2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Im Hinspiel hatten die Amberger (in gelb) die Nase vorn und siegten am Ende knapp mit 3:2.  Foto: Brückmann
Im Hinspiel hatten die Amberger (in gelb) die Nase vorn und siegten am Ende knapp mit 3:2. Foto: Brückmann

Amberg will sich in Weiden befreien

Im Oberpfalzderby kämpfen der FCA und die SpVgg gegen die Krise +++ Beide wollen mit einem Sieg endlich wieder in die Erfolgsspur finden

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Von wegen stille Zeit – sowohl die Spvgg SV Weiden (20 Punkte) als auch der FC Amberg (24) können von einem sportlich entspannten Jahresende kaum reden. Traten beide in dem seit Jahrzehnten emotionsgeladenen Derby gegeneinander an, dann hatte zumindest einer der Kontrahenten stets den Blick nach oben. In dieser Saison der Fußball-Bayernliga Nord ist das anders: Beide zählen zu den Teams auf der Schattenseite der Tabelle und hinken den eigenen Erwartungen erheblich hinterher. Umso wichtiger ist deshalb das Aufeinandertreffen an diesem Samstag (14 Uhr) im Weidener Sparda-Bank-Stadion.

Beim Hinspiel in Amberg sahen die 750 Zuschauer zwar einen 3:2-Sieg der Mannschaft von Trainer Günter Brandl, doch die FCA-Fans erlebten auch das 0:1 durch den Ex-Amberger Ibrahim Devrilen, das 1:1 durch Julian Ceesay, das 1:2 durch Ralf Egeter und schließlich das 2:2 und 3:2 durch Andre Karzmarczyk. Der erlebte in diesem Spiel, seinerzeit war Tomas Galasek noch Trainer in Weiden, eine Sternstunde, um dann nie mehr so richtig auf die Beine zu kommen. Das mag irgendwie symptomatisch sein für die Amberger, die mittlerweile viermal in Folge nicht mehr gewinnen konnten. Und weil die Begegnungen gegen den Würzburger FV und SV Erlenbach ausgefallen sind, rutschte die Brandl-Elf auf den zwölften Rang ab.


„Vor Weiden und Ammerthal landen“

Es läuft nicht rund beim FC Amberg, der nach dem Abstieg aus der Regionalliga lange brauchte, um überhaupt eine schlagkräftige Elf auf die Beine zu bekommen. Teammanager Hubert Kirsch und Werner Aichner hatten folglich alle Hände voll zu tun. „Vor der Spvgg Weiden und der DJK Ammerthal wollen wir auf jeden Fall landen“, stellt Kirsch, der vor der Saison nicht so genau wusste, wohin der Wind weht, klar. Mittlerweile ist es ein Sturm geworden, die Liste der Verletzten trägt der FCA 20 Spieltage vor sich her. Eines bleibt aber dennoch sicher: Die ungewöhnlich vielen und teilweise Langzeitverletzten sind nicht allein der Grund für die momentane Lage. Vielmehr fehlt es an der Breite im Kader, Aus- und Einwechseln bedeutet immer Qualitätsverlust. Amberg muss so versuchen, die rettende Winterpause ohne Lateralschaden zu erreichen. Ein Sieg bei der SpVgg, die mit den Amergern in einer Art Hassliebe verbandelt ist, ließe so manchen Ärger für den Brandl-Tross beiseite räumen. Kirsch ist diesbezüglich zumindest schonmal zuversichtlich: „Ziel gegen Weiden ist mindestens ein Unentschieden.“ Und wenn der FCA verliert? „Dann können wir kaum frohe Weihnachten sagen“,so Kirsch deutlich.

Der Fokus ist also mindestens auf ein Remis gerichtet. Auch, wenn von einer kompletten Besetzung wieder nicht die Rede sein kann: Kennedy, Sirgedas und Dietl stehen diesmal auf der Kippe. Gömmel, Schulik und Karzmarczyk sind die Dauerausfälle. Bei den Ambergern ist es sozusagen also eigentlich wie immer. Das Duell an der Seitenlinie heißt, anders als im Hinspiel, Franz Koller gegen Brandl. Beide kennen sich und der neue Weidener Coach war zu seiner Zeit als Trainer der DJK Vilzing jahrelang Stammgast im Amberger Stadion. Koller, ein durchaus smarter Fußballspezialist, hat die Spvgg vor der Partie gegen die DJK Ammerthal übernommen und prompt 0:3 verloren. Schon zuvor war er sich aber seiner neuen Aufgabe bewusst: „In Weiden wartet viel Arbeit auf mich.“



Koller geht zuversichtlich ins Derby

Von Idealbesetzung kann seit seinem Antritt auch Koller nicht reden, dennoch gelang Weiden ein aufmunterndes 1:1 beim Würzburger FV. „Mit der Leistung in Würzburg können wir erhobenen Hauptes ins Derby gegen Amberg gehen“, analysierte Koller. Er ist zuversichtlich, das Derby gegen den FCA zu gewinnen. Das läge vor allem „an dem Aufwärtstrend, den die Mannschaft zeigt“.

Es geht – sowohl in Weiden als auch in Amberg – gegen die Relegationsplätze. Koller gibt sich deshalb keinen falschen Hoffnungen hin, beruft sich aber auf das Pontenzial, das in seiner Mannschaft steckt. Bei den Ambergern ist das nicht viel anders, denn von Sicherheit ist auch beim Regionalliga-Absteiger derzeit keine Spur. Gerade deshalb stellte Kirsch auch eines klar: „In der Winterpause muss was passieren“.

Aufrufe: 025.11.2016, 15:00 Uhr
aogAutor