2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Bereits nach einer halben Stunde stand der BCF in Vilzing nur noch mit zehn Mann auf dem Platz: Chafi Gobitaka (li.) hatte die rote Karte kassiert. foto: hans lippert
Bereits nach einer halben Stunde stand der BCF in Vilzing nur noch mit zehn Mann auf dem Platz: Chafi Gobitaka (li.) hatte die rote Karte kassiert. foto: hans lippert

Blöd gelaufen für den BCF: Null Punkte, zwei Platzverweise

Bonic ist der nächste Ausfall

Eine Überraschung war nahezu ausgeschlossen. Dies erklärte sich schon durch das Fehlen einer beinahe kompletten Stammelf von selbst. Nur: Stünde der BCF Wolfratshausen momentan unter einem günstigeren Stern, wäre bei der DJK Vilzing womöglich ein Punktgewinn zu realisieren gewesen.

Doch es läuft derzeit eben so ziemlich alles gegen das Bayernliga-Kellerkind. Bereits am frühen Morgen erreichte Marco Stier die Nachricht vom Ausfall Anto Bonics. Arbeitsunfall, aufgerissene Achillessehne – na, prima. So musste der Coach neuerlich umstellen und der grippegeschwächte Sandro Wolfinger als Linksverteidiger ran.

Eines stellte der Farcheter Trainer nach dem Match prinzipiell klar: Vilzing habe sich als starker Gegner entpuppt, hätte durchaus auch höher gewinnen können, doch Alex Heep im BCF-Kasten vereitelte etliche prekäre Situationen. Mit der Niederlage als solches hätte sich Stier abgefunden. Wären da nicht abermals etliche Situationen gewesen, die den Blutdruck des 33-Jährigen massiv in Wallung brachten. Es begann mit zwei Abseitsentscheidungen gegen die Gäste, von denen wenigstens eine zum Führungstreffer durch Angelo Hauk geführt hätte. Dass Vilzings Christoph Schwander dabei ungleich tiefer als Hauk stand, erkannte der Schiedsrichter-Assistent zu spät. Immerhin räumte er seinen Fehler Stier gegenüber ein. „Vielleicht läuft das Spiel dann anders“, mutmaßte der Ex-Profi.

So aber nahm das Unheil seinen Lauf – einen perfiden wohlgemerkt. Nach 25 Minuten grätschte Chafi Gobitaka mit gestrecktem Fuß gegen einen Kontrahenten. „Von vorne und auf Grashöhe“, versicherte sein Coach. Referee Andreas Höcker verwarnte den Wolfratshauser, entschied sich aber während der Behandlungspause unter dem Einfluss der Vilzinger Proteste um – Platzverweis. Stier wiederum bezeichnete dies als „übertrieben grenzwertige Entscheidungen“. Spätestens jetzt sprach nichts mehr für den BCF. „Danach war es brutal schwer für uns“, so der Trainer. Und doch glich Marian Knecht nach Zuspiel von Wolfinger bei einem Konter vorübergehend aus. Beim 2:1 der Platzherren sei „auch etwas gewesen“, merkte Stier an. Der Treffer fiel im Nachgang an einen von Heep entschärften Freistoß. Jona Lehr sei eigens hinter die Torlinie gerückt, um den Schützen abseits zu stellen – vergeblich.

Nach dem Seitenwechsel dann die Phase, in der Vilzing hätte davonziehen müssen, Heep aber über sich hinaus wuchs. 20 Minuten vor dem Ende eröffnete sich dadurch tatsächlich die Chance auf das 2:2. Knecht setzte zum Sololauf von der Mittellinie an, umspielte DJK-Torman Ladislav Caba, rutschte aber im entscheidenden Moment aus. Vilzing schüttelte sich vor Glück und erzielte in der Schlussphase der Kosmetik halber noch schnell zwei weitere Treffer. Stier ordnete den Sieg der Oberpfälzer als rechtmäßig ein, haderte aber massiv mit den maßgeblichen Schlüsselszenen der Partie: „Es ist wieder blöd gelaufen für uns.“ In der Nachspielzeit verabschiedete sich auch noch Defensivspezialist Potenza mit einer Gelb-Roten-Karte.

Aufrufe: 023.10.2017, 09:16 Uhr
Oliver Rabuser - Isar-LoisachboteAutor