Meisterschaftsfortsetzung: Trainer geteilter Meinung

Am heutigen Samstag veröffentlichen wir nun die Meinungen von Trainern aus der 2. und 3.Division, gestern gingen Aussagen von Trainern aus der Ehrenpromotion und 1.Division online.

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Ehrenpromotion 20/21

Am Mittwoch teilte die FLF bekanntlich mit, dass u.a. die Meisterschaften der unteren Divisionen (EP – D3) am 10.Januar fortgesetzt werden sollen, sofern es die Covid-19-Pandemie und die damit zusammenhängenden Maßnahmen zulassen. Wir haben daraufhin jeweils einen Trainer pro Liga darum gebeten, uns auf folgende Frage zu antworten:

Am 10.Januar soll die Meisterschaft in den unteren Ligen fortgeführt werden. Entsprechend hätte man nur neun Tage, um Mannschaftstraining und vielleicht ein, zwei Testspiele zu organisieren. Ist es realistisch, eine solche Vorbereitung durchzuziehen und wenn nicht, was wären alternative Vorschläge?

2.Division, 1.Bezirk: Ruben Brito, Heiderscheid-Eschdorf

"Der 10.Januar ist für mich als Wiederaufnahmetermin gar nicht realistisch! Hier im Norden wissen wir ja, wie die Wetterbedingungen dann sein werden, Januar bedeutet Schnee und Regen und für die kleinen Vereine wie bei uns, die nur über einen Rasenplatz verfügen, wird es quasi unmöglich sein, zu trainieren. Uns fehlt auch der Kader dafür und wenn wir dann noch ein Freundschaftsspiel bestreiten sollen, bleiben nur noch zwei Trainingstage.

Wir wollten uns noch eventuelle Neuzugänge anschauen und testen, das ist aber in dieser kurzen Zeit fast nicht drin. Dazu kommt, dass solche Spieler im Januar noch bei ihren bisherigen Vereinen spielen können. Diese würden dann erst in der ersten Februarwoche zu uns stossen um dann eine Woche später mit der Mannschaft aufzulaufen.

Wenn Mannschaften wegen einem positiven Corona-Fall nicht spielen können, ist es dann richtig, wenn wir unsere Partien im Matsch spielen und jene Teams vielleicht einige Wochen später auf einem ordentlichen Platz oder bei besseren Wetterbedingungen antreten sollen?

Im Großen und Ganzen bereitet die Situation uns Trainern viel Kopfzerbrechen, dazu kommt dann noch der sportliche Druck. Wieviele von uns “überleben” es, wenn Spiele verloren werden?"

2.Division, 2.Bezirk: Gilles Wagner, Koerich

"Man muss als erstes festhalten, dass es gut ist, ein Ziel zu haben, das da heißt, am 10.Januar wieder zu beginnen, wenn die Umstände es bis dahin wieder erlauben, Fußball zu spielen! Doch ich bin der Meinung, dass man eigentlich gar nicht von einer Vorbereitung sprechen kann!

In den Wochen, während denen man in kleinen Gruppen trainiert, kann man individuelle Elemente besser einstudieren als mit der kompletten Gruppe. Andererseits sind nur neun Tage Gruppentraining überhaupt möglich! Wenn man in diesen ein oder zwei Testspiele einrechnet, bleiben maximal drei Einheiten, bevor die Meisterschaft wieder losgeht, was natürlich alles andere als optimal ist!

Ich denke aber, dass die Lust bei den Spielern einfach da ist und es deshalb gut ankommt, wieder anfangen zu können. Als Trainer stellst du dir aber auch noch andere Fragen. Mich stört der Fakt einfach sehr, dass bei diesen gefällten Entscheidungen die Clubs, die nicht in der BGL Ligue spielen, rein gar nichts zählen. Wenn man bis zum 20.Dezember spielt, ist es einfach, am 10.Janaur wieder im Rhythmus zu sein.

Wir wollen am 10.1. von Null auf Hundert starten, dadurch wieder massiv die Kontakte fördern, wobei wir wissen, dass dies viele positive Corona-Fälle generieren kann. Wie lange werden die Arbeitgeber der Spieler dies mitmachen, wenn es heißt, man soll die Kontakte reduzieren, die Fußballer aber drei- oder viermal die Woche ihrem Hobby nachgehen, bei dem sich Menschen kreuzen?

Alles in Allem kann man es in der aktuellen Situation aber nie wirklich richtig machen, es liegt also an uns allen, so gut wie möglich damit umzugehen."

3.Division: Eric Braun, Schouweiler

"Wir dachten uns schon, dass eine der einzigen Möglichkeiten, um die Verspätungen aufzuholen, sei eben, dass die FLF entscheiden würde, früher anzufangen. Aus diesem Grund hatten wir die Winterpause für unsere Spieler vorgezogen, so dass wir am 21.11. bereits wieder mit dem Training in Gruppen à vier Spieler anfangen werden.

Sicherlich sind das keine idealen Bedingungen, um am 10.Januar bereit zu sein, aber im Moment herrschen ja auch anormale Umstände. Wir müssen uns alle anpassen, damit wir die neue Saison alle so gut wie möglich fertig spielen können.

Im Januar waren die Spielfelder oft gut, aber natürlich ist es dennoch möglich, dass wieder verschiedene Begegnungen ausfallen werden. In dem Fall müssen noch genügend Ersatztermine vorhanden sein, um diese dann nachzuholen. Aus dem Grund verstehe ich die Entscheidung der FLF."