2024-05-29T12:18:09.228Z

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F: Michael Schnieders
F: Michael Schnieders

Vaterglück als Motivation für Stürmer-Routinier

Der 33-jäh­ri­ge Nan­do Di Bu­duo ist zu­rück in der Start­elf und trifft wie­der für den Lan­des­li­gis­ten ASV Süch­teln

Der Fuß­ball ist ein schnell­le­bi­ges Ge­schäft. Auch bei den Ama­teu­ren sind Leis­tun­gen zu­rück­lie­gen­der Ta­ge kein Ga­rant für Ein­satz­zei­ten. So wie im Fall von Nan­do Di Bu­duo, der in der ver­gan­ge­nen Sai­son noch zum Stamm­per­so­nal des Lan­des­li­gis­ten ASV Süch­teln ge­hör­te, zu­letzt aber meist von der Bank kam.
Dass der An­grei­fer aber noch im­mer den Un­ter­schied ma­chen kann, be­wies er im Aus­wärts­spiel beim Ra­ther SV, als er in der Start­elf stand und mit zwei Tref­fern und ei­ner Vor­la­ge gro­ßen An­teil dar­an hat­te, dass aus ei­nem 1:3-Pau­sen­rück­stand noch ein 3:3 wur­de.

Weil der 33-Jäh­ri­ge auch in der Vor­wo­che von Be­ginn an ran durf­te und eben­falls ei­nen Dop­pel­pack schnür­te, drängt sich die Fra­ge auf, war­um er zu­vor nur Jo­ker war. „Der Grund ist ein schö­ner: Ich bin im Ju­ni Va­ter ge­wor­den und da ver­schie­ben sich na­tür­lich die Prio­ri­tä­ten“, be­rich­tet Di Bu­duo. „Trotz­dem hat mich das na­tür­lich frus­triert.“ Er ha­be des­halb stets in ei­nem of­fe­nen Dia­log mit Trai­ner Hein­rich Lo­sing ge­stan­den. „Viel­leicht ha­be ich auf­grund der re­du­zier­ten Trai­nings­be­tei­li­gung nicht mehr das ge­lie­fert, was man von mir er­war­te­te“, gibt sich der Rou­ti­nier selbst­kri­tisch. Vor der Win­ter­vor­be­rei­tung ha­be er sich da­her vor­ge­nom­men, we­ni­ger zu re­den und wie­der in Sa­chen Stamm­platz an­zu­grei­fen. „Man muss da in mei­nem Al­ter mit gu­tem Bei­spiel vor­an­ge­hen.“

Das tat er auch am Sonn­tag, als er sich nach ei­ner Vier­tel­stun­de den Ball schnapp­te und ei­nen Elf­me­ter zum 1:0 ver­wan­del­te. „In un­se­rer Si­tua­ti­on ist es nicht so, dass wir be­freit auf­spie­len kön­nen. Und es ist mensch­lich, dass Ner­vo­si­tät da auch ei­ne Rol­le spielt. Da ist es für mich selbst­ver­ständ­lich, dass ich mir den Elf­me­ter neh­me“, sagt Di Bu­duo. Dass er nach dem fol­gen­den Rück­stand im zwei­ten Durch­gang das 2:3 von Ste­fan Hein­richs vor­be­rei­te­te und sel­ber zum Aus­gleich ein­netz­te, un­ter­streicht sei­nen Wert für das jun­ge Team. „Dass wir nicht zwei Halb­zei­ten gu­ten Fuß­ball spie­len konn­ten, ist na­tür­lich är­ger­lich, aber ein Spie­gel­bild un­se­rer Sai­son“, merkt der Mann mit ita­lie­ni­schen Wur­zeln an. „Aber das zeigt auch, dass wir nie auf­ge­ben. Die Ba­sics wie Cha­rak­ter und Zu­sam­men­halt sind bei uns ge­ge­ben. Und des­halb glau­be ich, dass wir den Klas­sen­er­halt schaf­fen kön­nen.“

Doch der Ver­bleib in der Lan­des­li­ga wä­re noch lan­ge nicht das En­de von Di Bu­du­os Kar­rie­re. „Ich möch­te so lan­ge spie­len, bis mein Sohn mir zu­schau­en kann und da­bei auch ver­steht, was ich da tue. Es wä­re schön, wenn ich ihm das wei­ter­ge­ben könn­te, aber da muss mein Kör­per auch mit­spie­len“, sagt der stol­ze Va­ter.

Aufrufe: 026.2.2019, 13:28 Uhr
RP / Steven SalentinAutor