2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

3. Platz Nordsachsenliga - wilde Saisonabschlussfete!

An der Sachsendorfer Straße kamen am vergangen Samstag nochmal 140 Zuschauer zusammen um dem letzten Saisonspiel der Blau-Weißen beizuwohnen. Zu Gast war der SC Hartenfels aus Torgau, bereits feststehender Vizemeister der Nordsachsenliga. Einen Platz dahinter, nach der Sensation gegen den Meister in der Vorwoche, die Hubertusburger, die den Platz auf dem Treppchen heute natürlich verteidigen wollten. Dazu standen Dierk Kupfer wieder die Stammspieler Lippert, Münch und vor allem ganz wichtig auch Florian Böttger zur Verfügung. Wie üblich, liefen die Gastgeber zum letzten Heimspiel mit ihrem Nachwuchs aus der G- und F-Jugend auf. Die Kids der Nachwuchstrainer Roland Büchner und Manuel Narkunat sorgten zudem in der Halbzeitpause für weitere fußballerische Unterhaltung. Die Frage, die vor dem Anpfiff durchs weite Rund kreiste – hält der Wermsdorfer Rausch an oder folgt heute der Kater? Die FSV’ler sollten sich aufmachen, eine mehr als deutlich Antwort zu geben. Gerade einmal 6. Minuten waren vergangen, Balleroberung in der Mitte und der weite Ball auf Flori Böttger, der aus spitzem Winkel ein Zwischending aus Lupfer und Schuss rauszaubert, damit Namensvetter Florian Krost im Tor überwindet und zu seinem 17. Saisontor, dem frühen blau-weißen 1:0 trifft. Große Augen, sie tuen es schon wieder. Ohne Respekt vor dem großen Namen, mit breiter Brust und vollem Einsatz in den Zweikämpfen beginnen die Hubertusburger am nächsten Teil der eigenen Sensation zu basteln. Die Gäste aus Torgau mit diesem Beginn komplett überfordert, finden keine Lösung auf den blau-weißen Kampfhaufen. So geht es in der 11. Minuten wieder zu schnell für die Hintermannschaft des SC, diesmal zeigt sich Böttger in der Rolle des Vorbereiters, steckt durch auf Sturmpartner Pascal Weidner, der Krost eiskalt verlädt und seine Farben mit 2:0 in Front bringt. Die blau-weiße Party, sie geht weiter – nur Zuschauer: die Torgauer Gäste. So haben die Platzbesitzer in der Folge weitere Treffer auf dem Fuß. Weidner scheitert an der Latte, Sebastian Freiberg doppelt am eigenen Abschluss. Währenddessen spielen die Gäste die Feierrüpel, doch Schiedsrichter Kleffner schafft es leider nicht der Rausschmeißer zu sein. Erst wird Justus Keller im eigenen Strafraum einfach um geboxt, dafür sogar selbst noch zum Unparteiischen zitiert, dann bleibt ein klares Foul im Sechzehner auf der anderen Seite an Weidner ungeahndet und schließlich die Krönung des Ganzen. Sebastian Hanisch wird an der Mittellinie mit offener Sohle umgekracht, doch Kleffner und sein Team beurteilen das anders. So gibt es statt Rot und Freistoß gegen, lieber Einwurf und nichts weiter für Torgau. Die dann weiter Glück haben, nach einer Standardsituation können die Platzbesitzer nicht ausreichend klären und fangen sich folgerichtig den Anschlusstreffer durch Steve Hache ein. Ein Tor, dass eine Mannschaft schonmal aus der Bahn werfen kann, doch nicht diese elf Freunde an diesem 16. Juni. Die Hubertusburger weiter mit ausreichend viel Oberwasser und reichlich Chancen. Auf der anderen Seite sind es einmal mehr die überragenden Außenverteidiger Nico Lippert und Philipp Springer, die die Offensive um den besten Torschützen der Liga Steve Hache immer wieder aus dem Spiel nehmen. Rutscht dann doch mal einer durch, ist auf Robby Staude, der heute den Libero gibt oder Benjamin, die Wand, Schönitz im Tor verlass. So bleibt es bis zum Pausenpfiff beim 2:1. Ein Ergebnis das so nicht in Ordnung geht, müssen die Blau-Weißen einfach schon viel höher führen. Nun soll keine Phrase bemüht werden, doch solche Verschwendung wird im Fußball bestrafft, zumal gegen den Vizemeister. Der bekommt im zweiten Abschnitt früh die Möglichkeit zum schmeichelhaften Ausgleich. Steve Hache nutzt einen berechtigten Strafstoß nach 51. Minuten zum 2:2. Die Hubertusburger müssen sich kurz schütteln, ein Punkt würde immer noch reichen, um Platz 3 sicher zu haben. Doch was ist ein Punkt, wenn man alle drei mehr als verdient hätte – also dann, bitte Herr Böttger. Wermsdorfs Unterschiedsmacher hat nach einer Stunde genug mit der überheblichen Gangart der Gegner, aus guten 30 Metern setzt die Nummer 10 zum Traumtor an und machts, einmalig, wunderschön – wo Wermsdorf drauf steht ist heute wieder ganz viel Wermsdorf drin! Die blau-weiße Gänsehaut hält an und steigert sich aufs Maximum, als Hanisch in der 69. Spielminute auf Böttger querlegt, der den Fuß hinhält, zum 4:2 einschiebt und die Sachsendorfer Straße explodieren lässt. Damit ist der Deckel bereits weit vor Abpfiff drauf, denn die Gäste werden hier keinen Zugang in die Partie finden. Es ist eine biedere Mischung aus mangelnder Einstellung, Überheblichkeit und fehlender Motivation, die die Wermsdorfer Kontrahenten an den Tag legen. Erklärungsversuche spiegeln dieses Bild mehr als nur wieder. So äußert sich Hartenfels Trainer Dehnert in der Torgauer Zeitung nach dem Spiel: „Das Resultat hätte aber bei besserer Nutzung unserer wenigen Möglichkeiten auch anders ausfallen können. So aber war es ein typisches letztes Saisonspiel, in dem meine Spieler nicht mehr konzentriert und voll engagiert zu Werke gingen.“ Die Hubertusburger gewinnen dieses letzte Spiel der Runde 17/18 also offensichtlich nur, weil die Gegner nicht mehr so richtig wollten. Unbekannte Quelle, Zitat aus dem blau-weißen Lager: „Das Resultat hätte aber viel höher ausfallen müssen, wären wir nicht so blind vorm Tor. Dennoch war es ein typisches Spiel unserer Mannschaft, in dem wir egal welcher Spieltag, egal welcher Gegner alles rausgehauen haben und voll engagiert zu Werke gingen.“ Kann man so stehen lassen.
Nach dem Abpfiff jedenfalls liegt sich der ganze FSV in den Armen. Eine klasse Saison fand in den letzten beiden Wochen ihre überragende Krönung. So steht am Ende der 3. Platz, den vor der Saison ganz andere Mannschaften für sich beanspruchten. Bronze begießen sie in der Folge kräftig. So wird berichtet, dass eine „Ufftata“ durch Wermsdorf rollte, außerdem die Hierarchie des Teams im Flunkyball in Frage gestellt wurde – das, so viel Zeit muss sein, eindeutig an die jüngeren Hubertusburger ging. Doch gäbe es eine Einzelmeisterschaft, so wäre Trainer Dierk Kupfer ganz vorne, der also auch in dieser Sportart an seinem Legendenstatus schraubte. Später wurden die wenig betuchten Studenten der Truppe noch beim Schwindel-Max ausgenommen. Der FSV auf dem vorläufigen Höhepunkt der Vereinsgeschichte, ein historischer Tabellenplatz und eine Gemeinschaft die nicht nur hungrig nach mehr ist, sondern auch weiter durstig bleiben wird. Vom 29. Juni bis 1. Juli wollen die Hubertusburger gemeinsam mit Gästen aus der Region im Festzelt an der Sachsendorfer Straße 90 Jahre Fußball in Wermsdorf feiern.

Aufrufe: 018.6.2018, 15:37 Uhr
Andre KammAutor