2024-05-08T14:46:11.570Z

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Das Derby zwischen Hassia Bingen und Eintracht Bad Kreuznach musste witterungsbedingt abgebrochen werden. F: Luge
Das Derby zwischen Hassia Bingen und Eintracht Bad Kreuznach musste witterungsbedingt abgebrochen werden. F: Luge

Derby dauert ganze 19 Minuten

Duell zwischen Hassia Bingen und der SG Eintracht wegen starken Schneefalls abgebrochen +++ Die Highlights gibt es auf FuPa.tv

BINGEN. Nach 19 Minuten war Schluss. Wegen heftigen Schneefalls und der Verletzungsgefahr der Akteure auf dem Kunstrasen am Hessenhaus pfiff Schiedsrichterin Ines Appelmann (Alzey) das Verbandsliga-Derby zwischen Hassia Bingen und Eintracht Bad Kreuznach vorzeitig ab. Passiert war bis dahin nichts. Der Nachholtermin steht bereits fest: Am 18. April (19.30 Uhr) dürfen sich die Fans auf mehr Stimmung und Atmosphäre freuen, dann natürlich auch im Stadion.

Um 19.33 Uhr pfiff Appelmann an, eine Minute später setzte der Schneefall ein, weitere zehn Minuten danach waren die Linien kaum noch auszumachen. Hassia-Chef Oliver Wimmers und seine Kollegen Uli Künnecke und Günter Frank begannen scherzhaft zu diskutierten, was noch kommen sollte und ob ein Spiel bei solcher Witterung noch sinnvoll sei. Wenige Zeigerumdrehungen später und bevor sich die Begegnung endgültig zu einer Rutschpartie mit ungewissem Ausgang entwickeln konnte, nahm das Schiedsrichtergespann die Luft heraus. „Das Risiko, dass sich jemand verletzt, war zu groß, außerdem waren kein Besen da, mit denen man die Linien hätte freikehren können“, begründete Ines Appelmann den ersten Abbruch ihres Schiedsrichterlebens.

Die Beteiligten nahmen es insgesamt mit Humor. „Es war leider abzusehen“, erklärte der Binger Co-Trainer Sandro Schlitz den notwendigen Schritt und bedauerte, „dass wir jetzt schon vier Nachholspiele haben.“ Gespielt hätte er ähnlich gern wie Patrick Krick. „Unter diesen Bedingungen macht das natürlich keinen Sinn“, so der Eintracht-Coach, „denn wenn es weitergegangen wäre, hätte der Schnee das Spiel massiv beeinflusst.“ Sein Lob galt dem Schiri-Gespann, das seine Aufgabe „souverän gelöst“ habe.

Keine Mannschaft war bis zum Abbruch richtig im Spiel. Die Hassia machte Druck, die Abwehr der SG stand sicher. Außer einem abgefälschten Schuss von Fabian Liesenfeld (7.), den Torwart Harald Czyzewski sicher aufnehmen konnte und einem geblockten Kopfball von Enes Sovtic nach einer Ecke (18.) gab es vor nur rund 200 Zuschauern keinerlei Strafrauszenen.

Eintracht-Stürmer Gürkan Satici war „gar nicht böse, denn ich spiele lieber bei schönem Wetter im Stadion.“ Ähnlich sah es Kollege Alexandru Baltateanu: „Besser so, denn hier kann man keinen Fußball spielen.“ Patrick Krick hoffte da noch auf einen „gescheiten Termin, am liebsten an einem Mittwoch, wenn 600 oder mehr Zuschauer kommen können.“

„Die Besen haben gefehlt!“ grinste Dominik Kranz. Der Hassia-Innenverteidiger musste sich 24 Stunden nach seinem 30. Geburtstag prompt die Schadenfreude seiner Kollegen anhören. „Er hat in seiner Dekade noch kein Spiel zu Ende gekriegt“, ulkten Axel Neumann, Christian Klöckner und Kay Schotte und freuten sich auf die unverhoffte Feier. Die Entscheidung zum Abbruch sei jedenfalls vernünftig, zumal dem Derby mit einer Neuansetzung ein vernünftiger Rahmen gegeben werden könne, aber auch ärgerlich. „Denn wir sind einfach gut drauf“, so Klöckner. Torwart Schotte blickte dabei noch einmal auf die gespielten Minuten: „Beim Blick in die Schneewand nach vorne und erst recht Richtung Flutlicht war alles nur noch weiß.“ Neumann hatte noch einen Grund zum gespielten Ärger. „Ausgerechnet heute war meine Mama da. Sonst kommt sie nie“, grinste er schelmisch.



Aufrufe: 02.3.2018, 22:10 Uhr
Jochen WernerAutor