2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligabericht
<b>F: Leifer</b>
<b>F: Leifer</b>

"Anhänger an Geschenken": Hankofen dennoch geschlagen

8. Spieltag - Freitag: Heimstetten unterliegt cleveren Dachauern nach drei Kontergegentreffern mit 2:3 und purzelt von der Tabellenspitze

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Jede Niederlage tut weh, aber das Freitags-0:2 der SpVgg Hankofen-Hailing im Ostbayern-Duell gegen die DJK Vilzing war besonders bitter. Denn der Vorletzte unterlag im Derby vor 650 Zuschauern äußerst unglücklich. Hankofen war das bessere Team, konnte ein halbes Dutzend klarster Chancen nicht nutzen und wartet damit weiter auf den ersten Saisonsieg. Im oberbayerischen Kräftemessen kamen die konterstarken Dachauer zu einem Achtungserfolg beim SV Heimstetten, der die Spitzenreiterrolle nach der zweiten Liga-Niederlage in Serie abgeben musste.


SpVgg Hankofen-Hailing - DJK Vilzing 0:2 (0:0)
Das Ergebnis täuscht über das Chancenverhältnis hinweg. Vor allem hätte es nach neun Minuten Rot gegen Vilzings Matthias Graf nach Foulspiel an Tobias Richter wegen Notbremse geben müssen. Schon bis zur Pause hatten die Hausherren zahlreiche Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Tobias Biermeier vergab aussichtsreich (13.), Marius Dimmelmeiers Schuss wurde noch abgeblockt (17.), Granit Bilalli konnte einen Alleingang nicht verwerten (38.) und Philipp Weber scheiterte per Distanzschuss, den Nachschuss setzte Tobias Richter drüber (49.). Die Gäste hatten eine Kopfballchance durch Daniel Völkl (22.). Zur Pause wäre eine deutliche Führung für Hankofen gerecht gewesen. Nach der Pause entschied zu allem Überfluss ein aus Sicht der Hausherren ungerechtfertigter Strafstoß die Partie. Tobias Beck war am Ball, Christian Kufner hielt drüber und fiel. Den Strafstoß setzte Benedikt Schmid in die Maschen (50.). Hankofen tat alles, wollte das Derby drehen. Die klarste Gelegenheit vergab Fabian Burmberger, der aus wenigen Metern den Ball über das leere Tor setzte (69.). In der Nachspielzeit gelang Simon Ertl noch das zweite Vilzinger Tor per Solo, was letztlich keine Bedeutung mehr hatte, den Spielstand aber auf 0:2 schraubte. "Ich kann mich über diesen Sieg nicht richtig freuen. Wir hatten einen Anhänger an Geschenken dabei, die der Gegner nicht genutzt hat", befand Vilzings Trainer Uli Karmann offen und ehrlich. Hankofens Coach Vitus Nagorny sagte: "Ich habe in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel von uns gesehen. Leider haben wir die Tore nicht erzielt."
Schiedsrichter: Florian Fleischmann (Burglengenfeld) - Zuschauer: 650
Tore: 0:1 Benedikt Schmid (50. Foulelfmeter), 0:2 Simon Ertl (90.+4)



SV Heimstetten - TSV 1865 Dachau 2:3 (1:1)
Das war's vorerst mit der Rolle als Spitzenreiter. Der SV Heimstetten verliert binnen einer Woche zum dritten Mal mit 2:3 - unter anderem am Dienstag im Pokal gegen Regionalligist TSV Buchbach - und purzelt somit von der Tabellenspitze. Den Hoaschdengern schien der kraftraubende Pokalauftritt gegen Buchbach zu Beginn der Partie noch in den Knochen zu stecken. Die Dachauer hatten zunächst nämlich wesentlich mehr vom Spiel, per Konter schloss Dominik Schäffer bereits in Minute neun zum absolut nicht unverdienten Dachauer Führungstreffer ab. Vom SVH war bis dahin nicht viel zu sehen, in Minute 37 musste ein Standard herhalten. Sebastiano Nappo - selbst gefoult - vollstreckte, der Ball prallte übers Lattenkreuz in die Maschen. Zuvor vergab Dachau eine Riesenchance zum 0:2, ging aber in Minute 70 erneut in Front. Nicolas Walz vollendete den nächsten effektiven TSV-Konter und musste im Zentrum nur noch einschieben. Quasi direkt im Gegenzug wurde dann aber Nappo schön auf außen freigespielt, bediente Goalgetter Orhan Akkurt - per Kopf an die Latte und drin war er (72.). Nun war Heimstetten endlich dran, den entscheidenden Wirkungstreffer setzte aber erneut Dachau. Nach einem Heimstetter-Ballverlust am gegnerischen Strafraum startete Fabian Negele einen Vollsprint Richtung SVH-Kasten und versenkte den dritten TSV-Kontertreffer eiskalt im rechten unteren Toreck. Fünf Minuten vor Schluss kassierte Heimstettens Daniel Steimel die zweite Ampelkarte binnen vier Tagen. Bitter für den SVH, auf den nun das Topspiel-Derby gegen den VfR Garching wartet.
Schiedsrichter: Benedikt Öllinger (Riedlhütte) - Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Dominik Schäffer (9.), 1:1 Sebastiano Nappo (37.), 1:2 Nicolas Walz (70.), 2:2 Orhan Akkurt (72.), 2:3 Fabian Negele (80.)
Gelb-Rot: Daniel Steimel (85./SV Heimstetten/wiederholtes Foulspiel)






Vorschau - die Freitagsspiele:

SpVgg Hankofen-Hailing - DJK Vilzing (Fr 18:00)
(Bilanz: 7 Siege SpVgg - 2 Remis - 8 Siege DJK - zuletzt: 0:2 am 02.11.14)*
Die Lage bei der SpVgg Hankofen-Hailing ist vor dem ostbayerischen Duell mit der DJK Vilzing nicht einfacher geworden. Nach der Trennung von Udo Tolksdorf und Sebastian Pleintinger ist der Kader der Niederbayern kleiner geworden. "So etwas gibt es halt im Fußball", sagt Hankofens Trainer Vitus Nagorny dazu. Der muss zudem noch auf Neuzugang Nicolas Jaeger verzichten. Richard Schneider ist am Meniskus operiert worden. Christian Schedlbauer macht im Aufbautraining nach seinem Kreuzbandriss Fortschritte, ist aber noch ein gutes Stück von der nötigen Fitness entfernt. Dafür stehen Daniel Hofer und Michael Gröschl wieder zur Verfügung. Gröschl könnte nach den beiden Abgängen in die Startelf rücken. "Vilzing ist ein richtig guter Gegner. Da muss bei uns alles passen, damit wir erfolgreich sind", weiß Nagorny, dass die Aufgaben nicht leichter werden. Die Gäste wollen sich auf ihr Spiel konzentrieren, das zuletzt trotz des 3:1-Heimerfolgs gegen Ruhmannsfelden nicht passte. "Wir haben nicht gut gespielt, uns viele einfache Fehler erlaubt und waren nicht zielstrebig genug. Das muss in Hankofen besser werden, ansonsten wird dort nichts zu holen sein", betont DJK-Coach Uli Karmann, der an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt. "Hankofen hat ein paar überdurchschnittliche Bayernligaspieler in ihren Reihen. Der aktuelle Tabellenstand entspricht nicht dem Potenzial der Truppe", meint der 49-jährige Deggendorfer. Auch bei den Oberpfälzern gibt es einige personelle Fragezeichen. Markus Dietl plagt sich mit einer hartnäckigen Grippe herum, Stefan Novikow beklagt Wadenprobleme. "Ich gehe aber davon aus, dass beide Spieler auflaufen können", verrät Karmann. Ob Michael Hamberger, der an einer Knöchelverletzung laboriert, spielen kann, ist hingegen sehr fraglich. Benedikt Schmid und Matthias Graf konnten am Dienstag das erste Mal wieder voll am Mannschaftstraining teilnehmen und werden eventuell auf der Ersatzbank Platz nehmen. Simon Ertl ist aus dem Urlaub zurück und steht wieder im Kader.


SV Heimstetten - TSV 1865 Dachau (Fr 19:00)
(Bilanz: 1 Sieg SVH - kein Remis - kein Sieg TSV - zuletzt: 4:2 am 11.08.14)*
Letztes Wochenende hat es auch den SV Heimstetten erwischt. Beim starken TSV Landsberg musste der SVH den Platz mit 2:3 als Verlierer verlassen und kassierte damit die erste Saisonniederlage. Im Totopokal am Dienstag waren die Heimstetter nahe dran an der Überraschung gegen den TSV Buchbach, doch in der Schlussphase drehte der Regionalligist das Match noch und setzte sich am Ende mit 3:2 durch. Nun wollen die Hausherren gegen den TSV Dachau schleunigst wieder in die Erfolgspur zurück und die Tabellenführung untermauern. "Aufgrund der vielen Ausfälle und der harten englischen Wochen durch Liga und Pokal, kommen wir im Moment mehr als auf dem Zahnfleisch daher. Nichtsdestotrotz werden wir versuchen am Freitag unsere letzten Kräfte zu bündeln, um gegen eine starke Dachauer Mannschaft die Oberhand zu behalten und den Platz als Sieger zu verlassen", gibt SVH-Coach Heiko Baumgärtner seinen Schützlingen mit auf den Weg. Verzichten muss der Primus auf Christoph Schleger (Oberschenkelverletzung), Sandro Wolfinger (Leistenverletzung), Michael Steppan (Nasenbeinbruch), Gilbert Diep (Grippe), Lukas Riglewski (Oberschenkelverletzung), Valentin de La Motte (Auslandssemester) und Fabian Lüders (Urlaub). Orhan Akkurt, Sebastian Paul und Clemens Kubina sind angeschlagen, ob sie auflaufen können entscheidet sich erst kurzfristig. Die Gäste sind immer noch ein wenig auf der Suche nach Konstanz. Zwei Siege stehen zu Buche, demgegenüber stehen zwei Remis und drei Niederlagen. "Für uns wird es natürlich ein ganz schweres Spiel bei einem der Topfavoriten der Liga. Wichtig für uns wird sein, dass wir kompakt stehen und immer ein Auge auf Orhan Akkurt haben und dann auch selbst die Initiative ergreifen und nach vorne spielen. Bis jetzt hatten wir in jedem Spiel sehr viel Ballbesitz und waren spielbestimmend, aber unterm Strich springt zu wenig dafür raus. Deshalb müssen wir uns für den ganzen Aufwand, den wir betreiben, auch mal belohnen", fordert TSV-Chefanweiser Marcel Richter, der auf die Dienste von Manuel Stangl (Kreuzbandriss), Philipp Englich (Muskelfaserriss), Michael Zach (Erkältung), Dennis Hölzl und Ioannis Alatzas (beide Urlaub) verzichten muss.


* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)
Aufrufe: 021.8.2015, 21:28 Uhr
mwi/dme/zisAutor