2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Babenhausens Doppeltorschütze Marco Gröner (Mitte) war auch von zwei Heimertingern nicht zu halten.  Foto: Lothar Singer
Babenhausens Doppeltorschütze Marco Gröner (Mitte) war auch von zwei Heimertingern nicht zu halten. Foto: Lothar Singer

Appetit auf mehr

Beim Babenhauser Heimsieg kamen die Zuschauer voll auf ihre Kosten +++ Bobingen ist überrascht und glücklich +++ Ziemetshausen war nicht heiß genug +++ TSV Neusäß streckt sich vergeblich

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Es war ein Fußballfest zum Auftakt der Saison 2017/18 in der Bezirksliga Süd. Die über 600 Zuschauer kamen beim 4:3 Heimsieg des TSV 1862 Babenhausen gegen den FC Heimertingen voll auf ihre Kosten. Der Saisonstart für den TSV Ziemetshausen ist nicht gut verlaufen. 0:2 verlor die Truppe von Trainer Rainer Amann ihr Auftaktmatch bei der TG Viktoria Augsburg.

TSV Babenhausen - FC Heimertingen 4:3
Mit einem tollen Rahmenprogramm begrüßte der TSV Babenhausen die zahlreichen Gäste aus der Region. Stadionsprecher „Zico“ Herzer sorgte mit seiner lockeren Art und zahlreichen Interviews vor und nach dem Spiel für gute Unterhaltung. Aber auch die Spieler beider Mannschaften zeigten sich von ihrer besten Seite und trugen mit ihren insgesamt sieben Toren das Ihre zu einem gelungenen Auftakt bei.
Es waren noch keine fünf Minuten gespielt, da klingelte es bereits zum ersten Mal im Tor der Gäste. Heimertingens Torhüter Modersbach hatte sich wohl noch nicht ganz auf das Tempo in der Bezirksliga eingestellt und ließ sich bei einem Rückpass zu viel Zeit. Er schoss den energisch nachsetzenden Stürmer Marco Gröner an und der Ball landete direkt im Tor. Mit hohem Tempo und mit der für ein Eröffnungsspiel oftmals typischen Hektik verliefen die ersten knapp dreißig Minuten. In der 29. Minute erzielte Maximilian Ecker nach einem Eckball per Direktabnahme den Ausgleich für den Aufsteiger. Die Fuggermärktler antworteten prompt mit der erneuten Führung durch Timo Hatzelmann (33.). Das Spiel war nach wie vor ausgeglichen, Babenhausen aber gnadenlos effektiv. Kurz vor der Halbzeit köpfte Stefan Müller sogar noch das 3:1 für die Gelb-Blauen.
Nach der Pause hatte Heimertingen mehr vom Spiel und gewann immer wieder wichtige Zweikämpfe im zentralen Mittelfeld. Der erste gute Angriff der Babenhauser in der 65. Minute brachte dann die vermeintliche Vorentscheidung. Der eingewechselte Hust setzte sich gut durch und Babenhausens Toptorjäger Marco Gröner stellte mit seinem zweiten Treffer die Weichen auf einen Heimsieg.
Die Fans und wohl auch die Spieler des TSV 1862 Babenhausen träumten schon von einem Kantersieg, zumal die Angriffe der Babenhauser jetzt noch häufiger und zielstrebiger wurden. Ein kollektiver zweiminütiger Tiefschlaf ab der 77. Minute brachte allerdings Heimertingen zurück ins Spiel. Routinier Wolfgang Dodel sorgte mit einem Doppelpack plötzlich wieder für Spannung.
Babenhausen fing sich aber wieder und sicherte sich den torreichen aber knappen Heimsieg und fährt nächste Woche zum ersten Auswärtsspiel nach Neusäß.

Schiedsrichter: Benjamin Senger (TSV Haunst.) - Zuschauer: 600
Tore: 1:0 Marco Gröner (4.), 1:1 Maximilian Ecker (29.), 2:1 Timo Hatzelmann (33.), 3:1 Stefan Müller (45.), 4:1 Marco Gröner (65.), 4:2 Wolfgang Dodel (77.), 4:3 Wolfgang Dodel (78.)

FC Kempten - TSV Neusäß 2:1
Manchmal sind es im Fußball nur Kleinigkeiten oder Zentimeter die über Erfolg oder Misserfolg, Sieg oder Niederlage entscheiden. Diese bittere Erfahrung musste der TSV Neusäß bei der 1:2-Niederlage beim FC Kempten zum Saisonauftakt machen. Im Illerstadion lief die 48. Minute, Spielstand 1:1. Der Neusässer Andy Belte dribbelte sich auf der rechten Seite hervorragend durch, passte von der Toraußenlinie beinahe schulbuchmäßig auf Thomas Metzenrath zurück. Der Mittelfeldspieler kam sieben Meter vor dem Tor völlig frei zum Schuss, doch statt ins Netz prallte die Kugel von der Unterkante der Querlatte wieder ins Feld zurück. Riesenchance vertan und am Ende auch das Spiel verloren. Selbst Matthias Jörg, der Spielertrainer des Allgäuer Aufsteigers meinte nach dem Abpfiff des gut leitenden Unparteiischen Fabian Härle (Germaringen) zu den Gästespielern: „Wenn ihr da in Führung geht, verläuft das Spiel wohl etwas anders“. Auch sein Neusässer Kollege „Bobby“ Riedl kam nach der Partie nicht umhin, über diese Szene zu reden, sah aber auch noch weitere Gründe für den missglückten Start in die neue Spielzeit: „Es ist ärgerlich wenn beide Gegentore nach Standardsituationen fallen, zudem hat mir auch der eigentlich notwendige letzte Siegeswille gefehlt hat.“ Dabei hätte der Start für das völlig neuformierte Team vom Lohwald nicht besser verlaufen können. Innenverteidiger Christoph Eberle wurde nach einem Eckball vor dem Kemptener Kasten gefoult, den fälligen Elfmeter verwandelte Ahmed Karaca zur 1:0-Führung für den Gast (7.). Doch die Freude über den Vorsprung währte nicht lange. Nur zwei Minuten später glichen die Hausherren nach einem Freistoß des ehemaligen Gersthofers Christian Geiger per Kopfball von Ivan Buhic zum 1:1 aus (9.). Danach verhielt sich der TSV Neusäß viel zu passiv, hatte offenbar Angst wie das Kaninchen vor der Schlange.
Nach der Pause agierten die Riedl-Schützlinge dann wesentlich aggressiver und gestalteten die Partie weitgehend ausgeglichen. Vieles deutete auf eine Punkteteilung hin, doch dann zeigten die Neusässer Schwächen im Defensivverhalten. Zwar konnte Tormann Christoph Wiesmüller einen Kopfball des eingewechselten Felix Thum noch fantastisch reagierend unschädlich machen, aber nach dem folgenden Eckstoß köpft Thum dann doch zum 2:1 ein (66.). Die Gäste öffneten nun ihr Hintermannschaft und ermöglichten Kempten Kontermöglichkeiten. Doch da die Gastgeber diese nicht nutzten, blieb das Team aus dem Landkreis Augsburg im Spiel. Doch ohne Erfolg. Als Tobi Müller in der 82. Minute bei einer Riesen-Kontermöglichkeit scheiterte, war die Partie gelaufen und die Punkte blieben letztlich doch verdient im Allgäu.

Schiedsrichter: Fabian Härle (Germaringen) - Zuschauer: 180
Tore: 0:1 Ahmed Karaca (7. Foulelfmeter), 1:1 Ivan Buhic (9.), 2:1 Felix Thum (66.)


TSV Bobingen - DJK SV Ost Memmingen 1:0
„Nicht überrascht, aber natürlich glücklich“, zeigte sich Mittelfeldspieler Christopher Detke, nach dem ersten Sieg im Jahr 2017 für die Bobinger. „Seit ich am Wiesenhang spiele, ist uns noch kein Auftaktsieg gelungen.“ Und in der Tat: Seit vier Jahren, nämlich seit der Bezirksligasaison 2013/2014, wartete der TSV Bobingen darauf, ein Auftaktspiel in der Bezirksliga Süd zu gewinnen. Damals gewannen die Trevirastädter mit 2:0 gegen Olympia Neugablonz. Und auch in der aktuellen Spielzeit erwies sich ein Team aus dem Allgäu als der perfekte Auftaktgegner. Mit 0:1, dem knappsten aller Ergebnisse, schickte Bobingen die DJK SV Ost Memmingen nach Hause. Der goldene Treffer gelang dabei wieder einmal Cemal Mutlu. Nach einem schönen Doppelpass über Tim Müller und Sebastian Jeschek war es erneut Müller, der den Ball scharf in den Strafraum brachte. Mutlu musste nur noch einschieben und tat das souverän unter Gästetorhüter Matthias Kurringer hindurch (13.). Die Bobinger agierten lange Zeit aus stabiler Defensive und Mittelfeld, erzwangen so viele Ballverluste der Memminger und spielten dann schnell und vertikal nach vorne. Eine ansprechende Leistung zeigte Bobingens Verteidiger Jonas Thümmler. Den wohl stärksten Stürmer der Liga, Naim Nimanaj – immerhin 27 Treffer in der Vorsaison – meldete er nahezu komplett ab. Lediglich als beide Mannschaften den heißen Temperaturen Tribut zollen mussten, entwischte Nimanaj einmal mit einer schnellen Drehung. Sein Linksschuss aus spitzem Winkel verfehlte das Tor von Patrick Hiljanen knapp am langen Eck (35.). Genau in dieser Phase verlor die Elf von Marco Di Santo etwas den Faden und wurde weit zurückdrängen. Mehr als die erwähnte Chance, ließ sie allerdings nicht zu.
Das Bild veränderte sich ein wenig in der zweiten Halbzeit. Memmingen, vor dem Spiel von Di Santo als Aufstiegskandidat gehandelt, erhöhte das Tempo. Bobingen stand nun tiefer. Vor allem der starke Ridzal brachte immer wieder Gefahr über die rechte Seite. Zunächst schoss er aus 20 Metern wuchtig und knapp links am Tor vorbei (60.), dann leitete er eine schöne Kombination über Nimanaj ein, schließlich schoss Deni Jelusic aus 18 Metern knapp vorbei (65.). Ein weiteres Mal musste Bobingen zittern, als Hamid Byram allein vor Hiljanen auftauchte. Dieser schien schon überwunden, allerdings strich der Ball knapp links vorbei (70.): die bis dato größte Torchance. Auf der Gegenseite kamen die Gastgeber zu Konterchancen, ließen diese allerdings etwas leichtfertig schon in Ansätzen verstreichen. Christopher Detke legte den Ball per Kopf auf Sirtkaya ab, der rutschte jedoch mit dem Standbein weg und konnte fünf Meter vor dem Tor nicht verwerten (67.). Die restliche Spielzeit verteidigten die Bobinger clever aus einer massiven Defensivreihe heraus. Memmingen fehlte an diesem Tag der Esprit. Auch weil Jonas Thümmler stets dafür sorgte, dass Nimanaj zunehmend die Lust am Spiel verlor. „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung, das freut mich besonders. Schön, dass wir in vielen Szenen genau das gezeigt haben, worauf wir in der Vorbereitung Wert gelegt haben“, resümierte Christopher Detke.

Schiedsrichter: Clauspeter Heger (TSV Harburg) - Zuschauer: 150
Tor: 1:0 Cemal Mutlu (13.)


TV Erkheim - VfB Durach 2:0
Dem TV Erkheim gelang mit dem 2:0-Sieg gegen den VfB Durach ein Auftakt nach Maß. Der TVE machte allerdings erst in den letzten zehn Minuten den Sieg perfekt. Bereits in der flotten ersten Halbzeit besaßen sie Erkheimer ein Chancenplus, doch der letzte Pass kam zu ungenau.
Eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff kamen die Duracher besser in die Partie und hatten dabei ein leichtes spielerisches Übergewicht. Diese Phase dauerte nicht lange, denn dann legte Erkheim kämpferisch und läuferisch wieder zu. Immer wieder tauchten die Erkheimer mit einigen Kontern gefährlich vor dem Gäste-Gehäuse auf. Das 1:0 fiel durch einen Foulelfmeter, als sich Philipp Becker im Strafraum durchsetzt und nur durch ein Foul gebremst werden konnte. Den fälligen Strafstoß netzte Richard Neß in der 80. Minute ein. Im Anschluss hatte der TVE mehrere Möglichkeiten zur Vorentscheidung. Nur fünf Minuten später konnte Stefan Oswald mit einem Direktschuss ins lange Eck den 2:0-Siegtreffer erzielen. Damit feierte der neue TVE-Coach Markus Grützner einen gelungenen Einstand.

Schiedsrichter: Christian Walter (Lamerdingen) - Zuschauer: 230
Tore: 1:0 Richard Neß (80. Foulelfmeter), 2:0 Christian Oswald (85.)



Mit dem Augsburger André Schäffner (links) hatten Nikolai Miller und seine Kameraden vom TSV Ziemetshausen ihre Mühe.  Foto: Michael Hochgemuth
Mit dem Augsburger André Schäffner (links) hatten Nikolai Miller und seine Kameraden vom TSV Ziemetshausen ihre Mühe. Foto: Michael Hochgemuth

TG Viktoria Augsburg - TSV Ziemetshausen 2:0
Viktoria Augsburg hatte schon in der vergangenen Saison eine starke Mannschaft und hat sich gut verstärkt“, so Ziemetshausens Trainer Rainer Amann. Gleichzeitig übte der Coach Kritik an der Leistung seiner eigenen Truppe. Denn in den ersten dreißig Minuten der Partie fand der TSV überhaupt nicht ins Spiel. „Wir waren einfach nicht heiß genug“, so Amann. In dieser Phase fingen sich die Ziemetshauser auch das 0:1. Torschütze in der zehnten Minute war André Schäffner. Nach einer halben Stunde Spielzeit kamen die Gäste dann etwas besser ins Spiel. Allerdings konnten sich Pietsch, Endres, Maier und Co. keine ernstzunehmenden Torchancen erspielen.
Erst nach der Pause wurde der TSV gefährlicher. Rund eine Stunde war gespielt, als Nicolai Miller eine Großchance zum 1:1 vergab. Und so kam es, wie es kommen musste. Mit seinem zweiten Treffer sorgte André Schäffner in der 77. Minute für die Entscheidung. „Viktoria Augsburg war spielerisch heute sehr gefällig, wir leider nicht. Zwar haben wir sie im zweiten Abschnitt mehr beschäftigt, es hat aber nicht gereicht“, so TSV-Coach Rainer Amann nach der Partie.

Schiedsrichter: Abdullah Carman (Hollenbach) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Andre Schäffner (10.), 2:0 Andre Schäffner (77.)


BSK Olympia Neugablonz - VfL Kaufering 3:1
Hätten die Kauferinger zu Beginn der zweiten Hälfte noch mal den Ausgleich geschafft, wer weiß, was passiert wäre. Doch so musste sich das Team von Christian Ziegler beim Titelaspiranten Olympia Neugablonz mit 1:3 geschlagen geben. „Man ist immer enttäuscht, wenn man verliert, aber insgesamt war der Sieg für Neugablonz nicht unverdient“, sagt der VfL-Trainer. Doch seine Mannschaft habe sich insgesamt gut aus der Affäre gezogen, auch wenn nicht alles so klappte wie besprochen.
Eigentlich wollten die Kauferinger möglichst lange ein Gegentor verhindern – das fiel aber bereits nach sieben Minuten per Elfmeter. Dennoch steckte der VfL den Rückschlag gut weg und glich noch vor der Pause – ebenfalls per Elfmeter – durch Thomas Hasche aus. „In den 20 Minuten vor der Pause waren wir sogar die bessere Mannschaft“, sagt Ziegler. Deshalb kam sein Team auch hoch motiviert aus der Kabine – und musste in der 47. mit einem richtigen Ping-Pong-Tor den erneuten Rückstand hinnehmen. Doch praktisch im Gegenzug erspielte sich der VfL eine herrliche Chance – brachte den Ball aber nicht unter. Vielleicht die entscheidende Szene, denn danach übernahmen immer mehr die Gastgeber das Kommando, benötigten aber erneut eine Standardsituation zur Entscheidung: Ein direkt verwandelter Freistoß sorgte für den 3:1-Endstand für Neugablonz. „Auf der Schlussphase der ersten Hälfte können wir aufbauen“, blickt Ziegler nach vorne und hofft, dass die Verletzung von Frederik Linke nicht so schwer ist.

Schiedsrichter: Daniel Rosenberger (Stadtbergen) - Zuschauer: 270
Tore: 1:0 Alexander Weber (9. Foulelfmeter), 1:1 Thomas Hasche (42. Foulelfmeter), 2:1 Balazs Palvölgyi (47.), 3:1 Giuseppe Dellaira (69.)


FC Wiggensbach - 1. FC Sonthofen II 2:3
In einem sehr flotten und attraktiven Derby hatte der FC Sonthofen II das bessere Ende für sich und gewann am Ende mit 3:2. Lange Zeit duellierten sich beide Teams auf Augenhöhe, so dass ein Remis gerecht gewesen wäre. Maguire brachte den FCW nach neun Minuten in Führung, als er einen Freistoß verlängerte. Die Freude währte allerdings nur kurz. Im Gegenzug nutzte Gregor Mürkl eine Fehlerkette zum Ausgleich. Zak brachte die Gäste nach 26 Minuten mit 2:1 in Führung. Der FCW hatte in dieser Phase Probleme mit den schnellen Gästeangreifern. Wiggensbachs Diop verpasste um Haaresbreite den Ausgleich. Glück für den FCW kurz vor der Pause als Mürkl einen Schuss an den Pfosten setzte. Nach der Pause gelang Diop nach einer Bilderbuchaktion in der 58. Minute der Ausgleich. Kurze Zeit später scheiterte auch er am Pfosten. Als alle schon mit einem Unentschieden rechneten, war es Spielertrainer Benjamin Müller, der eine scharfe Tastan-Hereingabe nach 77 Minuten zum 3:2 ins Tor bugsierte.

Schiedsrichter: Tobias Jehle (SSV Bobingen) - Zuschauer: 110
Tore: 1:0 Luke Maguire (9.), 1:1 Gregor Mürkl (10.), 1:2 Felix Zak (26.), 2:2 Cheikh Diop (58.), 2:3 Benjamin Müller (77.)
Aufrufe: 030.7.2017, 21:28 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor