2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
André Bauer (rechts) und der TSV Berg starten am Samstag im WFV-Pokal bei der TSG Ehingen. Alexander Tutschner
André Bauer (rechts) und der TSV Berg starten am Samstag im WFV-Pokal bei der TSG Ehingen. Alexander Tutschner

Berg will endlich wieder im Pokal bestehen

TSV startet am Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG Ehingen in den Verbandspokal – Biggel verletzt – Sabrin Sburlea ist spielberechtigt

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Ravensburg / at - Der TSV Berg hat im ersten Pflichtspiel der Saison eine machbare Aufgabe vor der Brust: Die Mannschaft von Oliver Ofentausek spielt am Samstag (15.30 Uhr) im WFV-Pokal bei der TSG Ehingen, die gerade über die Relegation den Aufstieg in die Landesliga geschafft hat.

Gerade mal zwei Monate ist es her, dass der TSV Berg nach einer katastrophalen Saison den bitteren Abstieg aus der Verbandsliga in die Landesliga hinnehmen musste. Als Ziel wurde schnell der sofortige Wiederaufstieg ausgerufen. Viele Leistungsträger konnte Berg halten, dazu kommen einige namhafte Neuzugänge und mit Oliver Ofentausek ein neuer, ambitionierter Coach. In der Vorbereitung läuft es bisher gut, Berg schlug beim Vorbereitungsturnier in Überlingen den SC Pfullendorf mit 4:0 und gewann zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Schussenpokal. Die Ergebnisse sind Oliver Ofentausek aber nicht so wichtig. "Wie die Jungs im Training mitgezogen und hart gearbeitet haben, da bin ich sehr zufrieden", sagt der Trainer.

Die oberste Devise ist bei Berg in diesem Jahr, dass man schnell eine geschlossene Einheit findet. Der mangelnde Teamgeist galt in der abgelaufenen Saison als Hauptgrund für den Abstieg. "Das ist das Allerwichtigste für uns, dass wir eine andere Außendarstellung hinbekommen", sagt Ofentausek, da habe man in der kurzen Zeit schon viel erreicht. Für den Trainer wird sich der Charakter der Mannschaft aber erst noch zeigen: "Nicht der Anfang, sondern das Durchhalten ist wichtig."

Biggel schon wieder verletzt

Nichts verändert hat sich beim TSV, was das Verletzungspech von Jan Biggel betrifft. Der frühere Regionalligaspieler, der auch in der abgelaufenen Saison oft pausieren musste, hat sich beim Vorbereitungsturnier in Überlingen am Knie verletzt. Im Spiel gegen den FV Ravensburg wurde er von Harun Toprak gefoult und musste vom Platz. Laut Ofentausek lief die Sache aber noch glimpflich ab. Kreuz-, Innen- und Außenbänder sind "nur" gezerrt. Auch der Knochen wurde in Mitleidenschaft gezogen. Wenn es gut läuft, kann Biggel aber in vier Wochen wieder spielen. Ansonsten fällt beim TSV auch Neuzugang Pierre Hodapp mit einer Zerrung aus.

"Es ist brutal hart, jetzt die erste Elf zu benennen", sagt Ofentausek. Viele hätten sich in der Vorbereitung für die Startelf empfohlen. Die Trainer wollen die letzten Trainingseinheiten abwarten, bevor sie die Aufstellung für das Pokalspiel benennen. Klar scheint, dass sich in der Innenverteidigung mit Dan Constantinescu und Moritz Fäßler ein Pärchen gefunden hat. Kapitän Fäßler fehlt am Wochenende jedoch beruflich bedingt. Heiko Wenzel könnte ihn ersetzen. Davor bleibt Andreas Frick auf der Sechs die erste Wahl, im Sturmzentrum machte Silvio Battaglia in der Vorbereitung mit einigen Toren von sich reden.

Ofentausek zeigte dem Torjäger neue Laufwege auf, er will ihn öfter in der Tiefe sehen. Battaglia solle sich nicht so viele Bälle hinten holen, sondern eher den Verteidigern Druck machen. "Die Wege aus dem Mittelfeld werden sonst zu weit, um Tore zu schießen", sagt Ofentausek. Mit dem Rumänen Sabrin Sburlea hat der TSV mittlerweile einen zweiten Topstürmer. Der Ex-Profi spielte schon für Hansa Rostock und für verschiedene Clubs in Rumänien, er hat zwei Champions-League-Quali-Spiele und sechs Europa-League-Spiele in seiner Vita stehen. Mittlerweile ist er spielberechtigt. "Er hatte anfangs kondionellen Rückstand, er hat aber in jedem Training Gas gegeben und brennt aufs Spielen", sagt Ofentausek. Laut dem Trainer ist Berg in diesem Jahr auf allen Positionen breiter aufgestellt. Die Spieler, die auf die Bank müssten, seien nur ganz knapp hinten dran. "Die ersten Elf müssen richtig Gas geben."

Die TSG Ehingen schaffte in der abgelaufenen Saison den direkten Wiederaufstieg in die Landesliga. Die TSG brauchte dazu allerdings die Relegation und setzte sich im entscheidenden Spiel in Neufra vor 3000 Zuschauern gegen Uttenweiler mit 5:2 durch. Dementsprechend spät startete man in die Vorbereitung. Mit Kapitän Jonas Brotbeck (Karriereende) und Jan Deiss (Ehingen-Süd) muss das Team zwei namhafte Abgänge verkraften. Mit Roland Schlecker (von Olympia Laup-heim II) hat auch Ehingen einen neuen Trainer. Das Ziel kann wohl nur der Klassenerhalt sein.

Bergs Coach befasst sich mit dem Gegner weniger. "Wir konzentrieren uns voll auf uns", sagt Ofentausek, "wir wollen dem Gegner unser Spiel aufzwingen." Im Gegensatz zu den letzten Jahren will sich der TSV im Pokal besser präsentieren und weiter kommen. "Wir wollen zeigen, dass wir auch im Pokal bestehen können." "Berg ist Favorit, aber wir versuchen, uns so gut wie möglich zu verkaufen", sagt Roland Schlecker, Trainer der TSG Ehingen. "Vielleicht gelingt uns die Überraschung." Ein Anreiz, die Überraschung zu schaffen, bietet der mögliche Gegner in der zweiten Runde: der SSV Ehingen-Süd.

Aufrufe: 03.8.2017, 17:44 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Alexander TutschnerAutor