2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Die Schiedsrichter brennen auch auf den Neustart.
Die Schiedsrichter brennen auch auf den Neustart. – Foto: Gebhard

Die Schiris stehen in den Startlöchern

Sinsheim +++ Hautzinger: "Uns ist überhaupt nicht bange"

Was für die aktiven Fußballer gilt, ist für die Spielleiter nicht weniger wichtig. Die lange Corona-Pause hat vielen schwer zugesetzt, das geliebte Hobby musste monatelang hintenanstehen, doch es ist Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Bald schon steigen die ersten Testspiele auf den regionalen Sportplätzen.

Sinsheims Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter scharren jedenfalls mit den Hufen, packen ihre Pfeifen, Karten und Stoppuhren zusammen – sie sind bereit und wollen loslegen. "Die Vereine beginnen langsam mit ihren Vorbereitungen, was gleichzeitig Testspiele und den Wiedereinstieg für uns bedeutet", erläutert Olaf Hautzinger, der Vorsitzende der Sinsheimer Schiedsrichtervereinigung, voller Vorfreude.

Ähnlich wie bei den aktiven Kickern, hielten die Unparteiischen über die Pause hinweg Kontakt, Hautzinger und seine Mitstreiter starteten eine Umfrage, um Rückmeldungen bezüglich des bald erwarteten Neustarts zu erhalten. "Es hätte ja sein können, dass manche weniger Zeit oder Angst vor dem Virus haben", begründet er die Umfrage, deren Resonanz ihn im positiven Sinne umgehauen hat, "wir haben ganz viele Rückmeldungen erhalten und das allgemeine Echo sieht so aus, dass die meisten darauf brennen wieder zu pfeifen und das sogar in drei bis vier Spielen pro Woche." Die Auswertung der Umfrage bringt der Sinsheimer Schiedsrichtervereinigung eine gewisse Sicherheit für die neue Saison, schließlich sind die Ergebnisse klar formuliert und Schwarz auf Weiß niedergeschrieben.

Wenngleich mehr Zuwachs immer guttun würde, kann sich die Masse an Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern, die im Sinsheimer Kreis zur Verfügung stehen, sehen lassen. "Ich gehe davon aus, dass wir in der Breite gleichstark bleiben", so Hautzinger, der auf den erfolgreichen Neulingslehrgang im Februar in Sinsheim sowie auf einen vor zwei Monaten absolvierten Online-Lehrgang des Badischen Fußballverbands verweist. "Nun stehen wir vor der Herausforderung die Nachwuchskräfte in die Praxis zu bekommen und gleichzeitig den Bestand zu halten, was immer die größte Aufgabe ist", erklärt der Vorsitzende der Schiedsrichtervereinigung.

Manch eine oder manch einer hat in der langen fußballfreien Zeit womöglich aber andere Freizeitbeschäftigungen entdeckt und denkt nun darüber nach, die Pfeife an den Nagel zu hängen. Ähnliches ist in den Fußballklubs bei dem einen oder anderen Spieler zu beobachten. "Solche Gespräche hatten wir auch, das will ich gar nicht verschweigen", ist Hautzinger diese Problematik bewusst, "ich bin deshalb auch niemandem böse, der vielleicht nicht mehr pfeifen will, denn die Schiedsrichterei ist nicht alles. Die, die es machen, sollen ganz einfach Spaß haben."

Beim Blick in die Zukunft und den Umgang mit Corona will er nicht zu sehr spekulieren, "aber wir müssen uns irgendwo an eine neue Normalität gewöhnen. Dass alles noch einmal so massiv heruntergefahren wird, glaube ich zumindest nicht." Der Verband möchte Anfang September mit dem Ligabetrieb starten. Wie reibungslos das abläuft und ob die neue Saison wie geplant bis nächsten Juni durchgebracht wird, wird sich zeigen.

Sinsheims Schiedsrichter sind jedenfalls vorbereitet auf die Vielzahl an Spielen in einem kürzeren Zeitraum. "Uns ist überhaupt nicht bange, was die neue Runde betrifft", sagt Hautzinger abschließend, "wenn du als Schiri zu den Vereinen kommst, ist das ja mehr als das reine Spiel auf dem Platz. Häufig triffst du dort viele Bekannte und kommst danach in den Klubhäusern zusammen. Das wird alles wieder, ich bin dahingehend guter Dinge."

Aufrufe: 09.7.2020, 18:00 Uhr
red.Autor