2024-05-10T08:19:16.237Z

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Neue Gesichter bei Alemannia II: Trainer Ercüment Dönmez (hinten von links) mit Clara Weber, Ana Previsic, Wiebke Anrath, Lea Kratz, Co-Trainer Sven Windhorst, Greta Schnock (vorne von links), Susanne Simanek, Christina Führer und Jana Schmitz. Es fehlen Nina Delsemme und Maureen Beetz.
Neue Gesichter bei Alemannia II: Trainer Ercüment Dönmez (hinten von links) mit Clara Weber, Ana Previsic, Wiebke Anrath, Lea Kratz, Co-Trainer Sven Windhorst, Greta Schnock (vorne von links), Susanne Simanek, Christina Führer und Jana Schmitz. Es fehlen Nina Delsemme und Maureen Beetz. – Foto: Jérôme Gras

„Platz eins bis fünf realistisch“

Frauen-Mittelrheinliga: Ercüment Dönmez zeichnet als neuer Coach für die Fußballerinnen des Mittelrheinligisten Alemannia Aachen II verantwortlich

Mit der Alemannia hat er schon öfters geliebäugelt – und die mit ihm. Doch so richtig geklappt hat es erst jetzt: Ercüment Dönmez zeichnet in der neuen Saison für die Mittelrheinliga-Fußballerinnen von Alemannia Aachen II verantwortlich – und daran ist nicht zuletzt sein Vorgänger Dino Schacht (Hasagic) schuld.

„Mit Dino habe ich die B-Lizenz gemacht. Er hat gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, auch Frauen zu trainieren.“ Das konnte der 42-Jährige, der bisher aber nur Erfahrungen im Männerfußball gesammelt hat. Den gebürtigen Krefelder, der in der Jugend bei Bayer Uerdingen spielte, hatte das Maschinenbau-Studium nach Aachen verschlagen. Unter Steven Dooley sollte er damals mit Alemannia II in der Verbandsliga spielen, „doch das habe ich zeitlich nicht hinbekommen“, bedauert Dönmez, der später u. a. bei Rhenania Würselen, Westwacht Aachen und Yurdumspor kickte. Früh wechselte er an die Seitenlinie – und wieder rief Alemannia an. „Man hat mir die A-Jugend angeboten“, musste der Coach aber aus persönlichen Gründen passen. Erfahrungen sammelte er später mit dem Nachwuchs der Westwacht, des SV Rott und von Ditib Aachen, bevor er zu Beginn der vergangenen Saison als Co-Trainer des Bezirksligisten FSV Columbia Donnerberg erstmals in den Seniorenfußball hineinschnupperte. Dort lief es allerdings nicht rund, so dass Dönmez schon Ende Oktober zurücktrat. „Es ist zeitintensiv, eine Mannschaft zu trainieren, das mache ich nicht, wenn es sich nicht lohnt.“

Seine Mädels sind also vorgewarnt, dass der neue Coach, dem Sven Windhorst und Gökhan Atacan als Co-Trainer zur Seite stehen, einiges von ihnen erwarten wird. „Ich war im Vorfeld ein Mal beim Training, das sah fußballerisch gut aus, und das Klima war sehr angenehm“, war Dönmez durchaus beeindruckt. „Die Frauen sind sehr gewillt, es ist eine sehr charakterstarke Mannschaft, alles sehr liebe und verantwortungsvolle Mädels.“ Insgesamt ist sein Kader mit 28 Akteurinnen, inklusive zwei Keeperinnen, gut bestückt. „Wir haben einige, meist studienbedingte Abgänge, zehn neue Spielerinnen, davon fünf talentierte Mädels aus unserer U 17, die ich einbauen muss.“

Bei der Frage nach dem Saisonziel muss sich der sympathische Coach selbst bremsen – zu gerne hätte er „Aufstieg“ angegeben. So wird es ein politisch korrektes „oben mitspielen“. Dönmez setzt hinzu: „Platz eins bis fünf – das ist schon sehr realistisch“, sieht er Teams wie Brauweiler und Fortuna Köln (mit) oben. Die Fans dürfen sich auf einen offensiv ausgerichteten Fußball freuen. „Schnell nach vorne und möglichst viele Tore machen“, umschreibt er prägnant seinen Stil und lacht. Davon können die Fans sich bei diversen Testspielen, u. a. am 5. August gegen Falke Bergrath; am 12. August in Derichsweiler, am 15. August gegen Standard Lüttich II oder am 16. August in Schaesberg/Niederlande schon ein Bild machen.

Zugänge: Wiebke Anrath, Nina Delsemme, Lea Kratz, Jana Schmitz, Susann Simanek (alle eig. U 17), Ana Previsic, Clara Weber (beide erste Mannschaft), Christina Führer (Alem. Straß), Greta Schnock (U 17, 1. FC Köln, Winterzugang), Maureen Betz (pausierte zuletzt, zuvor Aachen I)

Abgänge: Lynn Anna Klinder, Anne Niessen (beide Studium), Gina Jumpers (Konzen), Jannika Feldmann, Lyna Breier, Alina Reimer, Bahar Yurtseven, Gina Stumm (alle unbekannt)

Aufrufe: 030.7.2020, 08:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor