2024-05-08T14:46:11.570Z

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– Foto: Michael Schneiders
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Schweren Herzens hört Stephan Straub wieder auf

Alemannia Aachens Torwarttrainer hat den Nebenjob am Tivoli aufgeben müssen, weil er eine feste Stelle angetreten hat

Am Ende hat Stephan Straub ziemlich traurig seinen Spind in der Trainerkabine wieder geleert. Der 49-Jährige ist nicht mehr Alemannia Aachens Torwarttrainer, er hat den Nebenjob aufgeben müssen, weil er kurzfristig eine feste Stelle angetreten hat. „Mir zerreißt es wirklich das Herz, dass ich Alemannia verlassen muss, ich hänge an diesem Verein“, sagt der ehemalige Profi, der die neue Aufgabe an alter Wirkungsstätte erst vor ein paar Wochen angetreten, allerdings noch keinen Vertrag unterschrieben hatte. Nun lasse sich die Arbeit mit den Torhütern zeitlich nicht mehr koordinieren.

Bislang hatte Straub alle Einheiten mitgemacht. Der Schlussmann hat am Tivoli einen Stern als Mitglied der Aufstiegsmannschaft erhalten, einen weiteren als Alemannias gewählter „Torwart des Jahrhunderts“. Das letzte Spiel am alten Tivoli war auch sein letztes Spiel. Der angeschlagene Torwart wurde noch einmal eingewechselt – und gefeiert. „Ich kann gar nicht sagen, was mir diese Auszeichnung bedeutet. Ich hätte gerne noch einen dritten Stern erhalten, wenn wir irgendwann gemeinsam aufgestiegen wären. Aber meine berufliche Orientierung hat Vorrang, ich muss diese Chance nutzen.“ Straub war bereits 2012 Torwarttrainer bei dem Verein, mit dem er in die Bundesliga aufgestiegen war. Damals stoppte ihn die Insolvenz. Straub war auch nach seiner aktiven Karriere in der Region geblieben.

Kein böses Wort zum Abschied

Der Verein war vom ersten Trainingstag an informiert, dass der ehemalige Torwart sich beruflich eventuell neu orientieren werde. „Wir haben erst einmal gemeinsam angefangen, denn natürlich hätte ich Stephan gerne länger am Tivoli gesehen“, sagt Thomas Hengen. Es fällt kein böses Wort zum schnellen Abschied, im Gegenteil. „Die berufliche Zukunft geht vor.“ Aachens Sportdirektor will die vakante Position vorerst nicht besetzen. „Jeder verplante Euro, der frei wird, wird in den Kader gesteckt“, sagt der 45-Jährige. In der Kabine sind allerhand Spinde nicht besetzt. Erst wenn das Team komplett ist, will Hengen nach einem Nachfolger für Straub Ausschau halten.

Aufrufe: 011.8.2020, 05:00 Uhr
Christoph Pauli | AZ/ANAutor