Der König wird enttrohnt: Wettberg muss in Donaustauf gehen

Schon länger hatte es in Donaustauf offenbar gegärt. Vereinsikone Thomas Semmelmann, der Wettberg als Co-Trainer zuarbeiten sollte, war bereits einige Tage zuvor von seinem Amt zurückgetreten. Das Verhältnis der beiden Übungsleiter galt als gestört. Auch die sportliche Situation beim Landesligisten sprach am Ende nicht mehr für Wettberg. Mit nur vier Punkten aus den ersten fünf Partien hinkt der Klub seinen Ansprüchen meilenweit hinterher. Auslöser für die Demission des prominenten Fußballlehrers soll letztendlich die bittere 0:3-Niederlage beim SV Etzenricht gewesen sein. "Die Art und Weise, wie sich die Mannschaft in Etzenricht präsentierte, hat uns zu dem Entschluss bewogen, sofort zu handeln", wird Geschäftsführer Matthias Klemens in der Süddeutschen Zeitung zitiert. Der 75-jährige Wettberg hat sich während seiner Trainer-Laufbahn vor allem im bayerischen Amateur-Fußball einen Namen gemacht und dabei über 50 Meistertitel und Pokalsiege angesammelt. Die Fans des TSV 1860 München krönten Wettberg einst zum "König von Giesing", nachdem er die Löwen Anfang der 1990er-Jahre zurück in die 2. Bundesliga geführt hatte.

In Donaustauf möchte man das ambitionierte Ziel Regionalliga nun mit einem ebenso prominenten Nachfolger angehen. Die Trainer-Legenden Erich Ribbeck(80) und Rudi Gutendorf (90) können als mögliche Kandidaten nicht ausgeschlossen werden. Bis zur Winterpause übernimmt mit Kapitän Andreas Vilsmaier zunächst ein Donaustaufer Urgestein die krisengeplagte Mannschaft.