Bingen feiert gegen Dillingen hochverdienten 2:0 Arbeitssieg

BINGEN. Wenn ein Arbeitssieg überhaupt verdient sein kann, dann dieser. Fußball-Oberligist Hassia Bingen ließ am Hessenhaus Mitaufsteiger VfB Dillingen, der ohne sechs Leistungsträger antreten musste, keine Chance. Dass es am Ende nur 2:0 hieß, hatten sich die Binger selbst zuzuschreiben. Dass es umgekehrt überhaupt 2:0 heißen konnte, lag aber auch an der Beharrlichkeit und Geduld im Wissen, dass die entscheidenden Szenen irgendwann kommen mussten.

Neunzig Minuten absolute Überlegenheit sahen 165 Besucher von der Hassia. Die hatte sich den Gegner aus dem Saarland früh zurechtgelegt, brauchte aber 70 Minuten, ehe geschätzte 80 Prozent Ballbesitz in Zählbares umgemünzt wurden. Die VfB-Abwehr war bis dahin immer wieder geknackt worden. Nur wollte das Runde einfach nicht im Eckigen einschlagen. Bis Joshua Iten aus der Abwehr heraus Deniz Darcan am rechten Flügel steil schickte. Bis Darcan von der Torauslinie das Leder auf den Elfmeterpunkt zurückzog und Baris Yakut das Leder mit dem Außenrist unter Torwart Sascha Kilper hindurch zum 1:0 (71.) versenkte.

„Das war ein überaus wichtiger Sieg“, jubelte Iten nach der Partie, freute sich über die „geilen Emotionen“ auf dem Rasen und wusste, „dass wir nach vorne immer gefährlich sind, wenn hinten die Null steht.“ Dafür, dass das klappte, sorgte erstmals von Anfang an auch Torwart Kay Schotte. Der war nur einmal gefordert, als Niclas Judith völlig frei vor ihm auftauchte (31.). Schotte nahm dem Stürmer jedoch den Ball vom Fuß und freute sich über ein „anständiges Spiel zum Warmwerden“.

Gästekeeper vereitelt etliche Torchancen

Viel Zeit zum Warmwerden ließ die Hassia dem VfB nicht, hatte mit einem Kopfball von Vllaznim Dautaj (7.) die erste Gelegenheit, die jedoch von Kilper, dem besten Gastspieler, überragend zunichte gemacht wurde. Kilper war auch zur Stelle, als Dautaj nach Darcan-Rückgabe aus zehn Metern abzog (8.). Er war da, als Yakut aus zwölf Metern halbrechter Position abzog (16.). Und als er sich einmal gegen Dennis de Sousa Oelsner verschätzte (16.), rettete Innenverteidiger Marius Neumeier für ihn (18.). Dafür verkürzte Kilper geschickt den Winkel, als Oelsner mit der vielleicht besten Hassia-Gelegenheit nach Darcan-Pass frei vor ihm auftauchte, aber zu weit nach rechts zielte (37.). Die Hassia ging im ersten Abschnitt fahrlässig mit ihren Chancen um, andererseits leisteten sich die Binger auch immer wieder Ballverluste im Aufbauspiel, die gegen einen stärkerer Gegner hätten tödlich sein können.

Nach der Pause zeigte der VfB zehn Minuten lang Offensivdrang, blieb aber ohne Durchschlagskraft. Dann war wieder die Hassia am Zug, näherte sich dem Torerfolg immer mehr. Dautaj (55.) und Yakut (60.) vergaben aus aussichtsreichen Positionen, dann setzte Dautaj auf Zuspiel von Axel Neumann das Leder aus acht Metern an die Latte (65.). Yakuts Treffer sorgte schließlich für Beruhigung, und Axel Neumann setzte in bester Gerd-Müller-Manier nach genialer Vorarbeit von Philipp Schrimb mit dem 2:0 noch einen drauf (84.).

„Ich hoffe für Baris, dass der Knoten bei ihm geplatzt ist“, freute sich Hassia-Trainer Nelson Rodriguies über den Führungstreffer des 24-Jährigen, sah aber gleichzeitig noch Optimierungsbedarf im Hinblick auf die kommende Aufgabe am Samstag am Hessenhaus gegen den TSV Schott Mainz. Mit dem Dreier ist die Hassia jedenfalls wieder dran am gesicherten Mittelfeld. Vorbei die Wochen, in denen aus guten Gründen mit dem Fußballgott gehadert wurde. Jetzt und in Zukunft sind Einstellung und Coolness gefragt, um den betriebenen Aufwand in den fälligen Ertrag umzusetzen.



Hassia Bingen: Schotte – Iten, Sovtic, Kranz (75- Klöckner), Cevirmeci – Günes, Neumann – Darcan, Yakut, De Sousa Oelsner (52. Schrimb) – Dautaj (79. Serratore).

VfB Dillingen: Kilper – Rupp, Neumeier, Moranski, Nimmrichter – Velten (46. Krauß), Buhtz (60. Dostert), Basenach, Rupps – Judith, Srour (69. Schetter).

Schiedsrichter: Fuat Yalcinkaya (Bendorf).

Zuschauer: 165.

Tore: 1:0 Yakut (71.) 2:0 Neumann (84.).

Hassia Bingen – VfB Dillingen 2:0 (0:0)
Aufrufe: 028.10.2018, 11:30 Uhr
Jochen WernerAutor