2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Auf diesem Niveau nicht zu stoppen: Hassia-Stürmer Fabian Liesenfeld (rechts) zieht locker an Marc-David Thau vom FC Speyer vorbei.	Foto: Edgar Daudistel
Auf diesem Niveau nicht zu stoppen: Hassia-Stürmer Fabian Liesenfeld (rechts) zieht locker an Marc-David Thau vom FC Speyer vorbei. Foto: Edgar Daudistel

»Ich würde sehr gerne aufsteigen!«

FABIAN LIESENFELD Hassia-Torjäger möchte zurück in die Oberliga / 14 Treffer in 15 Einsätzen

Bingen. Fabian Liesenfeld ist im Angriff von Fußball-Verbandsligist Hassia Bingen derjenige, der oft den Unterschied ausmacht. Bei seinen bisherigen 15 Einsätzen kam der 31-Jährige auf 14 Treffer, leistete zahlreiche Assists und riss immer wieder Räume für die Mitspieler. Der Guldentaler stand Rede und Antwort zur Hassia und zu seiner Person.

Herr Liesenfeld, die Hassia liegt aktuell auf Rang zwei. Sind Sie überrascht, dass es so gut läuft?

Ich denke, es sieht wirklich ganz gut aus für uns. Wir sind relativ gut in die Saison gekommen, haben dann alle ein kleines Tief gehabt, uns nach dem Nackenschlag beim 1:3 in Alzey gut berappelt. Die anschließenden sechs Siege in Folge bei nur einem Gegentor sprechen schon für sich.

Besonders die Partie am Hessenhaus gegen Spitzenreiter Arminia Ludwigshafen war beeindruckend. War das Oberliga-Niveau?

In der Partie war wirklich Qualität auf dem Platz. Von den Einzelspielern her ist die Arminia vielleicht noch einen Tick besser besetzt als wir, aber wir wollten unbedingt gewinnen und haben das dann ja auch geschafft, wenn auch knapp (1:0, die Red.). Wir haben da einfach richtig stark agiert. Und ja, ich glaube schon, dass sich die Partie von solchen in der Oberliga nicht zu verstecken brauchte.

Das in dieser Saison gefundene 4-2-3-1-System passt zur Hassia. Genießen Sie die Freiheiten, die Sie in der Offensive bekommen?

Wir vier können uns jedenfalls vorne austoben, ohne dass die Grundordnung im Team verloren geht. Mit dem System sind wir auch viel variabler als mit einem 4-4-2, solange jeder weiß, was er zu tun hat und die Aufgabenverteilung funktioniert.

Welche Rolle spielten dabei die beiden Sechser, Axel Neumann und Jannik Persch?

Insgesamt hat die Viererkette in der Abwehr sehr gut funktioniert, und was Axel und Jannik wegräumen, ist unglaublich. Sie gewinnen wirklich sehr viele Bälle, stören den Spielaufbau des Gegners und entlasten die eigene Abwehr.

Sie spielen häufig auf der linken Seite. Wie zufrieden sind Sie mit der Position?

Natürlich spiele ich am liebsten auf der Zehn oder vorne in der Box. Ich habe aber jahrelang auf der Außenposition gespielt, und die Rotation im System ist absolut in Ordnung, klappt auch richtig gut. Wichtig ist, dass jede einzelne Position besetzt wird. Das wissen die Jungs, da stimmen meistens die Laufwege. Wir ergänzen uns einfach im Spiel. Und unsere Bilanz ist ja wirklich nicht so schlecht.

Wohin geht die Reise der Hassia in dieser Saison? Anders gefragt: Sind Ihnen die Derbys in der Verbandsliga lieber oder der Aufstieg?

Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Als Fußballer willst du immer vorne stehen. Wenn wir die Saison mit dem Aufstieg krönen könnten, wäre das herausragend. Etwas Schöneres gibt es für einen Fußballer nicht. Auf der anderen Seite sind die Derbys gegen Waldalgesheim, Kreuznach oder Alzey natürlich auch etwas Besonderes, auch für die Fans. Du kennst die Jungs, die Zuschauer und hast auch wegen der Emotionen immer viel Spaß. Aber ganz ehrlich: Ich würde sehr gerne aufsteigen!

Wohin geht denn also der Blick?

Ich schaue eher nach oben. Mit unserer Serie haben wir uns oben festgebissen. Mit der Arminia, Alzey und Speyer hat sich eine Vierergruppe gefunden. Alles wird darauf ankommen, wie die Teams aus der Winterpause kommen und ob sie von Verletzungen verschont bleiben. Wenn es zum Schluss um die beiden Spitzenplätze geht, wollen wir natürlich dabei sein.

Zu Ihnen. Wie steht es um Ihre Gesundheit?

Ich bin selbst überrascht, wie viele Trainingseinheiten ich in der Hinrunde mitmachen konnte. Die Knochen haben gut gehalten, die Schambeinprobleme habe ich wohl in den Griff bekommen. Da zwickt es nur noch nach den Spielen. Es passt auch bei mir, auch wenn die Belastung mit Arbeit in Frankfurt und anschließendem Training sehr hoch ist.

Noch ein Wort zum Zollamt-Hallenturnier am Jahresende. Werden wir Sie sehen?

Auf dem Platz wohl eher nicht. Das ist mehr was für die kleineren, wendigen Techniker wie Baris Yakut. Trotzdem freue ich mich drauf. Früher war es in Kreuznach richtig nett, da war immer was los. Für die Region ist es jedenfalls eine tolle Sache.



Aufrufe: 09.12.2017, 13:00 Uhr
Jochen WernerAutor