Sparkassen CUP: Der ASV Dachau holt den Pott!

Niederroth – Frank Peuker hat Wort gehalten. Obwohl der ASV Dachau am kommenden Samstag in Freilassing um das Ticket für die Aufstiegs-Relegation zur Bayernliga kämpft, verzichtete der Stadtwald-Coach darauf, seine Stars zu schonen und stattdessen im Fundus der Zweiten zu wildern. Von den im jüngsten Landesliga-Heimspiel gegen Vilsbiburg eingesetzten ASV-Spielern standen am Mittwoch immerhin acht in der Dachauer Startformation. Vier weitere saßen zunächst auf der Bank, nur einer – Maximilian Kreitmair – war gar nicht mit im Kader.

Herausforderer Sulzemoos setzte auf die in der Bezirksliga gestählten Kräfte, hinzu kam gestern noch, im Vergleich zum jüngsten Derbysieg gegen Jetzendorf, Kapitän Matthias Kovacs.

Und während noch lange Schlangen an der Kasse auf den Einlass warteten, legten beide Teams los wie die Feuerwehr. In den ersten drei Minuten kam der SV Sulzemoos zu zwei guten Chancen. Bilal Solanke scheiterte mit einem Kopfball an Korbinian Dietrich, und wenige Sekunden später wuchtete Christian Hain das Spielgerät über den ASV-Kasten.

Doch auch die Dachauer unterstrichen in den Anfangsminuten, dass sie scharf sind auf ihren zwölften Sparkassencupsieg seit der Premiere in der Saison 1975/1976. Michael Kornprobst zog nach einem Pass von Philipp Schmidt aus zwölf Metern ab, der Ball klatschte an den Innenpfosten des von Markus Eisgruber gehüteten SVS-Tores (6.).

Danach ging es ein wenig rustikaler zur Sache, Dennis Hölzl sah nach einer nicht ganz Regel konformen Grätsche gegen Christian Roth den gelben Karton (14.).

In der Folge übernahmen die Dachauer das Kommando, vor allem Wirbelwind Philipp Schmidt, er scheiterte zweimal per Kopf, konnte von den Sulzemoosern nie ganz ausgeschaltet werden. Eine weitere gute Chance auf das 1:0 in der ersten halben Stunde hatte aber ein anderer Dachauer, Niklas Lenz scheiterte nach 18 Minuten mit einem Schuss aus halbrechter Position am gut reagierenden Eisgruber.

Doch auch die Sulzemooser wussten zu gefallen, vor allem Torjäger Bilal Solanke stellte die ASV-Defensive vor einige Probleme.

In der 36. Minute fiel dann das verdiente Führungstor für die Stadtwälder, und Initiator war – natürlich – Philipp Schmidt. Der von Alexander Delpy angespielte ASV-Irrwisch tanzte auf der rechten Außenbahn Matthias Kovacs aus und passte die Kugel dann so genau an den Fünfer, dass Michael Kornprobst nur noch seinen Fuß in die Flugbahn des Spielgeräts halten musste. Sekunden vor dem Pausenpfiff hätte sich Michael Kornprobst um ein Haar bei seinem Assistenten Philipp Schmidt bedankt, doch der rutschte um Zentimeter an der Hereingabe des Ex-Hilgertshauseners vorbei.

Nach dem Seitenwechsel tauschten beide Trainer zweimal aus. Beim ASV kamen Benjamin Hofmann und Maximilian Bergner ins Spiel, beim SV Sulzemoos durften ab Minute 46 Thomas Edelmann und Johannes Oberacher ihr Glück versuchen.

Und der ASV Dachau sorgte umgehend für klare Verhältnisse, nach einer Eisgruber-Parade gegen Kornprobst markierte Alexander Delpy per Kopf das 2:0. Die Vorarbeit hatte der kurz zuvor eingewechselte Maximilian Bergner mit einem scharf vors Tor getretenen Eckball geleistet (52.). Doch damit nicht genug, nach einer guten Stunde erhöhte Philipp Schmidt nach guter Vorarbeit von Maximilian Bergner und Alexander Delpy mit einem platzierten Schuss ins lange Eck auf 3:0.

Danach war Philipp Schmidts fulminanter Pokal-Auftritt vorbei, unter dem Beifall der Zuschauer machte er Platz für den ASV-Joker Patrick Sturm.

Dann aber hatte auch der zweite Offensivstar des Abends noch seinen großen Auftritt: SVS-Schlitzohr Bilal Solanke luchst seinem Gegenspieler Zvonimir Kulic im Strafraum den Ball ab. Kurzer Haken, Blick nach innen, Pass – und Christian Hain hat keine Mühe, den Ball in verwaiste Tor zu schieben.

Doch als die Sulzemooser Fans wieder hofften, machte Michael Kornprobst nach einem tollen Lupferpass von Lukas Schmitt alles klar (83.).

Stürmischer Applaus für die Sturmkicker

Erstmals stand heuer vor dem Anpfiff des 42. Sparkassencup-Endspieles ein Vorspiel auf dem Programm. Zwei Mannschaften der Sturmkicker des SV Niederroth kickten gegeneinander – es spielten Kinder mit und ohne Handicap in einer Mannschaft. Downsyndrom, Autismus, Entwicklungsverzögerungen, Lernbehinderungen: Dass die Kinder bei den Sturmkickern völlig unterschiedliche Handicaps haben, ist beim Fußball mit den anderen Sturmkickern egal. Sie haben Riesenspaß – und der überträgt sich automatisch auch auf die Zuschauer. Die waren begeistert – und geizten nicht mit Applaus für die von Jürgen Graf und dessen Frau Manuela Knöferl-Graf im September 2012 gegründeten Sturmkicker.

Stenogramm

ASV Dachau - SV Sulzemoos 4:1 (1:0)

ASV Dachau: Korbinian Dietrich, Christian Roth, Zvonimir Kulic, Niklas Kiermeier, Alexander Delpy, Lukas Schmitt, Niklas Lenz, Michael Schwindl, Philipp Schmidt, Thomas Rieger, Michael Kornprobst – Benjamin Hofmann, Maximilian Bergner, Parick Sturm

SV Sulzemoos: Markus Eisgruber, Markus Niedermeyer, Matthias Kovacs, Michael Stiller, Stefan Frimmer, Christian Hain, Andreas Zech, Maximilian Rothfuß (46. Johannes Oberacher), Korbinian Wildgruber, Bilal Solanke, Dennis Hölzl – Matthias Ettenberger, Matthias Schlatterer, Johannes Oberacher

Schiedsrichter: Christian Schuster

Zuschauer: 350

Tore: 1:0 (37.) – Michael Kornprobst. 2:0 (53.) – Alexander Delpy. 3:0 (65.) – Philipp Schmidt. 3:1 (75.) – Christian Hain. 4:1 (83.) – Michael Kornprobst