Doppelter Schock in der Nachspielzeit

Nach turbulenten Extraminuten reichte es für das Team von Trainer Dragan Sicaja aber nur zu einem 2:2 (2:0) gegen den Bahlinger SC, der für die Gastgeber nach einer zuvor starken Leistung nicht nur tabellarisch, sondern auch psychologisch einen bitteren Rückschlag bedeutet. „Das ist für uns natürlich eine gefühlte Niederlage, Bahlingen hat den Punkt mächtig gefeiert. Man muss leider sagen, dass wir ihnen den Punkt förmlich aufgedrängt haben in der Schlussphase, auch wenn der finale Pfiff des Schiedsrichters doch mehr als diskutabel war“, berichtete eine enttäuschter Teammanager Norbert Schlick nach der Partie.

Bis es soweit war, zeigten die Hausherren nach der äußerst schwachen Leistung unter der Woche in Mainz eine starke Partie, vor allem die Offensivkräfte Felix Nolte und Jascha Döringer lieferten eine tolle Vorstellung ab. Ein einziges Mal drohte in den ersten 45 Minuten im Stadtallendorfer Strafraum Gefahr, der junge Ben-Luca Fisher konnte nach einem Querschläger aber klären. Ansonsten spielten nur die Gastgeber und belohnten sich für die Überlegenheit nach 26 Minuten, als Döringer den Ball ins Tor der Gäste schlenzte. Und nur zehn Minuten später wühlte sich Nolte bis an die Grundlinie durch und fand in der Mitte Döringer, der auf 2:0 erhöhte.

Nach der Pause wurde Bahlingen ob des Rückstandes offensiver, Eintracht-Torhüter Aykut Bayar klärte aber gegen Bischoff (47.), Fisher (68.) später per Kopf auf der eigenen Torlinie. Auf der Gegenseite verpasste der eingewechselte Kevin Bartheld (82.) freistehend die Entscheidung.

Dies und die Tatsache, dass sich die Hausherren in der Schlussphase zu tief fallen ließen, um den Vorsprung über die Zeit zu schaukeln, sollte sich spät rächen. In der 91. Minute brachte Amir Falahen die Gäste mit einem spektakulären Fallrückzieher auf 1:2 heran und löste damit nochmal Konfusion im Gastgeberlager aus. Denn nur zwei Minuten später brannte es im Eintracht-Strafraum lichterloh, aus kurzer Entfernung flog der Ball an die Hand von Kristian Gaudermann. Dies wertete Schiedsrichter Michels als absichtliches Handspiel, zückte die Gelb-Rote Karte gegen den TSV-Verteidiger und zeigte auf den Punkt. Diese Einladung ließ sich Falahen nicht entgehen und sorgte mit der letzten Aktion des Spiels noch für den 2:2-Ausgleich. Die nach 90 Minuten noch so feudale 2:0-Führung war den Sicaja-Schützlingen damit wie Sand durch die Finger geronnen, was vor dem Kellerduell bei Rot-Weiß Koblenz am Mittwoch (19 Uhr) eine besonders bittere Pille darstellte.

Stadtallendorf: Bayar – Grönke (74. Jovic), Fisher, Arifi, Gaudermann, Schütze, Zildzovic, Geisler, Döringer (61. Vogt), Nolte (77. Bartheld), Heuser.

Schiedsrichter: Michels (Lissendorf). - Zuschauer: 100. - Gelb-rote Karte: Gaudermann (90.+2). - Tore: 1:0, 2:0 Döringer (26.,36.), 2:1, 2:2 Falahen (90.+1, 90.+3, Handelfmeter).