2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Voller Einsatz: David Kinsombi (rechts) feierte gegen Hannover 96 (hier im Duell gegen Hiroki Sakai)  sein Bundesligadebüt.Archivfoto: Getty Images.
Voller Einsatz: David Kinsombi (rechts) feierte gegen Hannover 96 (hier im Duell gegen Hiroki Sakai) sein Bundesligadebüt.Archivfoto: Getty Images.

Beginn einer neuen Etappe

David Kinsombi feiert mit 18 Jahren Bundesliga-Premiere +++ Beginn bei Germania Wiesbaden

FRANKFURT/WIESBADEN. Mittlerweile drei Wochen ist es her, als Eintracht Frankfurt im Bundesligaduell bei Hannover 96 gastierte. Viele Anhänger der SGE werden die bittere 0:1-Niederlage wohl schon aus ihren Köpfen verdrängt haben. Ein Spieler der Eintracht wird diese Partie jedoch stets in Erinnerung behalten. Es handelt sich um David Kinsombi, der in der HDI-Arena vor 42200 Zuschauern sein Bundesligadebüt gab. In der Startelf. 62 Minuten lang, ehe Eintracht-Coach Thomas Schaaf den Linksverteidiger gelbvorbelastet auswechselte. „Ein ganz besonderes Ereignis für mich, so etwas vergisst kein Spieler. Auf diesen Moment habe ich jahrelang hingearbeitet“, so der 18-Jährige, der in Wiesbaden aufwuchs, beim Traditionsverein SG Germania in jungen Jahren mit dem Fußballspielen anfing.

Dann zog es ihn weiter, über die Station SV Wehen gelangte er 2011 zum FSV Mainz 05, für den der geborene Rüdesheimer bis zur vergangenen Saison in der A-Jugend-Bundesliga sowie der zweiten Mannschaft in der Regionalliga aktiv war. Am Training der ersten Mannschaft des damaligen Mainzer Trainers Thomas Tuchel durfte Kinsombi allerdings nicht teilnehmen. Einer der ausschlaggebenden Gesichtspunkte für seinen Wechsel in die Hessenmetropole. „Mainz und ich sind im Guten auseinander gegangen. Ich bin zur Eintracht aus rein sportlichen Gründen gewechselt. Im täglichen Umgang mit den Profis kann ich mich hier am besten weiterentwickeln“, versichert Kinsombi.

SGE-Reserve nicht mehr existent

Etwas anderes als das Training mit Alex Meier, Kevin Trapp und Co. bleibt ihm ja auch nicht übrig, für ein erneutes Jahr in der A-Jugend ist er 20 Tage zu alt. Zudem hat Eintracht Frankfurt vor der Saison seine „Zweite“ zurückgezogen – während die von Mainz just in die Dritte Liga aufstieg. „Das war zu dem Zeitpunkt, als ich den Vertrag in Frankfurt unterschrieben habe, aber beides noch nicht abzusehen“, meint Kinsombi.

"Durchweg positive Zeit"

Trotz dieser Umstände hat sich Kinsombi in seinen rund vier Monaten bei der Eintracht blendend eingelebt – „Die Zeit hier ist bisher durchweg positiv verlaufen", so der Abiturient, der in diesem Jahr an der Elly-Heuss-Schule in Wiesbaden seine Hochschulreife erwarb.
„Für mich war es ungemein wichtig, bereits in diesem Jahr den Schulabschluss gemacht zu haben. Die zurückliegenden beiden Jahre in der Oberstufe waren extrem stressig. Jetzt kann ich mich ein Jahr erst mal nur auf den Fußball konzentrieren.“

Die Experten überrascht

Was sich ja bisher schon gelohnt hat, schließlich hatten das Talent vor der Saison nur die wenigsten Experten auf dem Zettel. „Dass ich jetzt schon mein Bundesligadebüt feiern konnte, war nicht vorherzusehen. Ich sehe das als Beginn einer neuen Etappe in meiner Karriere an. Durch meine bisher gezeigten Leistungen konnte ich mir innerhalb der Mannschaft Anerkennung erarbeiten. Alle verstehen sich bei uns“, gibt der Youngster zu Protokoll. Auch wenn er in Marc Stendera (18/Kinsombi: „Wir haben schon mit 14 gegeneinander gespielt.“) und Joel Gerezgiher (19) aus Altersgründen natürlich nochmal engere Bezugspersonen im Kader hat.

Deutschland oder Kongo?

Was dem Deutsch-Kongolesen vor allem Stendera voraus hat sind Einsätze in den U-Nationalmannschaften. Für die U18 (für die er 20 Tage zu alt ist) absolvierte Kinsombi in der vergangenen Saison drei Partien, für die U20 blieb im Gegensatz zum zwei Tage älteren Stendera eine Nominierung vorerst aus. „Es gab auch schon eine Anfrage vom kongolesischen Verband. Erst einmal will ich mich jedoch für Einsätze mit dem Adler auf der Brust empfehlen“, meint Kinsombi.

Eins hat Kinsombi jedoch mit beiden Eintracht-Youngsters gemeinsam. In der bekannten Videospielreihe FIFA 15 ist auch der Wiesbadener erstmals mit aufgenommen worden. Kinsombis Kommentar: „Das ist schon eine kleine Freude, sich dort selbst spielen zu können. Da sieht man nochmal, dass sich die ganze Arbeit ausgezahlt hat.“

Aufrufe: 026.11.2014, 06:00 Uhr
Philipp DurilloAutor