Siegtor mit dem Schlusspfiff: Thalhammer der Held

Freising – Ganz am Ende, es lief bereits die zweite Minute der Nachspielzeit und etliche Zuschauer hatten sich schon auf den Weg zum Parkplatz gemacht, nahm die Sache noch einmal gehörig Fahrt auf. Nureddin El Sayed drosch eine allerletzte Flanke in den Strafraum, Manuel Fantl stieg hoch und köpfelte aus kurzer Distanz aufs Tor. Den Versuch konnte Simbachs Keeper Fabian Taube gerade noch zur Seite abwehren, im Nachsetzen waren die Gäste aber geschlagen: Sebastian Thalhammer stocherte das Leder über die Linie und bescherte den Seinen so doch noch einen Auftakt-Dreier. Es war das Paradebespiel für einen Lucky Punch: Weil das Siegtor quasi mit dem Schlusspfiff fiel.

„Natürlich war das heute ein glücklicher Erfolg“, gab denn auch Freisings Co-Trainer Fabian Herrmann zu. „Jedoch muss man auch die Moral der Mannschaft loben.“ Die hätte nicht zurück gesteckt, hatte sich auch von einem zweimaligen Rückstand nicht entmutigen lassen. „Spielerisch müssen wir uns natürlich verbessern.“

Insgesamt klappte nicht viel, vor allem Zweikampf- und Defensivverhalten waren noch weit entfernt vom Niveau eines Tabellenführers.

Dabei startete die Partierecht vielversprechend für den SEF. Keine fünf Minuten waren gespielt, als das Leder bereits im Simbacher Kasten zappelte. Andi Manhart, Freisings Offensivjuwel, das von einigen namhaften Bayern- und Regionalliga-Teams umworben war, in der letzten Woche aber seine Zusage gab für ein weiteres Jahr, schlug eine präzise Ecke in den Strafraum. Dort setzte sich Neuzugang Didier Nguelefack robust gegen Keeper Taube durch. Über Andi Schredl landete das Leder schließlich bei Florian Schmuckermeier, der aus zehn Metern das 1:0 in die Maschen zirkelte (4.). Wer jedoch dachte, die frühe Führung würde den Hausherren Auftrieb geben, der irrte. Freising hatte zwar zunächst mehr vom Spiel, doch Simbach blieb stets gefährlich. Und während sich Freising lediglich bei Distanzschüssen dem Kasten näherte, schlugen die Inntaler zwei Mal bei Standards zu: Erst verteidigten die Freisinger eine Ecke zu fahrlässig, Spielbauer staubte am langen Pfosten ab (25.). Kurz vor dem Pausenpfiff verteidigten es die Eintracht-Kicker nach einem weiten Freistoß zu schläfrig, Christoph Behr hatte wenig Mühe, das 2:1 zu markieren (44.).

Nach dem Pausenpfiff nahm die Partie Fahrt auf und bot ein munteres Offensiv-Spektakel. Zunächst egalisierte Andreas Hohlenburger nach einem feinen Zuspiel von Schmuckermeier (55.), ehe Simbach nur zwei Minuten später erneut nach einer Ecke zuschlug und wieder davon profitierte, dass Freising nicht konsequent genug verteidigte (57.). Doch die Lerchenfelder wollten den erneuten Rückstand nicht hinnehmen und stemmten sich gegen den Punktverlust. Diesmal servierte Hohlenburger von rechts, im Zentrum stieg Nureddin El Sayed am höchsten und nickte punktgenau zum 3:3 ein (60.). In der Schlussphase rettete SEF-Keeper Stefan Wachenheim dann erst in höchster Not gegen Schlettwagner (80.), ehe die Simbacher auch noch das Quergebälk trafen.

SE Freising - ASCK Simbach 4:3 (1:2).

Aufstellung: Wachenheim – Schredl, Mayr, Schmid, Schleicher (51. El Sayed) – Thalhammer - Manhart, Schmuckermeier (88. Fantl), Nguelefack (51. Kirchberger), Tiric – Hohlenburger

Tore: 1:0 Schmuckermeier (4.), 1:1 Spielbauer (25.), 1:2/2:3 Behr (44./57.), 2:2 Hohlenburger (55.), 3:3 El Sayed (60.), 4:3 Thalhammer (90.+2).

Schiedsrichter: Benjamin Senger (TSV Haunstetten).

Zuschauer: 120