2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Um die eine Fußspitze eher am Ball war Selim Mjaki (der linke Spieler in Rot), als er nach Vorlage von Ammon (r. am Bildrand) in der 58. Minute zum 1:2 traf. Das machte noch einmal Hoffnung.Foto: Röhrl
Um die eine Fußspitze eher am Ball war Selim Mjaki (der linke Spieler in Rot), als er nach Vorlage von Ammon (r. am Bildrand) in der 58. Minute zum 1:2 traf. Das machte noch einmal Hoffnung.Foto: Röhrl

Freier Fall des ASV Neumarkt geht weiter

Gegen den FC Ismaning setzte es ein 1:3, weil die Abwehr in entscheidenden Situation zu leicht zu knacken war.

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Im Fahrstuhl scheinbar ungebremst nach unten in die Gefahrenzone der Liga: So ist der ASV Neumarkt seit seinem letzten Dreier am achten Spieltag (2:1 bei 60 München II) gerauscht. Am Feiertag setzte es eine durchaus vermeidbare 1:3 (0:2)-Heimniederlage. Drei Aussetzer der Abwehr verhinderten ein besseres Ergebnis gegen einen FC Ismaning, der den Neumarkter in Sachen Fitness einiges voraus war. Trotz der drei Gegentore war der Neue im Tor daran ohne Schuld: Christian Sommerer war erst am Montag nach Neumarkt geholt worden. Als Nothelfer nach den Ausfällen von Haid (doppelter Kieferbruch) und Schmidt (Rot-Sperre). Sommerer hielt in der 61. Mannschaft seine neue Mannschaft sogar mit einem parierten Strafstoß, den er 100 Sekunden vorher verschuldet hatte, im Spiel.

Dabei hätte alles ganz anders an diesem Nachmittag für den ASV Neumarkt laufen können. Schon nach 150 Sekunden hatte Jonas Grunner die 100-prozentige Chance zur Führung. Nach einer über Neumayer und Marx laufenden Kombination kam der „Neuner“ sechs Meter vor Tor an den Ball. Doch statt ihn reinzuschieben, versuchte er einen Gewaltschuss: Und der stieg und stieg und krachte gegen die Querlatte – und sprang von dort zurück ins Feld. Drei Minuten später wurde der Winkel für den sich einen Fehlpass erlaufenden Dominik Ammon frei vor dem Torwart zu spitz.

Aus dem Nichts fiel das 0:1
Das war es dann aber schon für eine halbe Stunde an Torchancen hüben, aber auch drüben. Denn weder Ismanings Fritz, noch Neumarkts Sommerer mussten sich als Torleute bewähren: Ihre Vorderleute machten die gegnerischen Angriffsspitzen durch konsequentes Anlaufen stumpf. Weil beiderseits den Mittelfeldakteuren auch nicht viel Kreatives einfiel, machte den Zuschauern das Blinzeln in die Herbstsonne mehr Spaß als das Verfolgen der scheinbar auf einen 0:0-Halbzeitstand programmierten Partie. Doch die ASV-Fans wurden in der 35. Minute jäh aus ihrem Sonnenbad gerissen, denn dieses Mal versuchten es die Ismaninger mit einem weiten Diagonalpass auf den schon vorher wegen seiner Schnelligkeit aufgefallenen Bastian Fischer. Der überlupfte ziemlich freistehend in Mittelstürmerposition aus der Drehung Sommerer zum 1:0. Auch beim 2:0 nur vier Minuten später assistierte die Hintermannschaft mit einer Nachlässigkeit: So konnte mit Siebald der zweite quirlige Ismaninger wenig bedrängt von knapp vor der rechten Eckfahne in die Mitte einen Flachpass schlagen und der auch nur halbherzig beschattete Ring schob zum 2:0 ein. Kurz danach bewährte sich Sommerer bei zwei weiteren Ismaninger Gelegenheiten.

Haußners Joker stach
Sommerer zeigte sich auch bei der ersten großen Chance der Gäste nach der Pause gegen Fischer reaktionsschnell auf der Linie. Die Hoffnungen der ASV-Fans auf ein erfolgreiches Aufbäumen wurden gar in der 58. Minute belohnt. Denn nach feiner Vorarbeit über Links von Ammon spritzte der von Haußner eingewechselte Selim Mjaki am Elfmeterpunkt in den Querpass und drückte den Ball über die Linie. Das machte neue Energien frei. Doch nur zwei Minuten später schien Neuzugang Sommerer zum Unglücksraben zu werden. Denn er mähte am linken Strafraumeck den durchgebrochenen Fischer um. Schiri Mignon bewies Einsehen und stellte Sommerer nicht vom Platz. Er zeigte lediglich Gelb und natürlich auch auf den Elfmeterpunkt. Neumarkts neuer Torwart erwies sich in der 61. Minute bei der Ausführung des von Siebald scharf getretenen Strafstoßes als Elfmeterkiller: Der 1,92-Meter-Mann war sehr schnell unten und parierte den Ball, den der Schütze von sich aus gesehen Richtung halblinks flach gezielt hatte. Doch dem weiter angefachten Elan der Neumarkter setzten die Ismaninger viel Einsatz entgegen, der die Räume des Offensivspiels des ASV sehr eng machte. Nur einmal kam Neumarkts Kapitän Armin Bindner mit einem guten Kopfball durch, den Fritz in der 68. Minute dank eines guten Stellungsspiels unschädlich machte.

Der ASV machte sich das Leben auch durch viele Zuspielfehler schwer. Aus einem folgte die endgültige Entscheidung in der 84. Minute: Ring schnappte sich kurz nach der Mittellinie auf Links das Leder, lief Richtung Mitte und zog dann mit seinem Rechten ab. Der Drall des Schusses sorgte dafür, dass das Leder knapp links neben dem rechten Pfosten unhaltbar für Sommerer zum 3:1 einschlug. Den Knacks, den dieser Treffer in der Psyche der Neumarkter Spieler verursacht hatte, konnte jeder Zuschauer hören. Es ging danach nichts mehr. Wortlos verließ der Neumarkter Trainer Dominik Haußner flucks den Platz nach dem Abpfiff.

Aufrufe: 04.10.2017, 09:30 Uhr
Lothar RöhrlAutor