Wolfratshausen ärgert sich bei Heimdebüt über Remis

Abends gab es Irritationen im Hause Stier. Auslöser war das Zitat von Heimstettens Cheftrainer Christoph Schmitt auf dem Online-Portal unserer Zeitung: „Leistungsgerechtes Unentschieden in einem müden Sommerkick.“ Der BCF-Coach und seine Gattin, die das Spiel ebenfalls verfolgt hatte, schüttelten den Kopf: „Dass manche Trainer nicht ehrlich sein können“, bedauerte der 33-Jährige. Der Hintergrund: Gäste-Assistent Lennart Hasenbeck hatte in der Pressekonferenz nach dem Match durchaus die Überlegenheit der Platzherren eingeräumt.

Letztlich war für Stier die Einschätzung nur eine skurille Randnotiz. Seine Elf habe kluge Lehren aus der Auftaktpleite gezogen, insbesondere was die „Disziplin auf den jeweiligen Positionen“ anging. „Da haben wir uns deutlich verbessert.“ Der Ex-Profi wagte die vorsichtige Prognose, dass sein Team über kurz oder lang nicht mehr am Abstiegskampf beteiligt sein könnte. Voraussetzung: So weitermachen wie am Samstag, dazu „noch einen Tick“ verbessern.

Gegen Heimstetten hätte der Ballclub zur Pause deutlich in Front liegen müssen. Tatsächlich aber gab es einen Rückstand zu verdauen. Ärgerlich. Denn Orhan Akkurt ist zwar nachweislich Kandidat für die Torjägerkorne. Als Kopfballungeheuer ist Heimstettens Routinier gleichwohl nicht berühmt. „Es stehen vier Leute von uns um ihn herum“, kritisierte Stier den Treffer zum 0:1 (18.) im Anschluss an einen Eckball. Dem gegenüber standen eine Reihe exponierter Einschussgelegenheiten pro Wolfratshausen. Zuvorderst Angelo Hauk entpuppte sich hierbei als unzureichend effektiv, ebenso wie Sandro Wolfinger und Anto Bonic, der mit dem Pausenpfiff nur den Pfosten traf.

Nach dem Seitenwechsel gerieten die Hausherren zunehmend in Gefahr, sich einen Konter einzufangen, da sie auf den Ausgleich drängten. Beinahe hätte Akkurt noch einmal zugeschlagen, doch BCF-Keeper Alex Heep parierte glänzend. Dann doch der verdiente Lohn für die Flößerstädter: Der fleißige Wilson Onyemaeke schickte den Ball nach abgewehrter Ecke scharf in Richtung SVH-Gehäuse. Tormann Maxi Riedmüller wehrte just auf Adam Puta ab, dessen Flanke Youngster Chafi Gobitaka per Kopf zum 1:1 (71.) verlängerte. Für den BCF der Mindestlohn für den Aufwand, für Gobitaka die Entschädigung für Loyalität. „Es freut mich für ihn, er hat als Ersatzspieler immer die Füße still gehalten“, lobte Stier den 20-Jährigen. Der durchaus mögliche Heimsieg scheiterte indes mal wieder am Abschluss. „Unsere Chancenverwertung war der Super-Gau“, bekrittelte der Coach angesichts der Möglichkeiten, die Sebastian Schnabel und Ivan Vidovic in der Schlussphase vergaben.

BCF Wolfratshausen – SV Heimstetten 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 (18.) Akkurt, 1:1 (71.) Gobitaka. – Schiedsrichter: Florian Riepl (SpVgg Altenerding). –

Zuschauer: 150.

BCF: Heep – Gobitaka, Ott, Nummer, Skoro, Onyemaeke, Bonic (84. Vidovic), Wolfinger (67. Schnabel), Marinkovic, Puta (88. Endl), Hauk.