Liesenfeld und Sovtic bleiben, Bektasevic geht

Dass die beiden Leistungsträger dem Verein die Stange halten, war nicht selbstverständlich. Nach dem Tohuwabohu um die nicht vollzogene Meldung durch die Vereinsführung für einen Platz in der Fußball-Oberliga wäre es auch keine Überraschung gewesen, wenn der eine oder andere Spieler sich nach einem anderen Verein umgesehen hätte. „Es ist kein Geheimnis, dass Liesenfeld und Sovtic auch Angebote von anderen Klubs aus der Region hatten“, sagte Rodrigues. Die Tatsache, dass sie sich letztlich für die Hassia entscheiden hätten, zeige, dass alle Parameter in ihrer Gesamtheit die Enttäuschung über die Oberliga-Absage überwogen hätten. „Hier ist etwas zusammengewachsen und es gibt viel positive Faktoren in Bingen, die den Ausschlag für die Hassia gegeben haben“, sagte Rodrigues. Allerdings rechnet er damit, dass die Mannschaft auf der Basis der gemachten Erfahrung von der Vereinsführung erwartet, in der Winterpause eine klare unmissverständliche Ansage zu formulieren, wo man sportlich in der Zukunft hin will und was machbar ist. Präziser gesagt: Die Spieler wollen wissen, wovon sie am Ende der nächsten Saison auszugehen haben. Will und kann der Verein im Fall der sportlichen Qualifizierung den Aufstieg stemmen oder nicht?

Das Gespräch des Trainers mit dem sportlichen Leiter am Hessenhaus, Uwe Frowein, über seine eigene Zukunft wurde auf den Montag verschoben. Am Sonntag steht jetzt erst einmal das letzte Saisonspiel in Kandel an. Mit einem Sieg wäre die Hassia definitiv Vizemeister.

Fabian Liesenfeld rangiert in der Torjägerliste der Verbandsliga auf Platz drei (19 Treffer). Dass er nicht ganz oben steht, dürfte im Wesentlichen der Tatsache geschuldet sein, dass er durch eine Verletzung nach der Winterpause für mehrere Spiele ausgebremst war. Der 30-jährige Offensiv-Allrounder gilt als der kompletteste Spieler der Verbandliga.

Enes Sovtic ist einer der Garanten für die stabile Abwehr der Bingen. Der 30-Jährige mit vielen Jahren Oberliga-Erfahrung war Anfang 2014 nach Bingen gewechselt. In dieser Saison stand er bisher 26 Mal in der Startelf, wurde nie augewechselt und erzielte sechs Tore.

Rodrigues kommentierte auch den Wechsel von Damir Bektasevic zum SV Gonsenheim „Damir hat der Mannschaft am Freitagabend mitgeteilt, dass er nach Gonsenheim geht“, berichtet Rodrigues. Es sei ein Wechsel im Guten. Das 23-jährige SVG-Eigengewächs kehrt nach je einem halben Jahr bei Fußball-Hessenligist SV Wiesbaden und bei Hassia Bingen zu seinem Ausbildungsverein zurück, bei dem er in jungen Jahren bereits 116 Oberliga-Spiele (22 Tore) bestritten hat. „Der Wechsel hat keine finanziellen Gründe, auch die Nicht-Meldung Bingens zur Oberliga spielt keine Rolle“, betonte Bektasevic. Er habe sich bei der Hassia richtig wohl gefühlt. Doch zum SV Gonsenheim und speziell dem neuen Trainer-Duo Babak Keyhanfar und Ertan Ekiz bestehe „eine größere emotionale Bindung. Beide sind richtig gute Freunde von mir. Und gerade Babak hat mich, als ich aus der Jugend herausgekommen bin, immer besonders gefördert.“

Auch Enes Sovtic (links) hat für ein weiteres Jahr bei der Hassia zugesagt. Archivfoto: Wolff