2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
F: Reimar Ott
F: Reimar Ott

Arminias Frauen starten in die Zweitligasaison

Der Aufsteiger Arminia Bielefeld ist am ersten Spieltag beim professionell aufgestellten SV Werder Bremen klarer Außenseiter.

Die erste Saison in der 2. Fußball-Bundesliga kann anfangen! Voller Vorfreude blicken Spielerinnen und Offizielle von Arminia Bielefeld dem morgigen ersten Spieltag entgegen – auch wenn der Auftaktgegner des Aufsteigers Werder Bremen heißt.

„Werder ist eine große Nummer in dieser Klasse“, weiß Markus Wuckel, „die arbeiten unter Erstligabedingungen und haben nach dem Abstieg ihren kompletten Kader halten können.“ Dementsprechend bezeichnet der Arminentrainer sein Team als „ganz klaren Außenseiter“, hat aber schon den einen oder anderen taktischen Pfeil im Köcher, mit dem er den Favoriten ärgern zu können glaubt. „Wir wollen da mutig, aber nicht zu mutig auftreten, denn Mut und Dummheit liegen oft nah beieinander“, wird Wuckel im Hinblick auf seinen Matchplan schon beinahe philosophisch. Details will er aber nicht preisgeben: „Bremen hat eine so gute Scouting-Abteilung – die lesen vor so einem Spiel garantiert auch die Bielefelder Zeitungen“, möchte er dem Gegner nicht in die Karten spielen.
Auch Neuzugang Annabel Jäger ist vor dem ersten Zweitligaauftritt mit ihrem neuen Klub gespannt, wie sich der Aufsteiger beim Absteiger verkaufen wird. „Schön, dass es endlich los geht“, sagt die 22-Jährige: „Wir haben so viel geackert und geschwitzt, da will man natürlich endlich wissen, wozu das alles gut war.“

Die Art und Weise, wie ihre Mannschaft sich auf die Saison vorbereitet hat, war für die trotz ihrer Jugend schon weit herumgekommene Spielerin, die über die Stationen FC Gütersloh, VfL Wolfsburg, BV Cloppenburg und FSV Gütersloh zu Arminia Bielefeld gestoßen ist, eine neue Erfahrung.

„Dass ein Team vornehmlich über die Athletik und den Kampf kommt, habe ich in dieser Form noch nicht erlebt“, attestiert Jäger ihrem Coach „eine spezielle Herangehensweise an den Fußball“, die bei ihr gut angekommen ist. „Markus hat die Fähigkeit, immer noch ein paar Prozent aus uns herauszukitzeln“, erzählt sie, „zudem ziehen wir alle an einem Strang und pushen uns enorm untereinander.“ Wobei der Teamgeist auch durchaus stressresistent ist. „Wenn einem mal etwas quer sitzt, kotzt man sich kurz aus – dann ist es aber auch gut“, lobt Jäger, dass die Chemie in der Mannschaft hundertprozentig stimmt.
In Bremen trifft die Offensivspielerin, die als kaufmännische Angestellte bei einem großen Unternehmen in Verl arbeitet, gleich auf viele alte Bekannte wie Stephanie Goddard, Maren Wallenhorst oder Lisa Scholz, die alle früher in Gütersloh gekickt haben. „Das gibt vor dem Spiel sicher ein großes Hallo“, glaubt sie.

Für die 90 Minuten sind die alten Freundschaften aber vergessen. „Bremen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, aber wir brauchen uns dort gewiss nicht zu verstecken“, macht Jäger sich und ihren Teamkolleginnen Mut. Vielleicht könne der Neuling von der Situation, dass man beim erklärten Liga-Favoriten nicht viel zu verlieren habe, sogar profitieren. „Auf jeden Fall wissen wir am Sonntag um 16 Uhr genau, wo wir stehen“, sagt Jäger, „und das ist ja immerhin auch schon etwas.“

Aufrufe: 026.8.2016, 16:30 Uhr
Hans-Joachim KasparsAutor