2024-05-08T14:46:11.570Z

Der Spieltag
Auch wenn Sebastian Jeschek (links hinten) ein Tor schoss, gegen die starken Wiggensbacher war das zu wenig. Da hätte es auch nichts geholfen, wenn Cemal Mutlu (vorne links) seinen Elfmeter im Kasten untergebracht hätte.  Foto: Reinhold Radloff
Auch wenn Sebastian Jeschek (links hinten) ein Tor schoss, gegen die starken Wiggensbacher war das zu wenig. Da hätte es auch nichts geholfen, wenn Cemal Mutlu (vorne links) seinen Elfmeter im Kasten untergebracht hätte. Foto: Reinhold Radloff

Bobingen am Boden

Der TSV kann nur eine Halbzeit lang mithalten und unterliegt Wiggensbach am Ende deutlich +++ Kaufering bremst den Spitzenreiter aus +++ Kollektive Ratlosigkeit beim TSV Neusäß +++ Nächster Rückschlag für Haunstetten

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Auf schwer bespielbarem Terrain gewann der FC Wiggensbach aufgrund einer famosen Mannschaftsleistung mit 5:1 beim TSV Bobingen. So langsam aber sicher muss man sich beim TSV Neusäß wohl mit der Kreisliga vertraut machen. Nach der erneuten 0:3-Niederlage gegen den FC Heimertingen entschwindet das rettende Ufer in der Bezirksliga Süd in immer weitere Ferne. Mit dem dritten Sieg in Folge holte sich der VfB Durach verdient gegen den BSK Olympia Neugablonz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Der TSV Haunstetten zeigte nach der 0:6-Pleite in Kempten gegen den TSV Babenhausen ein deutlich verändertes Gesicht, musste aber trotz einer kämpferisch starken Leistung letztlich eine unnötige 0:1-Heimniederlage einstecken.

TSV Bobingen - FC Wiggensbach 1:5
Eine Halbzeit lang war das, was Bobingen und Wiggensbach am Samstagnachmittag zeigten, eine anständige Bezirksligapartie. Beide Teams machten das Beste aus dem starkem Regen und katastrophalen Platzverhältnissen. Bobingen hatte in den ersten 45 Minuten sogar mehr vom Spiel und zweimal durch den starken Simon Schlotterer sowie bei einer Doppelchance durch Detke auch die besseren Möglichkeiten. Einmal rettete die Latte, zweimal entschärfte der starke Gästekeeper Christian Klotz auf der Torlinie (15./17./33.). Die Gäste kamen durch Lukas Ried zur größten Chance. Doch Adrian Schlotterer parierte dessen Schuss souverän (10.).
Nach der Halbzeit hatte Wiggensbach noch einen im Köcher. Eine Ecke von Bayrhof blies ein kräftiger Windstoß über Adrian Schlotterer hinweg kaum haltbar in das Tor der Gastgeber. Der Treffer wirkte wie ein Nackenschlag für die Heimelf. Ried hatte die erste Möglichkeit für Wiggensbach, Schlotterer hielt (47.). Kurze Zeit später umspielte der quirlige Savocca zwei Bobinger Verteidiger, Di Santo drängte den Stürmer schließlich ab und brachte ihn zu Fall. Schiedsrichter Thomas Sprinkart pfiff sofort Elfmeter, eine äußerst fragwürdige Entscheidung. Die Gastgeber wollten sich mit dem Pfiff auch nicht abfinden und diskutierten minutenlang. Savocca verwandelte letztlich sicher zum 0:2 (58.). In der Folge griffen die Bobinger fast schon trotzig an und kamen nach einem schönen Spielzug über Mutlu und Müller auch zum verdienten 1:2 durch Sebastian Jeschek (64.). Die Heimelf wollte nun mehr, agierte aber zu ungeordnet. Murat Calli spielte den Wiggensbachern einen Ball im Mittelfeld direkt in den Fuß. Wieder kam Savocca an den Ball und vollstreckte zum 1:3. Die Gäste bestraften die Bobinger danach gnadenlos. Einen Ballverlust im Mittelfeld nutzte Savocca, um Bayrhof in Szene zu setzen, der aus elf Metern nur noch einschieben musste (70.). Die Bobinger gaben sich nicht auf und hatten die Möglichkeit, per Handelfmeter zu verkürzen. Es passte zum Tag, dass der ansonsten sichere Schütze Cemal Mutlu an Keeper Klotz scheiterte (72.). Hoffnung und auch Bemühungen der Gastgeber schwanden zunehmend. So war das 1:5 durch Savocca nur noch eine Randnotiz (75.). An diesem Tag gaben viele individuelle Fehler den Ausschlag gegen Bobingen. In der zweiten Halbzeit brachen gegen den Ball phasenweise die Dämme. Der TSV fällt damit nach seiner guten Serie auf den achten Platz zurück und muss nun zum schweren Auswärtsspiel beim TV Erkheim.

Schiedsrichter: Thomas Sprinkart (Burgberg) - Zuschauer: 50
Tore: 0:1 Manuel Bayrhof (45.), 0:2 Giuseppe Savocca (53. Foulelfmeter), 1:2 Sebastian Jeschek (64.), 1:3 Giuseppe Savocca (66.), 1:4 Manuel Bayrhof (69.), 1:5 Giuseppe Savocca (75.)
Besondere Vorkommnisse: Cemal Mutlu (TSV Bobingen) scheitert mit Handelfmeter an Torwart Christian Klotz (72.)



VfL Kaufering - FC Kempten 1:1
Es ist noch nicht lange her, da klagte Kauferings Trainer Christian Ziegler über die vielen Unentschieden, die sein Team als Bezirksliga-Aufsteiger erzielt – dieser eine Punkt helfe eben nicht wirklich. Doch am Samstag konnten sich Ziegler und seine Mannschaft über das 1:1 gegen den FC Kempten richtig freuen. Die Gäste haben in der bisherigen Punktrunde noch keine Niederlage kassiert und waren als Tabellenführer natürlich klarer Favorit beim abstiegsbedrohten VfL. Bereits im Hinspiel hatte Kaufering mit dem 2:2 einen Punkt in Kempten geholt, doch während es da „eher ein glückliches Unentschieden war, war es diesmal absolut verdient“, sagt Ziegler.
Dass Kempten mehr Ballbesitz haben würde, damit hatten die Kauferinger gerechnet. Doch der Heimelf gelang es, den Tabellenführer weit weg vom eigenen Tor zu halten – und sie hatte nach vier Minuten sogar die erste gute Torchance, doch Kemptens Keeper konnte den Schuss von Alexander Höfer parieren. Im Anschluss verlagerte sich das Spiel ins Mittelfeld und erst eine Standardsituation brachte den Gästen die Führung: In der 14. verwandelte Christian Geiger einen Freistoß zum 1:0. „Das war einfach ein sehr gut getretener Freistoß“, schildert Ziegler die Situation. Doch diesmal – im Gegensatz zum Spiel in Kissing – steckte seine Mannschaft den Rückstand schnell weg. Und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, so Ziegler. Das sprach er auch in der Kabine an: Sein Team sei keineswegs chancenlos gegen den Spitzenreiter. Die Spieler nahmen es sich zu Herzen, und nach der Pause wurde das Spiel offener, mit Chancen auf beiden Seiten. Kaufering steckte nicht auf und schließlich war es Daniel Müller, der in der 84. nach einer Flanke zum viel umjubelten 1:1 traf. „Das haben wir dann gut über die Zeit gebracht“, so Ziegler.
Auch wenn das Unentschieden „ganz wichtig für die Moral“ sei – in der Tabelle brachte es die Kauferinger nicht voran. Da die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt auch gepunktet hat, bleiben die Kauferinger vorerst auf einem Abstiegsplatz, aber „wir wollen das Positive aus diesem Remis in den Vordergrund stellen“, so Ziegler.

Schiedsrichter: Fridolin Angerer (SC Böbing) - Zuschauer: 50
Tore: 0:1 Christian Geiger (16.), 1:1 Daniel Müller (84.)


TSV Haunstetten - TSV Babenhausen 0:1
Vom Start weg waren Einsatzfreude und Engagement im Team der Rot-Weißen deutlich erkennbar. Die Gäste hatten in der ersten Halbzeit zwar leichte Feldvorteile und hätten nach einem Kopfball von Müller, den Keeper Bissinger reaktionsschnell parierte, in Führung gehen können (13.). Später hatten die Gastgeber bei einem Lattenknaller von Gauder Glück (37.). In der zweiten Hälfte übernahm Haunstetten die Initiative und verstärkte seine Offensivbemühungen. Doch oftmals kam der letzte Pass nicht an. Die beste Chance ereignete sich nach Zuspiel von Murphy auf Schnürle, doch der Abschluss ging knapp vorbei (74). Auf der Gegenseite nutzte Babenhausens Torjäger Marco Gröner die einzige Unaufmerksamkeit der Haunstetter Abwehr in der zweiten Hälfte zum etwas schmeichelhaften Tor des Tages (81.). TSV-Trainer Andreas Ried war nach dem Abpfiff bedient: „Heute hätten wir mindestens einen Zähler verdient gehabt. Die Elf hat jedenfalls Einsatz, Kampfgeist und Engagement gezeigt, es fehlten letztlich Durchschlagskraft und das nötige Glück.“

Schiedsrichter: Moritz Osteried (SpVgg Krumb.) - Zuschauer: 80
Tor: 0:1 Marco Gröner (81.)

Neusäß’ Interimstrainer Erwin Er sowie die verletzten Christoph Wiesmüller (links) und Benni Schmoll (rechts) sind ebenso ratlos, wie die Spieler Clemens Schneider, Philipp Scherer und Tobias Kastenhuber, die gerade das 0:3 gegen den FC Heimertingen hinnehmen mussten.  Foto: Oliver Reiser
Neusäß’ Interimstrainer Erwin Er sowie die verletzten Christoph Wiesmüller (links) und Benni Schmoll (rechts) sind ebenso ratlos, wie die Spieler Clemens Schneider, Philipp Scherer und Tobias Kastenhuber, die gerade das 0:3 gegen den FC Heimertingen hinnehmen mussten. Foto: Oliver Reiser

TSV Neusäß - FC Heimertingen 0:3
„Das Spiel war ein Spiegelbild der bisherigen Saison“, konstatierte der sportliche Leiter Günther Hausmann nach dem Schlusspfiff. „Von der Einstellung her gab es diesmal nichts auszusetzen. Deshalb hätten wir endlich einmal wieder eine Belohnung verdient gehabt. Spielerisch ist aber einfach nicht mehr drin.“ Irgendwie verständlich. Denn nach Vahidin Vojic, Benni Schmoll, Christian Luichtl, Eremias Gebisso, Tino Pohlmann, Ismail Ahmed, Akif Dogan und Andreas Kastenhuber fielen vor dem Heimertingen-Spiel auch noch Christoph Wiesmüller und Andreas Beltle aus.
Wer wie der TSV Neusäß zwei 0:7- und 0:8-Klatschen hinter sich hat, dem steckt natürlich jede Menge Verunsicherung in den Trikots. Das Selbstvertrauen ist so tief in die Socken gerutscht, wie der Lohwaldklub in der Tabelle. Trotzdem gab sich das Schlusslicht Mühe, krempelte bei nasskaltem Wetter die Ärmel hoch und lieferte dem FC Heimertingen zunächst einen Fight auf Augenhöhe, wie man landläufig so sagt. Engagiert konnte man den Gegner zunächst vom Tor fern halten.
Der Unterschied zwischen dem Schlusslicht und der mittelmäßigen Mittelfeldtruppe aus dem Allgäu offenbarte sich nach einer Viertelstunde. Während Frank Schädle nach einer Ecke mit einer Direktabnahme per Außenrist genau in die kurze Ecke traf, flutsche der Schuss von Michael Forster fünf Minuten später um Haaresbreite am Gästetor vorbei. Zwei Zeigerumdrehungen später ließ man Maximilian Ecker im Strafraum völlig blank stehen. Dass er es volley probierte und sein Sonntagschuss am Samstag zum 0:2 im langen Eck einschlug, damit war nicht zu rechnen. Die Partie war damit praktisch gelaufen.
„Zwei Glücksschüsse“, stöhnte Abteilungsleiter Dr. Ernst Krendlinger, „bei denen gehen sie rein, bei uns vorbei.“ Günther Hausmann indes bemühte eine alte Fußball-Weisheit: „Wenn man unten steht, hat man einfach kein Glück.“ Und beides war richtig. Das galt auch für die Chancen, die Valentin Walter (25.), Tobias Müller (35.) und Tim Hofbauer (45.) liegen ließen. Fazit: Obwohl die Neusässer mehr vom Spiel und die besseren Chancen hatten, mussten sie mit einem 0:2-Rückstand in die Kabinen gehen.
Nach der Pause setzte sich das Dilemma fort: Einen Kopfball von Raphael Schimunek lenkte Gästekeeper Julian Modersbach über die Querlatte (54.). Das Dribbling von Tobias Müller, einer der wenigen Lichtblicke im Team, wäre auf jeden Fall ein Tor wert gewesen. Nachdem er vier Mann stehen ließ, schoss er den Torhüter an (58.). Alles richtig gemacht – bis auf den Abschluss. „Glaubt an euch!“, forderte der neue Trainer Erwin Er seine Schützlinge auf. Das taten sie und versuchten alles, den Anschlusstreffer zu erzielen. Doch als der alles andere als sicher wirkende Heimertinger Schlussmann einen Freistoß von Michael Forstner fallen ließ und Christoph Eberle abstaubte, hatte Schiedsrichter Clauspeter Heger ein Foul gesehen (72.). Nichts war’s mit dem 1:2. Nachdem Neusäß auf Dreierkette umgestellt hatte ergaben sich natürlich wieder Möglichkeiten für die Gäste und Torhüter Tobias Kastenhuber verhinderte mit zahlreichen Paraden weitere Gegentreffer. In der 84. Minute aber war er dann machtlos, als Christian Lindner zum 0:3-Endstand einschoss. Nun standen die Neusässer endgültig im Regen und muss mittlerweile seit 213 Minuten auf einen Torerfolg warten.

Schiedsrichter: Clauspeter Heger (TSV Harburg) - Zuschauer: 80
Tore: 0:1 Frank Schädle (16.), 0:2 Maximilian Ecker (23.), 0:3 Christian Lindner (85.)


1. FC Sonthofen II - TV Erkheim 0:0
Vor 50 Zuschauern verzeichneten die Hausherren in der ersten Halbzeit ein Chancenplus. Vor dem Gäste-Tor verpasste Klauser nur knapp. Kurz darauf verfehlte Coppola von der Strafraumgrenze das Kreuzeck. Im Anschluss an einen Freistoß wäre Erkheim kurz vor dem Pausenpfiff beinahe in Führung gegangen, doch der eingewechselte Breiter zeigte sich überrascht und vergab. Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern ein anderes Bild, denn da machten die Erkheimer mächtig Dampf und waren dem Siegtreffer näher. Dennoch geht die Punkteteilung unter dem Strich in Ordnung, denn beide Team schenkten sich nichts.

Schiedsrichter: Tobias Dikkaya (Mauerstetten) - Zuschauer: 50


VfB Durach - BSK Olympia Neugablonz 1:0
Die Gastgeber gingen bei schwierigen Platzverhältnissen von Beginn an konzentriert zu Werke. Das Offensivspiel des BSK wurde durch hohe Laufbereitschaft früh unterbunden. Ein Kopfball von Manuel Methfessel in der 12. Minute bedeutete die erste Duracher Chance, er verfehlte aber knapp. Der VfB hatte bis zur Pause mehr Spielanteile, doch die letzte Konsequenz fehlte. In Durchgang eins war von den Gästen wenig zu sehen. Torhüter Marco Löchle parierte den einzigen gefährlichen Torschuss von Benjamin Maier.
Die Schmuckstädter kamen nach Wiederanpfiff schwungvoller aus der Kabine, konnten aber kein Kapital daraus schlagen. Doch die Hausherren kämpften sich wieder zurück: Tobias Seger köpfte nach einer Ecke den Ball zum 1:0 (67.) ein. Der BSK reagierte nach dem Rückstand offensiver. Durachs Alexander Weber konnte mit etwas Glück auf der Linie klären. Als der Neugablonzer Kamil König nach 82 Minuten wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah, ließen die Duracher nichts mehr anbrennen und hatten sogar noch die Möglichkeit zum 2:0.

Schiedsrichter: Stefan Haas (BSC Memming.) - Zuschauer: 150
Tor: 1:0 Tobias Seger (67.)
Platzverweise: Rot gegen Kamil König (82./BSK Olympia Neugablonz)

Aufrufe: 012.11.2017, 21:08 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor