Neustadt/WN hat sein Kreisklassenderby

Vorbehaltlich der Zuordnung in die Gruppen Ost oder West, hat die Kreisstadt Neustadt an der Waldnaab seit gestern abend, 20.15 Uhr, in der kommenden Saison 2017/18 seit langer Zeit wieder einmal ein Derby, in dem es um Punkte geht: Als Schiedsrichter Andreas Stolorz das Relegationsspiel um den letzten freien Platz in der Kreisklasse im Erbendorfer Kreinzlstadion beendete, rissen die die Fußballer vom Felixberg die Arme hoch, endlich, im dritten Anlauf war der Aufstieg geschafft. Niedergeschlagenheit herrschte dagegen bei der SpVgg Neustadt am Kulm. Das am Ende hohe 1:5 bedeutete, dass die Mannschaft von Stefan Stubenvoll auch in der kommenden Saison in der A-Klasse an den Start gehen muss.

Dabei hatte es in der Anfangsphase ganz und gar nicht nach einem späteren deutlichen Erfolg der Waldnaab-Kicker ausgesehen. Der Vizemeister der A-Klasse West begann unheimlich druckvoll, besaß die ersten drei hochkarätigen Einschußchancen, konnte diese aber nicht nutzen. Im weiteren Verlauf hielten sich die Spielanteile dann die Waage, der Führungstreffer sollte dann aber dem ASV gelingen, als Valentin Gert zum 1:0 einlochte. Als der gleiche Akteur Sekunden vor dem Pausenpfiff, wohl aus abseitsverdächtiger Position, das 2:0 markieren durfte, war eine zunächst beruhigende Pausenführung für die Kreisstädter geschafft.

Wie erwartet kamen die Stubenvoll-Mannen entschlossen aufs Spielfeld zurück, drückten mächtig auf die Tempotaste und drängten vehement auf den Anschlußtreffer. Dieser sollte Ralf Dollhopf nach gespielten 54 Zeigerumdrehungen auch gelingen, die Partie war nun wieder völlig offen. Die SpVgg setzte sofort nach, öffnete dabei verständlicherweise die eigene Deckung und war deshalb anfällig für Konter. Ein solcher, vom ASV geschickt vorgetragen, sollte dann in der 68. Minute so etwas wie eine Vorentscheidung bringen. Regisseur Valerian Ginder versetzte dem West-Zweiten mit dem 3:1 einen Schlag ins Gesicht, er schien sichtlich getroffen. Dennoch gab sich die Truppe um Kapitän Stefan Pühl noch nicht geschlagen und warf noch einmal alles Verfügbare in die Waagschale. Der nun clever abwartende ASV setzte allerdings innerhalb von nur 120 Sekunden zwei weitere Nadelstiche, der endgültige Knockout für Neustadt am Kulm war perfekt. Zunächst verwandelte Karl Urev einen Strafstoß, ehe es der Rückennummer 20, Martin Pausch, vorbehalten blieb, mit seiner "Bude" den unter dem Strich vielleicht etwas zu hoch ausgefallenen Endstand von 5:1 herzustellen. Am Ende blieb ein verdienter Sieg der einfach kaltschnäuzigeren Truppe von der Waldnaab, während die Elf vom Rauhen Kulm damit haderte, die Riesenmöglichkeiten in den ersten Minuten ausgelassen zu haben. Wer weiß, ob das Spiel dann nicht einen anderen Verlauf genommen hätte.

Schiedsrichter: Andreas Stolorz (DJK Irchenrieth) - Zuschauer: 350

Tore: 1:0 Valentin Gert (32.), 2:0 Valentin Gert (45.), 2:1 Ralf Dollhopf (54.), 3:1 Valerian Ginder (68.), 4:1 Karl Urev (81./Foulelfmeter), 5:1 Martin Pausch (82.)