Für den ASV Steinach beginnt am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen die SpVgg GW Deggendorf der Endspurt im Rennen um den Aufstieg in die Bezirksliga West. Unabhängig von dessen Ausgang muss sich der aktuelle Spitzenreiter der Kreisliga Straubing, der punktgleich mit dem SC Kirchroth auf Platz eins steht, aber auf Trainersuche begeben. Spielertrainer und Eigengewächs Maximilian Fellinger (29) hat bereits in der Winterpause seinen Rückzug zum Saisonende angekündigt. Ob der zweite spielende Chefanweiser Christian Schedlbauer künftig alleinverantwortlich agieren wird oder einen neuen Co-Trainer zur Seite gestellt bekommen wird, soll sich in den kommenden Wochen entscheiden.
"Ich habe im vergangenen Herbst mein I. Staatsexamen geschafft und damit mein Lehramtsstudium abgeschlossen. Im September werde ich die Referendarausbildung beginnen und da weiß ich aber nicht, wo es mich hinverschlägt. Deshalb habe ich mich entschlossen, nach der Saison einen klaren Schnitt zu machen und nicht darauf zu hoffen, heimatnah eingesetzt zu werden. Wenn das nämlich nicht klappt, dann steht die Mannschaft von heute auf morgen ohne Trainer da und vor dieser Situation möchte ich den Verein nicht sehen", erklärt Fellinger, der seine Entscheidung dem Verein bereits in der Winterpause mitgeteilt hat. Auch die Mannschaft wurde beim Auftakt der Frühjahrsvorbereitung davon in Kenntnis gesetzt. Beim ASV Steinach bedauert man natürlich diese Entwicklung. "Mit Maximilian verlieren wir einen Trainer, der sich äußerst engagiert für seinen Heimatverein einsetzt und sich nicht nur um das Training gekümmert hat, sondern auch Gespräche mit wechselwilligen Spielern führte, das Trainingslager organisierte und vieles mehr", betont ASV-Abteilungsleiter Stephan Mandl.
In den noch ausstehenden neun Partien wollen Fuchs, Färber, Bosl und Co. ihre Führungsposition in der Kreisliga verteidigen und am Ende das große Ziel, die Rückkehr in die Bezirksliga, verwirklichen. Damit würde sich in gewisser Weise auch der Kreis schließen, denn Fellinger hatte in der Winterpause der Saison 2016/17 das Amt in aussichtsloser Lage übernommen und konnte damals trotz eines starken Aufschwungs in der Frühjahrsrunde den Abstieg aus der Bezirksliga nicht mehr abwenden. Dann begann er einen stetigen Neuaufbau, der nun mit dem ganz großen Wurf enden könnte. "Wir gehen nicht als Favorit in die Rückrunde, sondern müssen wieder hart arbeiten, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Deggendorf ist ja gefühlt Erster, aber da wollen wir dran bleiben. Wir waren mit 32 Leuten im Trainingslager, in der Mannschaft passt es und jeder ist motiviert, in der Tabelle vorne zu bleiben. Wir wollen so lange wie möglich bei der Musik bleiben und es bis zum letzten Spieltag offen halten, um noch in Schlagdistanz zur Spitze zu sein. Der Aufstieg wäre das schönste Abschiedsgeschenk, das wir zusammen erreichen könnten. Ich bin maximal motiviert, das mit meinen Jungs zu schaffen und alles dafür zu geben", sagt der 29-Jährige, dessen sportliche Zukunft ebenso wie seine berufliche derzeit noch ungeklärt ist. "Wie es bei mir weitergeht, weiß ich noch nicht. Ich werde aber definitiv im August auf eine große Reise mit meiner Freundin gehen". Der ASV Steinach will Fellingers Nachfolge möglichst bald regeln. "Klar ist, dass Chris Schedlbauer auf alle Fälle weitermacht, entweder als alleinverantwortlicher Trainer oder in Zusammenarbeit mit einem neuen Co-Trainer", informiert Stephan Mandl. Personell mussten die Steinacher in der Vorbereitung einen neuerlichen Rückschlag hinnehmen: nach Kapitän Manuel Mikutta hat sich auch Dominik Fischer im Testspiel gegen den TSV Pilsting einen Kreuzbandriss zugezogen und wird damit voraussichtlich bis Jahresende ausfallen. Umso wichtige wäre da ein erfolgreicher Start am Sonntag gegen Deggendorf, zumal eine Woche später mit dem Gastspiel beim SC Zwiesel gleich das nächste Duell bei einem Aufstiegsmitkonkurrenten ansteht.