Stier warnt vor Tabellennachbar Sonthofen

Ein ungewohntes Bild, und auch für Marco Stier nicht wirklich erklärbar. Er geht dennoch von einem „unangenehm zu bespielenden Gegner aus“, weil das Sonthofener Team seiner Meinung nach qualitativ „stark besetzt“ ist. Präzise: „Wir gehen nicht als Favorit in die Partie“, betont der Trainer des BCF angesichts des Vorsprungs von nur einem Zähler.

Ein Polster, das tatsächlich keines ist. Denn der Ballclub hat bereits zwei Begegnungen mehr auf dem Buckel. Umso wichtiger wäre der zweite Saisonsieg. Stier hat nämlich keine Lust darauf, aufgrund einer zu geringen Punkteausbeute im Tabellenkeller zu verharren: „Wir wollen uns nicht wieder unten festsetzen, sondern möglichst schnell raus.“

Klar ist aber auch: Mit einem Auftreten wie zuletzt bei der 1:2-Niederlage in Schwabmünchen funktioniert das nicht. Der Cheftrainer fordert von jedem Kicker den Kampf mit dem inneren Schweinehund. Die Mannschaft müsse „über sich hinaus wachsen“, um gegen Sonthofen etwas Zählbares einzufahren. Noch einmal betont Stier, dass die angeschlagene Physis primär ausschlaggebend für den mauen Vortrag in der Vorwoche war. Deswegen griff der Ex-Profi zu unkonventionellen Mitteln: Er gab seinen Kickern einfach komplett bis heute frei. Sprich: Kein Training über die gesamte Woche. „Nicht optimal, aber notwendig.“ Der Sinn dieser Maßnahme ist nachvollziehbar, das Ergebnis wird sich im Spiel zeigen. „Ich hoffe, wir haben jetzt wieder mehr Saft.“ Zumindest diejenigen BCF-Kicker, die dem Coach zur Verfügung stehen. Locker flockig zählt Stier acht Aktive auf, die aus unterschiedlichen Gründen nicht dabei sind. Darunter die Stammkräfte Musti Kantar und Wilson Onyemaeke, die beide wegen muskulärer Probleme aussetzen müssen. Selbst Jona Lehr rückt nach zweiwöchigem Müßiggang umgehend in die Startelf. Allerdings schiebt Stier die Verantwortung nunmehr auch auf Kicker, die gerne vom Stammplatz sprechen, sich als Bankdrücker verkannt sehen: „Diese Jungs sind heute gefragt.“

Taktisch lassen die kraftraubenden Wochen indes wenig Spielraum zu. „Defensiv gut stehen und Chancen effektiv nutzen“, nennt der Trainer die einzig umsetzbare Marschroute. Ein Anlaufen des Gegners fällt aus. Zu kostspielig für die fragile Physis. „Ich kann keine weiteren Verletzten gebrauchen“, gibt der 33-Jährige zu bedenken. Wichtig sei in erster Linie, endlich die „dummen Gegentore“ zu vermeiden.

BCF Wolfratshausen

Heep – Gobitaka, Ott, Nummer, Skoro, Bonic, Lehr, Wolfinger, Puta, Knecht, Hauk; Karaca, Reitel, Butge, Kantar, Marinkovic.

Schiedsrichter: Matthias Zacher (SV Nußdorf/Inn).