Saisonplanung: weniger Zeitdruck durch Corona?

Eigentlich müssten die Sportredaktionen dankbar sein, dass viele Clubs die Gunst der Stunde nutzten um die Planungen für die kommende Saison – wann auch immer diese beginnen mag – frühzeitig in Angriff zu nehmen. Am 22.April wurde von der FLF die Saison 2019-2020 mit Ausnahme der BGL Ligue für endgültig beendet erklärt, die höchste Spielklasse folgte etwas später. Einen Tag zuvor wurden bereits erste Spielerwechsel bekannt, in den folgenden Wochen fing sowohl das Spieler- als auch das Trainerkarussell mächtig und sehr früh an zu drehen.

Dass viele Vereine die scheinbar zusätzliche Zeit nutzten, um ihre neuen Mannschaften früher zusammenzustellen, scheint erst einmal logisch und ist auch legitim. Doch ist dem wirklich so? Wurde in den letzten vier oder fünf Wochen nicht einfach nur das öffentlich, was sonst um diese Zeit nur hinter den Kulissen passiert, da dann ja die Saison noch läuft und man aus Respekt gegenüber den Vereinen von wechselwilligen Spielern die Transfers erst nach dem Saisonende mitteilt?

Die Clubs, die nicht gleich agierten, riskieren dabei aber den Anschluss in Sachen Kaderplanung zu verpassen. Und da Spieler wohl im Allgemeinen nicht mehr die Forderungen stellen können, wie in den vergangenen Jahren gewöhnt, werden zu normalen Zeiten schwer zu realisierende Transfers plötzlich möglich. Eine Fusion wie die zwischen Hamm und Mühlenbach trägt dann noch ihren Teil dazu bei, dass mehr gute Spieler auf dem Markt sind, wie üblicherweise zu einem Saisonende. Somit können einige Karten für die Spielzeit 2020-2021 neu gemischt werden – man darf gespannt sein, zumal die Transferzeit ja noch nicht vorbei ist!