"Beinahe Bundesliga": Stier feiert BCF-Ausgleichstreffer

Es ist ein Kreuz mit den Schiedsrichtern: Dass die Spielleiter Situationen auch so oft anders einschätzen, als Trainer und Spieler... Wären Referee Florian Wernz und die Wolfratshauser gedanklich auf derselben Wellenlänge gewesen, so hätte diese die Partie gegen den ASV vermutlich gewonnen. Doch dem war nicht so. Wernz entschied in der 73. Spielminute auf Strafstoß für Neumarkt. Der Ballclub lag zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 in Front. Zuvor pfiff Wernz ein mögliches 3:1 durch Marian Knecht wegen Abseits zurück. Schon da war BCF-Cheftrainer Stier ganz und gar nicht mit der Entscheidung einverstanden. Spätestens die für den Spielausgang maßgebliche Sanktion des Spielleiters führte dann zu totalem Unverständnis. „Das ist einfach niemals ein Elfmeter“, wetterte Stier gegen die Einschätzung des Oberaufsehers. Angelo Hauk war aggressiv auf den ballführenden Gegenspieler gegangen, hatte sich aber vor einem möglichen Körperkontakt weggedreht. „Rechtzeitig“, urteilte Stier. Zu spät, so der Schiedsrichter. Das Wesentliche an der Sache: Markus Smarzoch glich vom Punkt zum 2:2- Endstand aus. In der Schlussminute hatten die Flößerstädter dann tatsächlich einmal das Glück, das Stier ansonsten so schmerzlich vermisste. Ein Neumarkter schob den Ball aus aussichtsreicher Position am Kasten von Alex Heep vorbei. „Da hätten wir sogar noch verlieren können“, stellte Stier klar.

Dadurch wäre eine kurzweilige Bayernliga-Partie allerdings auf dem Kopf gestellt worden. Denn der BCF lieferte wahrlich ein engagiertes Spiel ab, obwohl es die vierte Partie in elf Tagen war. Stier ließ deshalb seine etatmäßige rechte Flanke mit Sandro Wolfinger und Sebastian Schnabel auf der Bank.

Die gefälligere Anfangsphase der Oberpfälzer überstand der Ballclub dank seiner aufmerksamen und dichtgestaffelten Defensivarbeit unbeschadet. Ein ähnliches Verhalten wäre auch bei den ersten Offensivaktionen der Neumarkter vonnöten gewesen. Der hereinsegelnde Freistoß wurde zum Flipperball im Sechzehner, landete letztlich vor Smarzochs Füßen – 0:1. Doch schon drei Minuten später wurde Stier von seinen Burschen positiv überrascht. „Das war beinahe Bundesliga“, wertete der 33-Jährige den Ausgleichstreffer von Wilson Onyemaeke zum Augenschmaus auf. Dem Treffer ging eine geniale Kombination aus der eigenen Spielhälfte mit jeweils nur einem Ballkontakt voraus. Dass Onyemaekes Abschluss im Kreuzeck landete, machte den Treffer perfekt. Und der BCF setzte forsch nach. Hauks entschlossene Balleroberung landete nach finaler Querablage bei Anto Bonic – 2:1. Dann zog sich der fleißige Onyemaeke einen Muskelfaserriss zu; obendrein nahm das Unheil seinen Lauf. Das veranlasste Stier zu einer klaren Aussage: „Wir hatten nicht das Glück auf unserer Seite.“ Dennoch reichte es für einen wichtigen Zähler. „Weil wir wieder ein richtig gutes Spiel abgeliefert haben.“

BCF Wolfratshausen – ASV Neumarkt 2:2 (0:0)
Tore: 0:1 (61.) Smarzoch, 1:1 (64.) Onyemaeke, 2:1 (67.) Bonic, 2:2 (72.) Smarzoch (Foulelfmeter). – Gelbe Karten: Skoro, Onyemaeke, Gobitaka, Kantar – Ammon. – Schiedsrichter: Florian Wernz (SpVgg Langerringen). – Zuschauer: 100.
BCF Wolfratshausen: Heep, Gobitaka, Kantar, Nummer, Skoro, Onyemaeke (78. Potenza), Puta, Marinkovic (62. Schnabel), Bonic (83. Wolfinger), Knecht, Hauk.