2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Fußball im Norden - BFC Alemannia 90

Absturz macht vor Traidition kein Halt

Ein Bericht von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Marco Krieger; Fotos Alexander Rabe, Facebook BFc Alemannia 90 - 1.Herren

Im Profigeschäft verschwinden immer mehr Traditionsvereine von der Bildfläche, verdrängt von neureichen Vereinen mit einem mächtigen Sponsor, der neue Spieler für viel Geld verpflichtet. Und was im Profigeschäft passiert, das gibt es auch weiter unten bei unseren geliebten Amateuren zu beobachten. „Es ist tatsächlich so, dass auch in der Kreisliga bereits mit Summen gearbeitet wird, bei denen man nur noch den Kopf schütteln kann. Einige Kreisligisten stellen einen „Teammanager“ ein, der nur darauf ausgerichtet ist Entschädigungssummen einzutreiben und Gewinne zu erzielen und das auch ganz klar kommuniziert, dass Amateurfußball ein Business ist. So tickt leider der Berliner Kreisligist heutzutage.“ Marco Krieger, Trainer beim 1890 gegründeten Traditionsverein Alemannia 90, ist bei dem Thema nicht zum Lachen zu mute. Vor nicht mal zehn Jahren hat sein Verein mit der Ersten Mannschaft noch in der Berlin-Liga gespielt, heute treten die Mannen in der Kreisliga B an. Ein beachtlicher Absturz, im Berliner Amateursport aber heutzutage gang und gebe. „Wenn hier ein Traditionsverein den sportlichen wie auch ökonomischen Wechsel nicht schafft, verschwindet ein Verein von der Bildfläche. Beispiele gibt es zur Genüge in der Berliner Fußballszene.“

Am Wochenende wurde der Punktspielauftakt gegen den FC Ahmed II knapp mit 0:1 vergeigt. Aber beim BFC Alemannia 90 backt man nach dem Absturz eh kleine Brötchen. „Unser Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz zur Hinrunde.“ Weiter möchte man noch nicht planen, der Verein befindet sich zurzeit in einem Umbruch, stellt gerade die Weichen für eine erfolgreichere Zukunft. „Die Mannschaft, die Fans, die Vereinsangehörigen, der Vorstand und das gesamte Trainergespann sind optimistisch, dass die Mannschaft und auch der Verein wieder erfolgreichen Fußball spielen werden. Ein neuer Trainer und viele neue Charaktere müssen sich allerdings erst noch finden.“

Daran wurde zwar schon in der Vorbereitung gearbeitet, aber es ist ein langfristiges Projekt. Trotz der Urlaubzeit war der Trainer mit der Trainingsbeteiligung von durchschnittlich 13 Spielern zufrieden. „Besonders hervorheben muss man das Engagement und den neuentfachten Ehrgeiz der erfahrenen Spieler etwas bewegen zu wollen. Die neuen Spieler ergänzen den Kader mit Spritzigkeit und Dynamik. Der Altersdurchschnitt liegt bei 24,5 Jahren.“ Eine Mannschaft für die Zukunft, die den Weg für bessere Zeiten ebnet. Leider wurde der Tiefpunkt genau zum Pokalspiel gegen den SV Süden erreicht. Lediglich Elf Spieler standen Trainer Krieger, der auch schon mehrere Verletzte zu beklagen hat, zur Verfügung. Am Ende musste sich die Mannschaft chancenlos mit 0:7 geschlagen geben.

Trotzdem blickt er positiv in die Zukunft. „Der Bezirkscup bestätigte uns, dass wir eine neue Mannschaft mit vielen jungen Spielern sind, die Ihr Potential in dieser Saison im Männerbereich unter Beweis stellen werden.“ Bei dem Turnier wurde den großen Ortsnachbarn ein harter Kampf geliefert. Um das zu schaffen wurde in jeder Einheit vollkonzentriert und mit hohem Tempo trainiert. „Und genau da werden wir auch in der kompletten Saison anknüpfen. Jede Übung mit vollster Intensität gepaart mit genügend Erholungszeiten sollten uns genug Kraft und Kondition geben.“

Es ist noch ein weiter Weg, den der Verein gehen muss, aber es gibt Verantwortliche die mit ganzem Herzen dahinterstehen und an Besserung arbeiten. Ich wünsche dem Verein für die Zukunft viel Erfolg.
Aufrufe: 023.8.2017, 11:20 Uhr
Marcel PetersAutor