2024-05-08T14:46:11.570Z

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Trübe Aussichten: Anfang Oktober löste Jürgen Feistl den bisherigen Trainer Jürgen Staiger ab. Doch auch Feistl konnte den Abwärtstrend der der Antdorfer bislang nicht stoppen. Halmel
Trübe Aussichten: Anfang Oktober löste Jürgen Feistl den bisherigen Trainer Jürgen Staiger ab. Doch auch Feistl konnte den Abwärtstrend der der Antdorfer bislang nicht stoppen. Halmel

Antdorfs Coach Feistl: „Wir sind kein Team“

Kreisliga

Vergangene Saison entging der ASV Antdorf nur um Haaresbreite dem Abstieg . Besser geworden ist es seitdem nicht. Der Kreisliga-Dino geht als Tabellenletzter in die Winterpause. Trainer und Sportlicher Leiter beklagen mangelnden Teamgeist und eine schlechte Einstellung.

Antdorf – Bereits die Hinrunde in der vergangenen Saison war für den ASV Antdorf alles andere als erfreulich. Im Gegensatz zur aktuellen Spielzeit war Situation in der Kreisliga 1 damals noch vergleichsweise gut. Vor einem Jahr ging der ASV mit zwölf Punkten (nach 14 Spielen) in die Winterpause, aktuell hat der ASV nach 15 Partien gerade mal acht Zähler gesammelt. Damit gehen die Antdorfer in ihrer 25. Kreisliga-Saison am Stück als Tabellenletzter und mit einem Rückstand von sechs Punkten auf den Relegationsplatz ins neue Jahr.

„Wir sind kein Team“, ist für Jürgen „Jimmy“ Feistl, der nach dem Rücktritt von Jürgen Staiger das Traineramt Anfang Oktober übernommen hat die Hauptursache für die Misere beim Schlusslicht. „Viele schauen nur auf sich und schimpfen auf die anderen“, sieht Feistl einige Quertreiber in der Mannschaft des Kreisliga-Dinos. In die gleiche Kerbe schlägt Ernst Winkler, der Sportliche Leiter beim ASV. „Bei ein paar Leuten fehlt es an der Einstellung.“

Dabei sah es für die Antdorfer nach dem Nerven aufreibenden Abstiegskampf der vergangenen Saison, der mit dem Klassenerhalt über die Relegation ein glückliches Ende fand, gar nicht mal so schlecht aus. Gleich zwölf Neuzugänge machten zuvor doch eher kleinen Kader erheblich größer. Allerdingsfunktionierte die Integration der Neuen nicht so wie gewünscht. Die ASV-Verantwortlichen waren zuversichtlich, Leistungsträger wie Max Panholzer (wechselte zum FC Penzberg) oder Markus Winkler (langwierige Verletzung) einigermaßen ersetzen zu können.

Diese Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht. Zwar legte der ASV einen mit dem 5:0-Heimsieg gegen Aying einen Traumstart hin, danach aber ging es stetig bergab. Ende September warf Coach Staiger nach einem 1:4 auf eigenem Platz gegen Murnau entnervt das Handtuch. In den folgenden sieben Spielen unter Feistl wurde es dann aber auch nicht wirklich besser, weil immer wieder Führungsspieler, wie beispielsweise Aleks Simic oder Michael Oberpriller, fehlten und sich die Mannschaft durch undiszipliniertes Auftreten immer wieder selbst schwächte. Sieben rote und eine gelb-rote Karte bedeuten auch in der Fairnesstabelle der Kreisliga 1 den letzten Platz. Winkler will trotz der bisherigen Horrorbilanz mit nur zwei Siegen und zwei Unentschieden, dafür aber elf Niederlagen, die Flinte nicht ins Korn werfen. „Wir waren in vielen Spielen auf Tuchfühlung mit den Gegnern.“ Er setzt auf die Rückkehrer wie seinen Sohn Markus sowie Paliogiannis Hrisovaladis und Patrick Deschlmaier, die im neuen Jahr wieder fit sein werden.

Die Lücken, die einige bereits feststehende Abgänge reißen, sind damit aber nicht gefüllt. Andreas Schneeweiß und Florian Himmelstoß kehren großer Wahrscheinlichkeit nach wieder zum FC Penzberg zurück. Kevin und Manuel Diemb sollen sich dem Vernehmen nach dem Bezirksligisten MTV Berg anschließen. „Der Abgang von Manuel schmerzt schon“, sagt Winkler angesichts der elf Tore des besten Antdorfer Angreifers. Allerdings hat sich Diemb bei den ASV-Fans aufgrund seiner geringen Laufbereitschaft nicht nur Freunde gemacht. Erschwerend kommt hinzu, dass Torhüter Niki Fischer nach dem Jahreswechsel aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen wird. „Mit nur einem einzigen Torwart wird es schon eng“, räumt Coach Feistl ein.

Er selbst ist sich auch noch nicht ganz sicher, ob er in Antdorf weitermacht. „So ein Trainerjob muss auch Spaß machen. Und wenn das nicht mehr der Fall ist, wird es schwierig“, gesteht Feistl, der in den kommenden Tagen noch Gespräche mit den ASV-Verantwortlichen führen will. „Jimmy ist in einer schwierigen Zeit eingestiegen, er hat das Team auch nicht gekannt. Vom Typ her passt er gut zu uns“, so Winkler. Er hofft, dass Feistl weiterhin Trainer in Antdorf bleibt. Gleichzeitig hofft er auf den einen oder anderen routinierten einheimischen Spieler, der dem Team vielleicht schon in der Frühjahrsserie unter die Arme greift. Ansonsten klammert er sich an eine Regel aus einer anderen Sportart: „Es heißt doch, dass angeschlagene Boxer am gefährlichsten sind“, so Winkler.

Trübe Aussichten: Anfang Oktober löste Jürgen Feistl den bisherigen Trainer Jürgen Staiger ab. Doch auch Feistl konnte den Abwärtstrend der der Antdorfer bislang nicht stoppen. Halmel
Aufrufe: 028.11.2018, 18:10 Uhr
Weilheimer Tagblatt / Roland HalmelAutor