2024-04-24T07:17:49.752Z

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Die Kugel darf nun auch in Bayern wieder unter Wettkampfbedingungen rollen.
Die Kugel darf nun auch in Bayern wieder unter Wettkampfbedingungen rollen. – Foto: André Nückel

Spektakuläre Kehrtwende: Testspiele ab sofort erlaubt!

Ging's zunächst einfach unter? Bayerische Staatsregierung gibt nun doch den Testspiel-Betrieb frei +++ Bedingung: Konkurrenten müssen aus Bayern kommen

Haben sie es in der allgemeinen Aufregung einfach vergessen? Fakt ist, dass die Bayerische Staatsregierung am gestrigen Dienstag kein Wort darüber verlor, wie es in Sachen Wettkampfsport - und damit auch im Amateurfußball - weitergeht. Es musste davon ausgegangen werden, dass nach wie vor alles beim Alten bleibt. Heißt: Keine Testspiele! Ein Tag später aber nun die spektakuläre Wende.

Trainingsspiele sind im bayerischen Amateurfußball ab sofort wieder möglich. Das hat Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, heute nach einem Schreiben des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) in einem Brief an BFV-Präsident Rainer Koch klargestellt. Nach § 9 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. b der 6. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung (6. BayIfSMV) ist unter der Voraussetzung einer Kontaktdatenerfassung gemäß Rahmenhygienekonzept Sport das Training in festen Trainingsgruppen zugelassen. Daran anknüpfend gehören auch dem Training dienende Spiele grundsätzlich zu den erlaubten Lockerungsmaßnahmen bei Mannschaftssportarten mit Kontakt. Sofern solche Trainingsspiele vereinsübergreifend angesetzt werden, sind diese aufgrund der aktuellen pandemischen Lage auf Partien zwischen Vereinen aus Bayern begrenzt, eine namentliche Erfassung aller am Spielbetrieb Beteiligten ist zu gewährleisten und die Spiele sind ohne Zuschauer abzuhalten.

"Der organisierte Sport hat in dieser schwierigen Phase Verantwortung übernommen und nicht nur die seitens der Staatsregierung auferlegten Regeln und Einschränkungen befolgt, sondern auch nach außen hin unterstützt. Bereits mit Umsetzung der ersten Lockerungsschritte hatte sich gezeigt, dass der organisierte Sport mit den neu gewonnenen Freiheiten pflichtbewusst umgeht und die Ausübung des Sports im Rahmen der gesetzten Vorgaben sicherstellt", erklärt das Innenministerium in seinem Schreiben.

Nachdem in der letzten Kabinettssitzung vor der Sommerpause der Ministerrat am Dienstagvormittag keine weiteren Lockerungen hinsichtlich der schrittweisen Wiederaufnahme des Amateurfußball-Spielbetriebs im Freistaat beschlossen hatte, hatte der BFV die Regierung zu einer weiteren Lockerung für den Amateursport aufgerufen – mit Erfolg.

"Es hat ich gelohnt, dass wir im Sinne unserer Vereine noch einmal bei der Politik vorgesprochen und unsere Interessen klar zum Ausdruck gebracht haben. Wir sind sehr glücklich, dass ab sofort wieder Trainingsspiele möglich sind – wenn auch ohne Zuschauer. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt Richtung Wettkampfspielbetrieb in Bayern. Gemeinsam mit unserem Verbandsarzt Dr. Werner Krutsch, der bereits DFB und DFL beraten hat, werden wir in den kommenden Tagen ein handhabbares Hygienekonzept präsentieren, mit dem wir und unsere Vereine unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden", erklärt BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher.


Die Re-Start-Pläne des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) sehen aktuell noch vor, dass die derzeit unterbrochene Spielzeit 2019/20 im September nach vierwöchiger Vorankündigung fortgesetzt wird, sollten dies die staatlichen Vorgaben dann auch erlauben.

Das war die Meldung vom gestrigen Dienstag:

"Wir befinden uns nach wie vor in einer sehr ernsten Situation. Unsere Maßnahmen haben gewirkt. Aber wir bleiben bei unserer Linie der Vorsicht und Umsicht", erklärt Florian Herrmann, Staatskanzleiminister, im Rahmen einer Pressekonferenz nach der heutigen Kabinettssitzung. Damit bleibt es vorerst bei der Möglichkeit, Mannschaftstrainings mit Körperkontakt durchzuführen. Aber Freundschafts- und Testspiele auf bayerischem Boden bleiben weiterhin nicht erlaubt, obwohl in zahlreichen anderen Bundesländern der Testspielbetrieb bereits wieder freigegeben ist. Wir informieren euch sofort, sollte es seitens der Bayerischen Staatsregierung weitere Verlautbarungen geben.

"In der vergangenen Woche gab es positive Signale dahingehend, dass unsere rund 4.500 bayerischen Vereine schon bald wieder Fußballspiele absolvieren können. Wir hatten auf diesen Schritt gesetzt, da auch in den Nachbarbundesländern wieder gespielt werden kann und auch viele bayerische Vereine dorthin ausweichen, um Freundschaftsspiele auszutragen. Es bleibt aber dabei, dass die Pandemie längst nicht gebannt ist und sich die Vorzeichen tageweise ändern. Was sich in der vergangenen Woche noch sehr zuversichtlich angehört hat, klingt jetzt wieder ganz anders. Dass wir uns nun weiter in Geduld üben müssen und weiterhin nur Training möglich ist, ist für uns alle natürlich enttäuschend", sagt BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher: "Wir werden weiterhin im Sinne unserer Vereine bei der Politik vorsprechen und unsere Interessen klar zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig gilt es aber auch, die Entscheidungen der Bayerischen Staatsregierung zu akzeptieren, denn die Zahlen haben sich im Vergleich zur Vorwoche verändert und wir stehen in Bayern erst am Beginn der Sommerferien."

Zeitplan "Saison-Re-Start am 01. September" droht zu platzen: BFV-Vorstandssitzung am Donnerstag

Die Re-Start-Pläne des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) sehen aktuell noch vor, dass die derzeit unterbrochene Spielzeit 2019/20 im September fortgesetzt wird, sollten dies die staatlichen Vorgaben dann auch erlauben. "Stand jetzt bleibt dieser Plan bestehen. Ebenso gilt nach wie vor die beschlussmäßige Zusage, dass wir die Wiederaufnahme des Spielbetriebs mindestens vier Wochen zuvor ankündigen werden. Aber um die aktuellste Entwicklung zu besprechen, haben wir kurzfristig für Donnerstag, den 30. Juli, eine Vorstandssitzung einberufen. Wir hoffen auf eine baldige Lockerung hinsichtlich von Trainingsspielen – wenn auch ohne Zuschauer und mit handhabbarem Hygienekonzept. Das wäre der nächste herbeigesehnte Schritt, ehe wir dann von Wettkampfspielbetrieb sprechen", erklärt Igelspacher.

Das war die Meldung vom 22. Juli...

Wie der Bayerische Fußball-Verband am 22. Juli vermeldet hat, bestehe "Anlass zu vorsichtigem Optimismus", was die Freigabe von Testspielen seitens der Bayerischen Staatsregierung betrifft. Es werde eine zeitnahe Entscheidung erwartet, die wohl am kommenden Dienstag verkündet und wenig später auch Geltung erlangen soll.

"Auch die Fortsetzung der aktuell unterbrochenen Spielzeit soll in einem nächsten Schritt demnach zum 1. September möglich sein", teilt BFV-Präsident Rainer Koch mit. "Dass der bayerische Amateurfußball auf höchster politischer Ebene Gehör findet, ist ein starkes Zeichen echter Wertschätzung. Natürlich ist die Ungeduld bei allen Fußballern und auch bei uns im Verband groß. Wir wollen lieber heute als morgen wieder Fußball spielen. Erste vorsichtige Zeichen gibt es jetzt, dass kommende Woche der nächste Schritt gemacht werden kann. Das sind natürlich gute Nachrichten." Demnach solle die Freigabe der Vorbereitungsspiele bereits in der nächsten Woche verkündet werden und die Spielzeit - wie geplant - am 01. September wieder starten können.

An diesem Wochenende hingegen dürfen noch keine Testspiele bestritten werden, die einzige Ausnahme stellt das Testspiel von Regionalligist SV Heimstetten am Mittwochabend gegen den französischen Spitzenklub Olympique Marseille dar (1:6, der SVH ging sogar in Führung). Hier erteilte das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration eine Sondergenehmigung, nachdem alle Spieler des SVH im Vorfeld der Partie negativ auf Corona getestet wurden.

Aufrufe: 029.7.2020, 18:05 Uhr
redAutor