2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Am Eingangstor Nordstraße haben Störenfriede Rauchbomben und Bengalfeuer in den Stadioninnenraum geworfen. Foto: Frank Korn
Am Eingangstor Nordstraße haben Störenfriede Rauchbomben und Bengalfeuer in den Stadioninnenraum geworfen. Foto: Frank Korn

Angriff von draußen

Beim Landesklassespiel der A-Junioren im Harthaer Industriestadion gibt es unschöne Szenen. Nicht zum ersten Mal.

Diesmal kommen die Störfeuer von außen. Es läuft die zweite Halbzeit im Fußballspiel der Landesklasse A-Junioren zwischen der Spielgemeinschaft Geringswalde/Hartha und dem Döbelner SC am Mittwochabend im Harthaer Industriestadion. Die Täter schleichen sich am Tor Nordstraße an, das aus Sicherheitsgründen geschlossen ist, und werfen Rauchbomben sowie Bengalfeuer in den Stadioninnenraum.
Es bildet sich dichter Qualm, der über das Spielfeld zieht. Aus den Reihen der Zuschauer fliegt ein Blitzknaller auf das Spielfeld. Das Spiel ist zu diesem Zeitpunkt aufgrund einer Verletzung unterbrochen. Schiedsrichter Christopher Fiebig schickt die Mannschaften in die Kabinen.

Der Unparteiische holt die Trainer der beiden Mannschaften, den Stadionsprecher und Vertreter des Sächsischen Fußball-Verbandes zusammen. Er fordert den Stadionsprecher sowie die Trainer auf, beruhigend auf die Fangruppen einzuwirken, und droht bei einem weiteren Vorfall einen Spielabbruch an. Mit dieser Ansage liegt Fiebig richtig. Das Spiel geht letztendlich ohne weitere Vorkommnisse mit einem 1:1-Unentschieden zu Ende.

Im Oktober des vergangenen Jahres war es in einem Landespokalspiel zwischen den beiden Mannschaften schon einmal zu schlimmen Vorfällen gekommen. Auch damals waren während des Spiels Bengalfeuer und Feuerwerkskörper gezündet worden. Nach dem Abpfiff der Begegnung kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen, die dann von Ordnern und Polizei beendet wurden.

Aus diesen Vorfällen im Oktober hatten die Verantwortlichen ihre Lehren gezogen. Nur der Eingang Döbelner Straße war geöffnet. Zwei Security-Kräfte kontrollierten die Zuschauer. Die beteiligten Vereine – SV 94 Geringswalde/Schweikershain und BC Hartha sowie Döbelner SC – stellten insgesamt zehn Ordner. Zudem war im Stadion Alkoholverbot angeordnet worden. „Es ist traurig, dass es dennoch zu solchen Vorfällen gekommen ist, dass das Spiel vor einem Abbruch stand. Die klaren Ansagen von Schiedsrichter Fiebig waren richtig. Er ist mit Ruhe und Konsequenz vorgegangen“, sagte BC-Präsident Matthias Scheidig. Die Störenfriede konnten nach ihrer Aktion unbehelligt abziehen. Die vom Ordnungsamt der Stadt Hartha informierte Polizei sorgte dafür, dass es nach dem Abpfiff ruhig blieb. Die beiden Trainer Toni Vogel (SG) und Reinhard Pötzsch (DSC) bedauern die Vorfälle. Die Vereine hätten im Vorfeld die notwendigen Maßnahmen ergriffen. Gegen einen Angriff von außerhalb des Stadions seien sie machtlos, waren sich beide Trainer einig.

Mit dem 1:1-Unentschieden können beide Mannschaften leben. An ihrer jeweiligen Tabellensituation ändert sich nichts. Die Döbelner hatten in der ersten Hälfte mehr vom Spiel, gerieten aber in Rückstand, als Tobias Naumann nach einem Pfostenschuss eines Teamkameraden nur noch einschieben musste. Für die Gäste ergaben sich auch in der zweiten Hälfte einige gute Möglichkeiten. Eine davon nutzte Chris Liebmann zum Ausgleich.

Aufrufe: 06.5.2016, 17:31 Uhr
Frank KornAutor