2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Landesliga, wir kommen! Ausgelassen feierten die Spieler, Trainer und Betreuer des SV Cosmos Aystetten nach dem 2:0-Sieg in Wemding die Meisterschaft und den Aufstieg. Zum ersten Mal steht der Verein in der Landesliga.	F.: Oliver Reiser
Landesliga, wir kommen! Ausgelassen feierten die Spieler, Trainer und Betreuer des SV Cosmos Aystetten nach dem 2:0-Sieg in Wemding die Meisterschaft und den Aufstieg. Zum ersten Mal steht der Verein in der Landesliga. F.: Oliver Reiser

Der größte Erfolg ist perfekt

Cosmos Aystetten besiegelt Meisterschaft und Aufstieg mit 2:0-Sieg +++ TSV Meitingen kassiert vier Platzverweise +++ Glött und Lauingen rutschen in den Abstiegskampf

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Einen Tag nach dem FC Bayern München hat auch der SV Cosmos Aystetten sein Meisterstück gemacht und den größten Erfolg der Vereinsgeschichte in trockene Tücher gepackt. Am Sonntag um 16.46 Uhr war es soweit. Nach dem 2:0-Sieg beim bereits als Absteiger feststehenden TSV Wemding stehen die Cosmonauten als Meister der Bezirksliga Nord fest und steigen direkt in die Landesliga auf. Immer spannender wird es derweil im Tabellenkeller. Trotz des überraschenden 4:2-Sieges beim TSV Hollenbach bleibt der TSV Möttingen auf einem Abstiegsplatz. Doch der Abstand zum rettenden Ufer ist geschmolzen, weil die SSV Glött das Schlüsselspiel beim SV Wörnitzstein mit 2:3 verlor und auch der FC Lauingen nach dem 0:4 gegen den TSV Rain II in den Abstiegskampf gerutscht ist.
TSV Wemding - SV Cosmos Aystetten 0:2
„Das war eine schwere Geburt“, stöhnte Aystettens Betreuer Michael de Buer nach dem mühevollen 2:0 bei den Riesern. Das bereits abgestiegene Schlusslicht machte es dem souveränen Spitzenreiter sehr schwer, ging immer wieder eklig und gallig dazwischen. Außerdem profitierten die Gastgeber von der Torschuss-blockade der Aystetter. Dabei sangen die vielen im Fanbus mitgereisten Anhänger schon nach wenigen Minuten: „Auf geht’s, Aystetten schieß ein Tor.“ Doch weder Torjäger Markus Gärtner noch Nemanja Ranitovic, Samet Kurt oder Max Drechsler trafen den Kasten. Rund ein Dutzend Chancen wurden vorbei gesemmelt. Die Wemdinger sahen nicht wie ein Absteiger aus. Als Sandro Morena nach einer Ecke an den Ball kam, hatten die heimischen Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen (24.). So hatte man sich das ganz und gar nicht vorgestellt. Das zeigten auch die Mienen, mit denen die Cosmos-Kicker und ihre Verantwortlichen in die Kabine schlichen. Das einzige Positive zur Pause: auch ein Unentschieden hätte alles zu Gunsten des SV Cosmos Aystetten entschieden.
Wirklich wahr. Erst nach dem Seitenwechsel feuerte Markus Gärtner den ersten Schuss auf das Tor ab – allerdings auch genau auf Keeper Marco Di Candia. Allein vor dem stämmigen Schlussmann schossen Gärtner und Ranitovic vorbei, Pham van Tuan ans Außennetz. Es war nicht zu glauben. Auch in der 59. Minuten stümperten erst Gärtner und dann Ranitovic, bevor Letzterer den Ball irgendwie zu Dejan Mihailovic stocherte, der endlich zum erlösenden 1:0 einnetzte. Es folgten lautstarke Proteste der Wemdinger, denn das Spielgerät hatte zuvor bereits die Torauslinie überschritten.
Nachdem Lukas Hohenberger, der für den verletzten Valentin Coca zwischen den Pfosten stand, mit letztem Einsatz gegen Kevin Reicherzer den Ausgleich verhinderte (73.), verwandelte Samet Kurt eine Hereingabe von Gärtner zum 2:0 (75.). „Nie mehr Bezirksliga“, sangen die Fans, während sich Betreuer Michael de Buer auf die Socken machte, um die Meister-T-Shirts aus dem Bus zu holen. Angesichts der mühevollen und wenig überzeugenden Vorstellung fiel der erste Jubel nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Kevin Hegwein eher verhalten auf.
Erst nach dem Genuss der ersten alkoholischen Getränke wurde den Spielern bewusst, dass sie gerade Geschichte geschrieben hatten. Vor zehn Jahren war der SV Cosmos Aystetten gerade erst aus der A-Klasse in die Kreisklasse aufgestiegen. Schöne Geste: Wemdings Abteilungsleiter Spenninger gratulierte noch auf dem Spielfeld mit einer ersten Flasche Sekt.
Schiedsrichter: Kevin Hegwein (Langenfeld) - Zuschauer: 170
Tore: 0:1 Dejan Mijailovic (59.), 0:2 Samet Kurt (76.)

Auch das noch: Referee Patrick Meixner zeigt Lauingens Lars Jaud (links) beim Stand von 0:2 Gelb-Rot. Danach kassierte der dezimierte FCL zwei weitere Gegentore.		F.: Karl Aumiller
Auch das noch: Referee Patrick Meixner zeigt Lauingens Lars Jaud (links) beim Stand von 0:2 Gelb-Rot. Danach kassierte der dezimierte FCL zwei weitere Gegentore. F.: Karl Aumiller

FC Lauingen - TSV Rain/Lech II 0:4
Acht Spiele hat der FC Lauingen jetzt im Jahr 2017 bestritten – und der erste „Dreier“ lässt weiter auf sich warten. Die jüngste Niederlage fiel mit 0:4 auf eigenem Platz gegen den TSV Rain II recht deutlich aus. Und die Abstiegszone rückt immer näher.
Dabei sahen die Zuschauer im Auwaldstadion im ersten Durchgang eine relativ ausgeglichene Partie. Als der FCL einigermaßen ins Spiel zu kommen schien, schlug Michael Haid zu, der nach schönem Konter nach innen zog und von der Strafraumgrenze unhaltbar ins kurze Eck verwandelte – 0:1 (10). Bei einem Lauinger Freistoß von Nico Breskott behielt TSV-Keeper Christoph Hartmann die Oberhand (15.). Eine Hereingabe von Kapitän Markus Nsouli verfehlte den heraneilenden Lars Jaud (35.). Die größte Ausgleichschance vor der Pause bot sich Lars Jaud, der eine Marek-Vorlage an den Pfosten setzte. Im unmittelbaren Gegenzug scheiterte TSV-Angreifer Muris Avdic am Querbalken (43).
Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte Rain II mit einem Doppelschlag die Weichen auf Sieg: Muris Avdic und Alexander Cosicic nutzten Lauinger Fehler in der Vorwärtsbewegung zu einem Doppeschlag binnen vier Minuten (52./56.). Einen wunderschönen Treffer mit der Hacke markierte Gregor Einberger auf Vorlage von Muris Acic zum 0:4-Endstand (70.). Markus Nsouli verpasste den Ehrentreffer (85.).
Schiedsrichter: Patrick Meixner (DJK Hochzoll) - Zuschauer: 125

Tore: 0:1 Michael Haid (10.), 0:2 Muris Avdic (52.), 0:3 Aleksandar Cosovic (56.), 0:4 David Pickhard (68.)

Gelb-Rot: Lars Jaud (54./FC Lauingen)

SV Wörnitzstein-Berg - SSV Glött 3:2
Fußball kann gnadenlos und sehr bitter sein. Dies bekam die SSV Glött beim SV Wörnitzstein-Berg mit voller Wucht zu spüren. Trotz zwischenzeitlich erfolgreichrer Aufholjagd standen die SSVler wieder einmal mit leeren Händen da – 2:3. Die zweite Halbzeit war dabei ein ständiges Auf und Ab mit ganz bitterem Ende für die Lilien.
Das „Sechs-Punkte-Spiel“ begann extrem verhalten. Kein Team wollte Fehler machen. Mit einem relativ sicheren Gefühl gingen die Glötter in die Pause – und erlebten nach Wiederanpfiff ein böses Erwachen: Katastrophales Zweikampfverhalten führte binnen sechs Minuten zu zwei Gegentreffern durch Alexander Musaeus und Maximilian Bschor. „Passend“ dazu verletzte sich auch noch Innenverteidiger Benedikt Krist.
Erst mit der Einwechslung von Peter Rolle und Daniel Stredak nahm Glött Fahrt auf. Ein abgefälschter Distanzschuss von André Daferner (67.) und Peter Matkeys Tor auf Zuspiel von Peter Rolle brachten den umjubelten Ausgleich, das Blatt schien sich zu wenden. Doch keine Zeigerumdrehung später gelang dem SVW die Antwort: Eine Freistoßflanke verlängerte Alexander Musaeus per Kopf zum entscheidenden 3:2. Das kopflose Lilien-Anrennen in der Schlussphase spielte der ansonsten anfälligen SVW-Abwehr in die Karten, die nicht mehr ernsthaft in Bedrängnis geriet.
Schiedsrichter: Martin Horne (MSV München) - Zuschauer: 75

Tore: 1:0 Alexander Musaeus (51.), 2:0 Maximilian Bschor (57.), 2:1 André Daferner (67.), 2:2 Peter Matkey (74.), 3:2 Alexander Musaeus (75.)

VfR Neuburg - TSV Meitingen 5:3
Bei Heimspielen des VfR Neuburg kommen die Zuschauer derzeit auf ihre Kosten. Nachdem die Lilaweißen vor zwei Wochen noch einen „Last-Minute-Sieg“ gegen Hollenbach bejubelten, stand diesmal nach einer zweifelsohne turbulenten Partie gegen den TSV Meitingen ein 5:3-Erfolg zu Buche.
„Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg, begünstigt durch eine hervorragende Schiedsrichterleistung“, resümierte Mittelfeldakteur Rainer Meisinger. Dass der Unparteiische des Öfteren in den Mittelpunkt rückte, lag vor allem an der „harten“ und aggressiven Spielweise des Gegners. Am Ende wurden mit Marco Lechner (25.), Alexander Heider (63./beide Rot), Maik Stach (73.) und Sascha Hof (80./beide Gelb-Rot) gleich vier Meitinger Akteure des Platzes verwiesen. „Es war ausnahmslos jede Rote Karte berechtigt“, so VfR-Akteur Stefan Klink, der den 3:3-Ausgleich erzielte (71.).
Bereits in der 14. Minute verwandelte Martin Winkler einen Foulelfmeter zur Gästeführung. Alexander Müller glich sechs Zeigerumdrehungen später zum 1:1 aus. In der 32. Minute sorgte Roman Kadutschenko für die erneute Meitinger Führung. Vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff war es wieder Müller, der für seine Farben erneut ausglich. In Überzahl gerieten die Neuburger in der 56. Minute in Rückstand. Torschütze war Heider, der wenig später vom Platz musste. Klink erzielte in der 71. Minute dann das 3:3 per Kopf. Danach flogen drei weitere Meitinger vorzeitig vom Platz. Die Neuburger liefen gegen sieben Gäste an, vergaben ihre Möglichkeiten aber teils kläglich. Rainer Meisinger erzielte in der 87. Minute den viel umjubelten 4:3-Führungstreffer. In der Nachspielzeit erhöhte der eingewechselte Lukas Heckl zum 5:3-Endstand.
Schiedsrichter: Philipp Ettenreich (Zusamaltheim) - Zuschauer: 160

Tore: 0:1 Martin Winkler (14.), 1:1 Alexander Müller (20.), 1:2 Roman Kadutschenko (32.), 2:2 Alexander Müller (41.), 2:3 Alexander Heider (56.), 3:3 Stefan Klink (71.), 4:3 Rainer Meisinger (87.), 5:3 Lukas Heckl (95.)

Gelb-Rot: Maik Stach (73./TSV Meitingen), Sascha Hof (80./TSV Meitingen)

Rote Karte: Marco Lechner (25./TSV Meitingen), Alexander Heider (63./TSV Meitingen)


TSV Hollenbach - TSV Möttingen 2:4
Aggressiv, giftig und schnörkellos in seinen Aktionen präsentierte sich der TSV Möttingen beim TSV Hollenbach - und nahm die Punkte deshalb verdient mit nach Hause.
Der Mann des Tages hieß Raphael Schmid. Mit seinen drei Treffern erlegte der Angreifer die Hausherren fast im Alleingang. Erstmals traf er in der elften Minute als Max Hagel den Ball zur Mitte passte und Schmid zum 1:0 einschob. Dann hatte Hollenbachs Ricardo Anzano seinen großen Auftritt. Nach Balleroberung durchquerte der fast das ganze Feld, chippte den Ball gefühlvoll zu Angelo Jakob, der flach zum 1:1 abschloss (28.).
Danach gab‘s auf Hollenbacher Seite nicht mehr viel Positives. Dafür gab es die Aktionen des Raphael Schmid zu bestaunen. Im Anschluss an einen schnell ausgeführten Freistoß drosch der 23-Jährige die Kugel humorlos zum 2:1 ins kurze Eck (33.). Manuel Müller als Vertretung des verletzten Patrick Varga hatte keine Abwehrmöglichkeit. Gleich nach Wiederbeginn musste sich Möttingens Schlussmann Christoph Husel nach einem Schussversuch von Samuel Fischer auf Vorarbeit von Georg Witzenberger gewaltig strecken (48.), danach aber brannte es fast nur noch im gegenüberliegenden Strafraum.
Immer wieder luden die oftmals fahrig und unkonzentriert wirkenden Gastgeber die schnellen Rieser durch leichte Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung zum Kontern ein. Höhepunkt war das 3:1, der aus 20 Metern Entfernung Maß nahm und das 3:1 nachlegte (57.). Jetzt waren die Gäste nicht mehr zu bremsen. Dass es in dieser Phase nur noch einmal hinter Müller einschlug, lag in erster Linie an der fahrlässigen Chancenauswertung des Tabellenvierzehnten. So bewerkstelligte der 60 Sekunden zuvor eingewechselte Matthias Rathke aus kurzer Entfernung lediglich noch das 4:1 (75.). Fünf Minuten vor dem Ende konnte Dominik Stark mit einem Freistoßtor noch auf 2:4 verkürzen.
Schiedsrichter: Markus Rackl (Westendorf) - Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Raphael Schmid (11.), 1:1 Angelo Jakob (29.), 1:2 Raphael Schmid (33.), 1:3 Raphael Schmid (58.), 1:4 Matthias Rathke (76.), 2:4 Dominik Stark (85.)

Aufrufe: 01.5.2017, 18:49 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor