2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielbericht
Einen "kämpferischen, robusten" Gegner erwarten Jonas Betzler (l.) und den TSV Brunnthal am Sonntag in Antdorf  F: Privat
Einen "kämpferischen, robusten" Gegner erwarten Jonas Betzler (l.) und den TSV Brunnthal am Sonntag in Antdorf F: Privat

Betzler erwartet "anders schweres Spiel" in Antdorf

Der Liga-Primus aus Brunnthal tritt am Sonntag (14 Uhr) beim Tabellenletzten an

Der Fußballfachjargon hat dem Fan über die Jahrzehnte die eine oder andere bekannte Floskel beschert, die so oft verwendet wurde, dass sie manch einer nicht mehr hören kann. Vom Duell "David gegen Goliath" wird häufig gesprochen, wenn, wie am Sonntag in Antdorf, das Schlusslicht den ungeschlagenen Tabellenführer empfängt. Ein ungleiches Kräftemessen, das in der Vergangenheit jedoch oft den glücklicheren Ausgang für den Underdog parat hielt. Gerade aufgrund zweier Erfahrungen in den letzten beiden Jahren ist der TSV Brunnthal vor dem ungleichen Kräftemessen gewarnt.

Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen, mit denen die beiden Mannschaften in die Partie gehen, kaum sein: Auf der einen Seite der Tabellenletzte aus Antdorf, dem in 18 Runden gerade einmal zwei Siege gelangen, dessen Abstand zum Relegationsplatz bereits acht Punkte beträgt und der mit 52 Gegentreffern die schlechteste Abwehr der Liga stellt. Andererseits der TSV Brunnthal, der ohne eine einzige Niederlage mit aktuell sieben Zählern Vorsprung auf den ärgsten Verfolger vom Platz an der Sonne grüßt und darüber hinaus die beste Defensive (15 Gegentore) und den torhungrigsten Angriff (66 Buden) stellt.

"Nicht einfacher, sondern anders schwer" sieht Trainer Matthias Betzler die kommende Aufgabe seiner Elf, vor allem, da Teams aus unteren Regionen "für gewöhnlich über Robustheit und Kampf und weniger mit spielerischen Mitteln in solche Partien gehen. Gegen solche Mannschaften ist es schwerer, ins Spiel zu kommen, weil man auch aufpassen muss, sich nicht zu verletzen." Sein System will er im Vergleich zum Kreuth-Spiel (3:0) jedoch nicht verändern. Wie gegen die "Königlichen" wird er seine Mannschaft in einer 3-5-2-Formation aufs Feld schicken, ihr aber mit auf den Weg geben, "sich auf ein kampfbetontes Spiel einzustellen und sich nicht nur auf ihre filigrane Technik zu verlassen." Im Vergleich zur Vorwoche verzichtet Betzler auf Ludwig Böhme, der bereits vor dem Kreuth-Spiel mit einer Oberschenkelzerrung zu kämpfen hatte, jedoch in erster Linie als "Vorsichtsmaßnahme", wie der Trainer betonte. Stand jetzt wird also nur die Position des defensiven Mittelfeldspielers neu besetzt werden, wobei "kurzfristige Änderungen auch im Hinblick auf die Aufstellung des Gegners" durchaus möglich sind.

In den ersten beiden Kreisliga-Spielzeiten wurden mit dem SC Gaissach (1:2) und dem SV Eurasburg (1:1) jeweils zwei spätere Absteiger zu Stolpersteinen für den TSV im Kampf um den Aufstieg. Erfahrungen, die "die Jungs reifen ließen. Deswegen bin ich mir sicher, dass uns das in Antdorf nicht passieren wird. Wir werden sie aber auf keinen Fall unterschätzen." Auch, weil sich der ASV unter seinem neuen Trainer Ali Kaya unter anderem gegen Lenggries mehr als teuer verkauft hat, wo man sich trotz einer bis zur 81. Minute währenden 3:2-Führung am Ende äußerst unglücklich doch noch die Punkte nehmen ließ (4:5). "Antdorf wittert noch seine Chance, da unten raus zu kommen und die Aussicht, dem Tabellenführer endlich ein Bein zu stellen, wird ihnen einen zusätzlichen Motivationsschub geben."

Um vor allem im Hinblick auf "die Entwicklung und die Ergebnisse weiter voll im Plan zu bleiben", wird es auch den Brunnthalern nicht am nötigen Ehrgeiz mangeln. Ein Sieg am Sonntag würde den 15. Sieg im 19. Saisonspiel bedeuten, womit der TSV seine Bestmarke der letzten Saison - in der man dafür allerdings 28 Spiele benötigte - einstellen würde. Betzler & seine Truppe sind gewappnet, um in der unendlichen Geschichte von David gegen Goliath kein weiteres Kapitel mitzuschreiben.

Aufrufe: 012.4.2019, 12:45 Uhr
Josef DillerAutor