2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sie müssen sich erst fürs Achtelfinale qualifizieren: Franz Gamperl (oben) und die Kicker des BC Attaching II treten am 6./7. März beim TSV Isen an – unter der Voraussetzung, dass es die Corona-Entwicklungen möglich machen.
Sie müssen sich erst fürs Achtelfinale qualifizieren: Franz Gamperl (oben) und die Kicker des BC Attaching II treten am 6./7. März beim TSV Isen an – unter der Voraussetzung, dass es die Corona-Entwicklungen möglich machen. – Foto: Lehmann

Ligapokal: "Mittlerweile nur noch unnötig“

Stimmen aus der A-Klasse

An der Fortsetzung des Ligapokals scheiden sich die Geister, es gibt viel Kritik. Die A-Klassisten Haag und Attaching II sind dagegen heiß auf die K.o.-Runde.

Landkreis – Jetzt ist der weitere Fahrplan raus: Der Kreisspielausschuss des Fußballkreises Donau/Isar hat verkündet, dass die Vorrunden der laufenden Ligapokal-Wettbewerbe abgebrochen und über die Quotientenregel die Mannschaften bestimmt werden, die ins Achtelfinale einziehen. Im A-Klassen-Ligapokal gab’s allerdings 18 Gruppen – und das bedeutet: Die 14 besten Tabellenersten sind fürs Achtelfinale am 13./14. März gesetzt. Die vier schlechtesten spielen in einer Partie die letzten zwei Startplätze aus. Aus dem Kreis Freising sind mit dem VfR Haag und dem TSV Allershausen II zwei Mannschaften sicher in der Runde der letzten 16 dabei, der BC Attaching II (beim TSV Isen) und der SC Massenhausen (beim SC Irgertsheim) müssen am 6./7. März in die „Achtelfinal-Quali“.

Die gesetzten Teams aus Haag und Allershausen gehen die K.o.-Runde ziemlich unterschiedlich an: Allershausens Reserve-Trainer Thomas Färber legt den Fokus ganz klar auf die Liga: „Unser oberstes Ziel ist, in der A-Klasse nicht abzusteigen. Für uns ist der Ligapokal primär eine Testspiel-Möglichkeit.“ Die Vorfreude auf den Zusatzwettbewerb hält sich beim TSV-Coach noch in Grenzen – zumal mehr als unklar sei, ob dieser wie geplant durchgeführt werden kann. „Mich würde es mehr freuen, wenn wir sicher wissen würden, dass wir im Februar wieder trainieren können“, spielt Färber auf die jüngsten Corona-Verschärfungen an. „Wegen der aktuellen Entwicklungen und Verordnungen halte ich es für mehr als zweifelhaft, dass wir im März wieder spielen, geschwiege denn im Februar eine angemessene Vorbereitung angehen können.“

Ein Hauch von Champions-League-Finalturnier

Bei den Haagern hingegen freut man sich auf die anstehenden Aufgaben – und sieht im Pokal eine gute Möglichkeit, in die Kreisklasse aufzusteigen. „Die Rechnung ist ja ziemlich einfach“, betont VfR-Trainer Volker Lippcke. „Wir steigen auf, wenn wir diese vier Spiele gewinnen. Das ist für mich als Trainer auch eine schöne Situation, weil die Jungs mit so einem Highlight vor der Brust in der Wintervorbereitung leichter zu motivieren sind.“ Grundsätzlich steht Coach Lippcke der Entscheidung, den Ligapokal vor dem Re-Start der Liga-Saison auszuspielen, positiv gegenüber: „Ich finde es gut, dass sie den Pokal ähnlich wie das Champions-League-Finalturnier in vier Wochen durchziehen wollen.“

Volker Lippcke (VfR Haag) will die Aufstiegschance am Schopf packen.

Ähnlich heiß auf den Pokal ist der BC Attaching II. Für den BCA beginnt der Ligapokal bereits eine Woche früher mit dem Entscheidungskick beim TSV Isen. „Ich finde den Ligapokal allgemein und unabhängig von Corona eine ganz coole Idee“, sagt Attachings Trainer Jan Ziob, der das Duell als Pflichtspiel in die Vorbereitung einbauen möchte. Auf diese und die möglichen weiteren Begegnungen „werden wir uns logischerweise ein wenig anders vorbereiten als auf klassische Testspiele. Klar wird sich die Vorbereitung dadurch insgesamt auch ein wenig verlängern – aber ich freue mich auf den Pokal und finde es cool, gegen unbekannte Gegner aus anderen Landkreisen anzutreten.“

Fritsch: „Die Quotientenregel des Verbands finde ich unfair“

Ebenfalls eine Quali-Partie hat der SC Massenhausen zu bestreiten. Für den SCM geht’s am 6./7. März zum SC Irgertsheim nach Ingolstadt. Trainer Andreas Fritsch macht keinen Hehl daraus, dass er schon lange kein Fan des Ligapokals mehr ist, und geht mit der terminlichen Ansetzung hart ins Gericht: „Der Ligapokal ist in meinen Augen mittlerweile nur noch unnötig. Wir werden uns sicher nicht mehrere Wochen intensiv auf dieses Spiel, das mir persönlich ziemlich egal ist, vorbereiten. Die zeitliche Ansetzung im März kann ich unter Berücksichtigung des neuen Lockdowns überhaupt nicht nachvollziehen. Nie im Leben werden Ende Januar oder Anfang Februar die Plätze zum Trainingsbetrieb freigegeben. Die einzig richtige Lösung wäre es, den Pokal komplett abzubrechen und die Liga möglichst spät zu starten, um diese abzuschließen.“ Wie für die Fortführung des Wettbewerbs die Gruppensieger zustandegekommen sind, ist laut Trainer Fritsch ebenfalls fraglich: „Die Quotientenregel des Verbands finde ich unfair, da nur die Punkte pro Spiel berücksichtigt werden. Es wird nicht einberechnet, wie viele Partien die Mannschaften jeweils absolviert haben. Die aktuellen Tabellen sind wenig aussagekräftig, wenn Teams teilweise nur ein oder zwei Spiele gemacht haben.“

Andreas Fritsch (SC Massenhausen): „Die zeitliche Ansetzung im März kann ich nicht nachvollziehen.“

Ein Opfer der Quotientenregel war beispielsweise der SV Dietersheim, der ebenfalls in der Gruppe 12 kickte und wie der SCM vier Zähler aus zwei Partien auf dem Konto hatte. Hier entschied am Ende das bessere Torverhältnis zugunsten der Massenhausener. Auch der TSV Eching II sowie der FCA Unterbruck II hätten nach je einem Punkt aus einem Spiel noch realistische Chancen auf den Gruppensieg gehabt. „Ich denke, ein wenig mehr Fingerspitzengefühl wäre bei der Auswertung der Tabellen fairer gewesen“, kritisiert Dietersheims Vorsitzender und Abteilungsleiter Mario Spoljaric die Quotientenregelung. „Man hätte berücksichtigen können, wer gegen wen welches Ergebnis holt und wie viele Spiele man jeweils auf dem Konto hat. So müssen wir die Entscheidung einfach akzeptieren und hinnehmen – leider nicht zum ersten Mal seit den Corona-Verschiebungen und -Bestimmungen.“ (Sebastian Dobler)

Aufrufe: 011.12.2020, 07:30 Uhr
Freisinger Tagblatt / Sebastian DoblerAutor