2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Andreas Lengsfeld hat im Fußballgeschäft trotz junger Jahre schon viel erlebt.
Andreas Lengsfeld hat im Fußballgeschäft trotz junger Jahre schon viel erlebt. – Foto: Simon Tschannerl

Lengsfeld: Enttäuschungen gehören einfach dazu

Andreas Lengsfeld gewährt Einblicke in seine fußballerische Laufbahn. Dabei verrät er auch, wo er Fehler gemacht hat.

Erst stand er im Kasten des ASV Cham, dann an der Linie. Mit Andreas Lengsfeld als Trainer haben die Kreisstädter den größten Erfolg ihrer jüngeren Vereinsgeschichte gefeiert. Im Interview gewährt der Ex-Profi Einblicke in seine fußballerische Laufbahn. Dabei verrät er auch, wo er Fehler gemacht hat.

Schönstes Erlebnis Ihrer Laufbahn ...
Da gibt es wirklich einige. Meine beiden Aufstiege mit dem SSV Jahn Regensburg, mein Wechsel in die Bundesliga zum VfL Bochum, aber auch der Aufstieg als Trainer mit dem ASV Cham in die Bayernliga gehören definitiv dazu.


Bester Kicker, mit dem Sie in einer Mannschaft zusammen gespielt haben ...
Schwierig Frage. Mergim Mavraj fand ich beim VfL Bochum als Innenverteidiger schon ziemlich komplett. Für einen Abwehrspieler konnte er richtig gut kicken.


Bei welchem Verein hatten Sie als Aktiver Ihre schönste Zeit?
Die Zeit bei Jahn Regensburg war schon wirklich top. Wir hatten nicht nur sportlich eine sehr erfolgreiche Zeit, sondern es hat auch in der Mannschaft zu 100 Prozent gepasst. Kameradschaftlich waren das ganz tolle Jahre.


Welches fußballerische Vorbild hatten Sie in Ihrer Jugendzeit?
Ganz klar Oliver Kahn, der mich mit seinen überragenden Leistungen und seiner einzigartigen Mentalität beeindruckt hat.


Was nervt Sie am heutigen Fußballgeschäft?
Zu dieser Frage fällt mir jetzt nichts Gravierendes ein.


Haben Sie irgendetwas in Ihrer Laufbahn bereut?
Im Profi-Fußball braucht man mittlerweile ein Management, das einen Spieler betreut und berät. In diesem Bereich habe ich als junger Spieler Fehler gemacht und wurde nicht gut beraten. Ich glaube, dass mich das eine erfolgreichere Karriere gekostet hat.


Lieblings-Rückennummer ...
Für einen Torhüter die Nummer 1 natürlich.


Gibt es ein Spiel, das Sie nie vergessen werden?
Es gab mehrere Partien, die mir in bleibender Erinnerung geblieben sind. Im Mai 2008 konnten wir mit Jahn Regensburg am drittletzten Regionalliga-Spieltag im ausverkauften Grünwalder-Stadion mit einem 1:0-Sieg – David Romminger hat damals das Tor erzielt – beim TSV 1860 München II die Qualifikation für die seinerzeit neu eingeführte dritte Liga perfekt machen. Die Stimmung im Stadion und die anschließenden Feierlichkeiten waren sensationell. Als Chamer Trainer war im Vorjahr der 8:1-Heimsieg in der Relegation gegen den klassenhöheren ASV Vach ein absolutes Highlight.


Bester Trainer, den Sie hatten?
Am meisten geprägt hat mich Reinhold Breu, der in meinem ersten Seniorenjahr eine Saison mein Trainer beim SSV Jahn Regensburg II war. Reini ist für mich ein herausragender Coach, der eine Mannschaft weiterentwickeln und Spieler besser machen kann.


Sinnloseste Regel im Fußball ...
Ich bräuchte den Videobeweis nicht unbedingt.


Was ist die größte Enttäuschung Ihrer Karriere?
Es gab sicher auch einige negative Momente, von denen ich aber keinen explizit nennen möchte. Solche Erfahrungen gehören im Fußballgeschäft auch dazu.


Lieblings-Fußballschuh ...
Nike Magista


Wo haben Sie auswärts nie gerne gespielt?
Überall, wo eine große Laufbahn um den Fußballplatz war. Auf solchen Anlagen kommt einfach keine richtige Stimmung auf.


Zur Person:
Andreas Lengsfeld startete seine Laufbahn beim TSV Beratzhausen. Über den SC Regensburg, TSV Kareth Lappersdorf und die SG Post Süd Regensburg ging es 2002 in das NLZ der SpVgg Greuther Fürth. Dort kam er zu einigen Einsätzen in der Junioren-Bundesliga. 2002 unterschrieb der Keeper einen Vertrag beim SSV Jahn Regensburg. Zunächst musste er sich in der zweiten Mannschaft der Rot-Weißen beweisen, ehe er den Sprung in den A-Kader schaffte und als Stamm-Torhüter zunächst 2007 die Regionalliga-Rückkehr und in der Folgesaison die Qualifikation für die dritte Liga mitmachen konnte.

2008 wechselte Lengsfeld zum damaligen Erstligisten VfL Bochum, bei dem er aber ohne Profi-Einsatz blieb. Nach einem kurzen Gastspiel bei der SpVgg Weiden, die seinerzeit insolvent ging, wechselte er zum Süd-West Regionalligisten Eintracht Trier (bis 2014). Nach drei Jahren beim ASV Cham beendete Lengsfeld nach ein paar Monaten beim SV Donaustauf seine aktive Laufbahn.

Aufrufe: 011.5.2020, 17:09 Uhr
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