2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Wenn der Torwart keine Gnade kennt: Der Wolfsburger Kevin Kuhfeld (rechts) nimmt beim Kopfball des Gonsenheimers Fahim Shahed (vorne links) seinen Mitspieler Kentu Malcolm Badu in den Schwitzkasten. Foto: hbz/Jörg Henkel
Wenn der Torwart keine Gnade kennt: Der Wolfsburger Kevin Kuhfeld (rechts) nimmt beim Kopfball des Gonsenheimers Fahim Shahed (vorne links) seinen Mitspieler Kentu Malcolm Badu in den Schwitzkasten. Foto: hbz/Jörg Henkel

Auf Augenhöhe mit den "Wölfen"

A-Junioren des SV Gonsenheim überzeugen im DFB-Pokal vor 1000 Zuschauern / 0:2 gegen Bundesligist

MAINZ. Das Wunder war zum Greifen nahe, aber es ist ausgeblieben. 0:2 (0:1) haben die A-Junioren des SV Gonsenheim im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den hoch favorisierten VfL Wolfsburg verloren. Der Regionalliga-Aufsteiger bot dem Bundesliga-Spitzenreiter einen großen Kampf und arbeitete sich genügend Chancen heraus, um selbst zu (mindestens) zwei eigenen Toren zu kommen. Und so überwog nach einer enorm spannenden Partie schnell der Stolz über das Erreichte die erste Enttäuschung. So viele strahlende Gesichter sieht man selten bei einer Mannschaft, die verloren hat.

„Wir haben bis zum Schluss gekämpft und sind toll unterstützt worden“, schnauft Nico Schweig durch. 1000 Zuschauer säumten den Kunstrasen am Wildpark, viele von ihnen feuerten die Hausherren über 90 Minuten nach Kräften an. Nur zweimal wurde es für wenige Momente ruhig. Erst, als Wolfsburgs Kapitän Amara Conde den ersten Angriff der Gäste mit dem 1:0 vollendete (28.), dann, nachdem Kentu Malcolm Badu den Ball ins kurze Eck drosch (89.). Damit bereiteten die „Wölfe“ der Schlussoffensive der beherzten Gonsenheimer ein jähes Ende. Doch nur wenige Sekunden später sangen die Fans: „Wir sind stolz auf unser Team!“

Was das wohl für ein Jubel gewesen wäre, hätten die Gonsenheimer nur eine ihrer Chancen genutzt. Im ersten Durchgang setzten sie auf ein kompaktes 4-1-4-1-System, standen tief und konterten raumgreifend. Baris Uzuns Schuss aus spitzem Winkel (11.), dann Nico Taschs gefährliche Hereingabe (19.) - die ersten verheißungsvollen Torannäherungen gehörten den Hausherren. Auf der Gegenseite klatschte Oskar Zawadas Freistoß an die Latte (23.). Vom 0:1 ließen sich die Gonsenheimer nicht entmutigen, Yannik Wex (31.) schoss über das Tor, Uzuns Kopfball (37.) geriet zu harmlos. Im Schlussspurt rannten die Mainzer im 4-4-2 an, Dorian Miric (75.) verpasste in aussichtsreicher Gelegenheit den Schuss, Luca Graffert zielte drüber (80.), Mauzinho Albinos Kopfball zwang Gästekeeper Kevin Kuhfeld zur Glanzparade (84.).

„Wir hatten genug Chancen zum Ausgleich, haben sie aber leider nicht genutzt“, ärgerte sich Mittelfeld-Malocher Elias Matzon, „wir mussten das Doppelte laufen, es war extrem anstrengend.“

Voll des Lobes war Trainer Babak Keyhanfar: „Klar ist jetzt eine kleine Enttäuschung da. Aber in ein paar Wochen werden wir auf die Leistung stolz sein können. An so einem Tag muss alles passen. Wir haben uns überragend verkauft.“ Da kann man nur zustimmen. „Wir haben alles riskiert und können uns nichts vorwerfen“, findet Spieler Schweig, „wir können komplett stolz sein, und das sind wir auch. Andere Mannschaften unterliegen in so einem Spiel 0:9. Da sieht man, wie gut wir sind und dass wir auch mit einem Bundesligisten mithalten können.“

Voller Zufriedenheit blickte die Gonsenheimer Führungsriege auf den Kunstrasen. „Schon dass wir im Verbandspokal gegen Mainz 05 und den 1. FC Kaiserslautern gewinnen, hätte ja niemand gedacht“, sagt Vize Hans Walter Sans, während der Vorsitzende Joachim Mayer nacheinander die Gonsenheimer Spieler herzt. Klar, Wolfsburg hatte viel mehr vom Spiel und ebenfalls gute Chancen, aber rein von den klaren Abschlüssen her wäre ein Remis verdient gewesen. „Es hat nicht sollen sein, aber Hut ab vor dieser Mannschaftsleistung“, lautet Keyhanfars Fazit.

SV Gonsenheim:

Werkmann - Hofmann, May, Hildebrand (75. Albino), Ring - Beck - Wex (67. Shahed), Schweig, Matzon, Uzun (60. Graffert) - Tasch (72. Miric).

Aufrufe: 021.12.2014, 20:30 Uhr
Torben SchröderAutor