2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Mit der defensiven Spielweise der Gäste aus Sonthofen kamen die Wolfratshauser um Jonas Reitel (2. v. li.) nur schwer zurecht und verloren nach eigenen Abwehrschnitzern unnötig mit 1:2. Foto: Hans Lippert
Mit der defensiven Spielweise der Gäste aus Sonthofen kamen die Wolfratshauser um Jonas Reitel (2. v. li.) nur schwer zurecht und verloren nach eigenen Abwehrschnitzern unnötig mit 1:2. Foto: Hans Lippert

Stier: "Das Glück ist momentan nicht auf unserer Seite"

Wolfratshausener Talfahrt geht weiter

Wolfratshausen – Beim 1:2 gegen den 1. FC Sonthofen leistete sich der BCF Wolfratshausen die erste Heimniederlage und steckt bereits früh in der Saison wieder tief im Abstiegskampf.

Ganz offensichtlich gibt es auch im Fußball nichts, was es nicht gibt. Selbst für Marco Stier, der lange Jahre im Profibereich Erfahrungen gesammelt hat. Kernthema war die Taktik des 1.FC Sonthofen. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, rätselte der BCF-Trainer über die destruktive Grundausrichtung der Gäste. „Die spielen so, wie fast alle Mannschaften, wenn sie beim FC Bayern zu Gast sind.“ Soll heißen: Hinten den eigenen Laden verrammeln, vorne auf die eine, die unverhoffte Situation, aber auch auf Glück hoffen. Ergebnisorientiert vorzugehen ist also bis in die untersten Spielklassen angesagt – so sehr sich Stier zu Recht echauffierte.

Gleichwohl hätte der Samstag aus Sicht des gastgebenden Ballclubs durchaus erfreulicher enden können. Part eins: Ohne Not fing sich der BCF das 0:1. Ein Ballverlust setzte Sonthofens Hirioki Fukda auf dem linken Flügel in Szene. „Fünf Mann von uns stehen um ihn rum“, blickt Trainer Stier auf den Beginn einer komplexen Fehlerkette. Der Japaner schlug einen Haken, brachte das Spielgerät mit außergewöhnlicher Präzision in den BCF-Strafraum und exakt auf das Haupt von Armin Rausch, der nur noch ins lange Toreck verlängern musste. „Stellungsfehler des Innenverteidigers“, kritisierte Stier. Eine bekannte Situation für Farchet: „Wir rennen immer hinterher“, bedauerte der 33-Jährige.

Part zwei: Die Wolfratshauser ließen einmal mehr vor dem gegnerischen Kasten die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Marian Knecht knallte die Kugel frei vor Tormann Kilian Stölzle ans Lattenkreuz, ein Schuss von Jona Lehr segelte vom Innenpfosten erst auf Stölzles Kopf, dann in dessen Fangarme. Für Stier der passende Moment, mit einem weiteren nicht ganz unerheblichen Faktor zu hadern: „Das Glück ist momentan nicht auf unserer Seite.“ Dazu gehörte auch der ausbleibenden Elfmeterpfiff, den sich die Flößerstädter nach einer verdächtigen Handbewegung eines Sonthofeners im Strafraum erhofften.

Positiv stimmte den Coach indes, dass seine Elf Sonthofen im Grundsatz beherrscht habe. Anders als im Vorjahr, wo „sie uns die Grenzen aufzeigten“. Plus die Aktion von Angelo Hauk, der mit seinem schwächeren linken Fuß aus gut 30 Metern in den Torwinkel traf. Allerdings nicht zum Ausgleich, denn kurz zuvor ertappte Fukuda BCF-Keeper Alex Heep bei einem Ausflug jenseits des Strafraums. Abgefeuert aus der eigenen Hälfte, plumpste der Ball als Bogenlampe in die Maschen. „Traumtor“, entfuhr es Stier, dessen Überlegungen sich für die Zukunft zumindest ansatzweise ernst gemeint an das Vorgehen der Sonthofener anlehnen: „Vielleicht sollten wir uns auch mal mit elf Leuten hinten reinstellen.“

BCF Wolfratshausen – 1. FC Sonthofen 1:2

BCF Wolfratshausen: Heep, Wolfinger (60. Butge), Gobitaka (85. Reitel), Nummer (64. Kantar), Skoro, Knecht, Bonic, Puta, Ott, Lehr, Hauk - Trainer: Stier

1. FC Sonthofen: Stölzle, Ehlert, Dzanic, Schäffler, Bär, Mori, Wiedemann, Keller (74. Kesici), Fukuda, Zuka (88. Buchmann), Rausch (74. Myrta) - Trainer: Kahric

Schiedsrichter: Zacher (Nußdorf/Inn)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Rausch (21.), 0:2 Fukuda (65.), 1:2 Hauk (67.)

Text: Oliver Rabuser

Aufrufe: 021.8.2017, 15:13 Uhr
Oliver Rabuser - Isar-LoisachboteAutor